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Der Stauffenberg-Effekt: Wenn Corona-Täter umdenken

Der Stauffenberg-Effekt: Wenn Corona-Täter umdenken


Wenn Täter umdenken, erklären sich manche zu Opfern, andere mutieren zu Helden des Widerstands. Manchmal wird aber auch nur stillschweigend die bisherige Position aufgegeben und – ohne jedwede Bitte um Entschuldigung – nahezu kommentarlos eingelenkt. Man könnte aber zu dem, was derzeit passiert, auch zynisch sagen: „Die Ratten verlassen das sinkende Schiff“.

Ein Meinungsbeitrag von Andrea Drescher.

Heute Morgen schickte mir eine Freundin aus Berlin einen Artikel in der Berliner Zeitung. Dieser setzte sich anhand einer offensichtlich bösartigen Buchrezension des Buches „Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen: Das Corona-Unrecht und seine Täter“ von Marcus Klöckner und Jens Wernicke differenzierter als gewohnt mit dem auseinander, was in den vergangenen Jahren alles so passiert ist.

In diesem Artikel konnte man unter der Headline „Corona-Unrecht: Jede Kritik als ‚Querdenken‘ einzuordnen, ist eine Fata Morgana“ lesen: „Dietrich Brüggemann wird von einem unserer Rezensenten kritisiert. Hier antwortet er nun selbst und sagt: Das Corona-Unrecht gibt es. Und es muss aufgearbeitet werden.“ Ohne den Autor persönlich anzugreifen, da ich seine bisherige Position nicht kenne, dachte ich als erstes: „Die Ratten verlassen das sinkende Schiff“. Denn auch die Berliner Zeitung hat 2020, 2021 und selbst noch im Sommer 2022 sehr aktiv gegen uns „Querdenker“ gehetzt, uns in die verschwörungstheoretische Nazi-Ecke gestellt und sich als Sprachrohr für den Berliner Senator Geisel hergegeben. Am 29.8.2020 titelte die Berliner Zeitung beispielsweise: „Geisel: Rund 38.000 Teilnehmer bei der Corona-Demo„. Da ich eine dieser „38.000“ war, weiß ich aus eigener Anschauung, dass es sich allein schon bei dieser Zahl um eine Lüge gehandelt hat. Wir waren enorm viel mehr.

In einem fast verständnisvoll anmutenden Text mit der Überschrift Die unerträgliche Einsamkeit eines ‚Querdenkers‘“ konnte man am 15.8.2021 lesen: „Besonders Menschen wie Malte haben mich fasziniert. Ich wollte verstehen, warum sie unsere Demokratie so verachten, warum sie Andersdenkende so furchtbar dumm finden. Ich wollte wissen, warum sie antisemitische Mythen reproduzieren, ohne dass sie es merken.“ Und schon war es da, das Framing als „Antisemiten“. Danke Berliner Zeitung!

Und selbst am 6.8.2022 war man bei der Berliner Zeitung noch streng auf Regierungslinie: „Verfassungsschützer: ‚Extremisten träumen von deutschem Wutwinter‘ Der Verfassungsschutz Brandenburg befürchtet staatsfeindliche Gewalt im Winter. Auch die ‚Querdenker‘-Szene bildet neue, extremistische Allianzen.“ – Querdenker als Synonym für Extremismus perfekt geframed.

Ob der Artikel von Dietrich Brüggemann eine Eintagsfliege oder ein Zurückrudern ist, weiß ich nicht. Er ist aber definitiv keine Ausnahme. Fast allen Mainstream-Medien „fällt auf“, dass es Impfnebenwirkungen gibt. An der einen oder anderen Stelle kann man sogar lesen, dass die „Impfung“ keinen Schutz Dritter bewirkt. Dass der angebliche Selbstschutz durch die „Impfung“ äußerst fragwürdig ist, haben manche Qualitätsmedien ebenfalls „schon“ festgestellt. Auch Prominente distanzieren sich nach und nach von ihrer Teilnahme an den „Impf“kampagnen – mit mehr oder weniger Schuldbewusstsein. Man verlässt eben das Schiff. Ich weiß, man soll Menschen nicht als Ratten bezeichnen, aber dieser Begriff entspricht nun mal dem eingangs erwähnten Bild. Und „Ratte“ ist – in meinen Augen – deutlich weniger beleidigend als „Antisemit“.

Es sind viele, die gerade versuchen, rechtzeitig das sinkende Schiff zu verlassen. Weltweit. In Österreich fällt mir dazu ein Peuerbacher Impfarzt ein, der – nach meinem Gefühl fast stolz – verkündete, dass er auch Heimbewohner und Kinder ab 12 Jahren geimpft hat. Lt. eigener Aussage reichen 3 Minuten, um einen Menschen über die Nebenwirkungen aufzuklären. „Wer sich von Dr. Gollner vor dem Stich aufklären lassen möchte, muss nur wenig Zeit einkalkulieren: Er spricht von drei Minuten im laufenden Betrieb, die ausreichend sein sollen. Die Patienten wären ja durch ein Infoblatt aufgeklärt. Welche Risiken in drei Minuten durchgesprochen werden können, darf sich jeder selber ausmalen.“ erfährt man bei report24.news. Dort präsentiert er sich als Mitglied des Widerstands, weil er beim Impfzwang aufgewacht sei. Zum Zeitpunkt des Interviews mit Edith Brötzner, die das Gespräch mit einer bewundernswerten Ruhe geführt hat, erscheint er mir von seiner Beteiligung an diesem medizinischen Experiment noch völlig begeistert. „Entgegen immer lauter werdenden Fachmeinungen, – dass die Impfung wenig nütze und die Risiken überwiegen, – ist Gollner immer noch von deren Schutzwirkung überzeugt. Geimpft habe er sowohl Alte im Heim als auch Beeinträchtigte und Kinder über zwölf sowie Patienten in seiner praxisinternen Impfstraße.“ Eine Impfstraße ist natürlich auch eine interessante Einkommensquelle, die gibt man nicht so gerne auf.

Zumindest im Fall dieses impfenden Arztes scheint es der Widerstandszene in Österreich geglückt zu sein, den Herrn aus ihren Reihen herauszuhalten. Selbst „Demo Linz“, die noch vor kurzem eine gemeinsame Pressekonferenz mit ihm durchführte, um auf die wirtschaftliche Not der Bürger hinzuweisen, hat sich laut Aussage von Organisator Michael Prinz mir gegenüber inzwischen von ihm distanziert. Ob „Fairdenken“ oder die Veranstalter von Steyr, keiner, den ich kenne, möchte diesen Herrn bei ihren Veranstaltungen begrüßen oder gar auf der Bühne sehen. Hier sind klare Signale von den verschiedenen Demo-Organisatoren gekommen. Das lässt hoffen, dass es nicht wieder möglich sein wird, dass sich Verantwortliche geschmeidig ihrer Verantwortlichkeit entziehen können.

Was die Medien angeht, wird man wohl unterscheiden müssen zwischen den unzähligen Mitläufern, von Gerald Markel gern als „Tastaturnutten“ bezeichnet (ohne die Menschen im horizontalen Gewerbe beleidigen zu wollen), und den Verantwortlichen in den Redaktionen. Die Blattlinie wird vom Herausgeber bzw. der Chefredaktion bestimmt. Das sind die Verantwortlichen, die den Rahmen des Gesagten ermöglichen. Der einzelne Redakteur – entweder freier Journalist oder schlecht bezahlt im Angestelltenverhältnis – unterscheidet sich wenig von den Millionen von Mitläufern der glorreichen 1000 Jahre. Die meisten haben diese Zeit damit beendet, dass sie Parteibuch, Fahnen und Führerbilder gerade noch durch den Schornstein jagen konnten, bevor die russische, amerikanische, britische oder französische Armee in ihrem Wohnzimmer aufräumte.

"Es hilft nichts. Mit den Mitläufern muss man immer wieder und überall leben, den Mitläufern muss man verzeihen, Menschen sind wie Menschen sind."

Anders ist das bei den Tätern. Mich erinnert das an Stauffenberg. Als der Kampf im Dritten Reich absehbar für die Nazis verloren war, fanden sich „mutige“ Generäle“ die sich „heldenhaft“ gegen das mörderische Unrecht der Nazis „engagierten“, nachdem sie es in den vergangenen 11 Jahren brav und gehorsam mitgetragen und damit die Toten mit zu verantworten hatten. Man kann sich seiner Verantwortung nicht dadurch entziehen, dass man sich fünf Minuten vor 12 auf die andere Seite schlägt, zum Widerständigen mutiert – eben das sinkende Schiff verlässt.

Ich habe nie verstanden, warum in Deutschland Stauffenberg so ein Held war. Und ich werde auch jetzt nicht verstehen, dass manche, die nach 2,5 Jahren Hetze, Diffamierung, Ausgrenzung und anderen massiven Angriffen gegen mutige Querdenker, jetzt so tun können, als ob sie immer schon ein Teil des Widerstandes wären. Für mich ist das, was gerade hier passiert, ein Stauffenberg-Effekt.

Weder seitens der Medien noch der Ärzteschaft oder gar der Politik wird man sich der Verantwortung entziehen können. Niemand kann sich reinwaschen. Das Internet – speziell die internationalen Webarchive – vergessen nicht. Wenn das Schiff endgültig abgesoffen ist, muss es ein Nürnberg 2.0 geben.

"Dann werden alle, die in dieser Zeit Verantwortung getragen und Leid und Tote zu verantworten haben, zur Rechenschaft gezogen."

Und das ist gut so.

Denn selbst wenn man das heutige Geschehenen nicht mit den Gräueltaten im Dritten Reich vergleichen darf, so hätte man diese historisch einzigartige Lektion dazu nutzen müssen, mehr Sensibilität für die Selbstbestimmung gerade in medizinischen Belangen zu entwickeln. Die Anzahl der Toten durch die Corona-Maßnahmen und der aufgezwungenen „Impfungen“ muss erst ermittelt werden, die Schäden werden noch lange fortwirken. Nicht jeder wird sich mit „Nichtwissen“ exkulpieren können. Ärzte haben überlegenes Fachwissen oder sollten es zumindest haben und an diesem Maßstab sind sie auch zu beurteilen. Blinder Gehorsam ist niemals zu entschuldigen, wenn auch nur einem Menschen Leid zugefügt wird.

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Dieser Beitrag wurde vorab am 24.11.2022 auf den Seiten von TKP.at veröffentlicht.

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Wir danken der Autorin für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle:  Rubikon.news


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