Kayvan Soufi-Siavash tourt mit seinem neuen Vortragsprogramm im deutschsprachigen Raum.
Ein Kommentar von Roland Rottenfußer.
„Angst essen Seele auf“ ist ein Film von Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahr 1974. Die ungewöhnliche Grammatik verweist auf den Sprachduktus eines Gastarbeiters, dessen Liebesgeschichte mit einer älteren deutschen Frau im Zentrum der Handlung steht. Um Diskriminierung einer Minderheit geht es da, und dergleichen gibt es heute auch wieder. Sicher gegenüber Menschen „fremder Herkunft“, aber auch gegenüber Personen, die vielleicht aus Deutschland kommen, sich aber zunehmend fremd fühlen im Land enger werdender Meinungskorridore, inszenierter Polit-Schocks und gesteuerter Massen. Angst ist der Hebel, den Mächtige anwenden, um uns unsere Freiheit abzuschwatzen. Angst ist auch das, was die meisten selbst dann noch gefügig hält, wenn sie glauben, das Spiel durchschaut zu haben. Angstfrei zu werden ist insofern auch der Weg, der uns aus der Enge herausführt. Denn letztlich werden beide „aufgefressen“: die Freiheit und die Seele, die eng miteinander verbunden sind. In vorerst 13 angekündigten Auftritten in Deutschland und Österreich wird Kayvan Soufi-Siavash solchen Fragen nachgehen und sein Publikum wie gewohnt auf informative Weise aufwiegeln.
„Sophisticated“ ist ein Wort, das ungefähr „verfeinert, anspruchsvoll“ bedeutet. Der Name des Bereichs „Soufisticated“ nimmt natürlich auf den Namen Kayvan Soufi-Siavash Bezug. Seinen früheren Künstlernamen KENnen sicher auch noch viele. Und von einem anspruchsvollen Programm mit fein abgeschliffener Rhetorik, jedoch auch kraftvollen Angriffen auf das herrschende System, können wir ausgehen. Sie werden mit dem Florett geführt werden, nicht mit der Keule.
Kayvan selbst sagt über sein Programm:
„Wer den Menschen um seinen Drang zur Freiheit bringen möchte, muss die Technik beherrschen, Massen über den Hebel Angst in Schach zu halten. Der vom Menschen gemachte politische Klimawandel hat das Ziel, echte Demokratie und damit tatsächliche Freiheit für alle Zukunft unmöglich zu machen. Was tun, um dieser Tyrannei entgegenzutreten? Wer die Techniken der permanenten Propaganda durchschaut, kann sich erfolgreich gegen die eigene Manipulation wehren — angstfrei!“
Drei Stunden — da passen im Falle von Kayvan viele Wörter hinein. Aber er verspricht eine Pause. Und dass es langweilig wird, kann man sicher ausschließen.
In seinem neuen Teaser zur Tour kommt Kayvan den Zuschauern ganz nahe, wie um ihnen verschwörerisch etwas zuzuraunen, was nicht jeder wissen darf:
„Wie kann es eigentlich sein, dass wir, die wir doch klug und gebildet sind, uns durch Propaganda regelmäßig gegen unsere eigenen Interessen entscheiden?“
Eine Antwort ist:
„Drohe dem Einzelnen mit Ausschluss aus der Gruppe, und dann frisst er dir aus der Hand. Und das funktioniert. Es sei denn, jemand verrät diesen Trick und hilft dabei, die Perspektive zu wechseln.“
Hierfür ist der Redner bestens geeignet, der seit vielen Jahren zu den aufrechten wirklichen Oppositionellen im Land gehört. Und zu den meistdiffamierten. Wer ihn einmal näher kennenlernen will, für den ist die geplante Vortragsreise sicher gut geeignet.
Hinweis: Die TourDaten sind über diesen Link zu finden — Tickets können hier gekauft werden.
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Dieser Beitrag erschien zuerst am 19.8.2023 auf manova.news.
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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
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Bildquelle: Joeprachatree / Shutterstock.com
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