Die einzige Freiheit, die heute noch unbegrenzt gilt, ist jene der Mächtigen, unsere Freiheit nach Belieben einzuschränken.
Ein Standpunkt von Flo Osrainik.
Hinweis zum Beitrag: Der vorliegende Text erschien zuerst im „Rubikon – Magazin für die kritische Masse“, in dessen Beirat unter anderem Daniele Ganser und Hans-Joachim Maaz aktiv sind. Da die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons) erfolgte, übernimmt apolut diesen Text in der Zweitverwertung und weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele alternative Medien!
Wenn Jürgen Klopp, die CSU und die Lufthansa einer Meinung sind — wäre es da nicht vermessen, eine andere zu äußern? Schließlich handelt es sich bei diesen dreien um Leuchten unseres zeitgenössischen geistigen Lebens. Da stellt der Fußballtrainer Impfverweigerer ins Abseits, die Christsozialen kanzeln ein gegen sie gerichtetes Volksbegehren als querdenkerische Ketzerei ab, und die Fluglinie hält es für guten Service, ihren Passagieren bei Zuwiderhandlung gegen diverse Hygienevorschriften Strafen anzudrohen. Ob total verrückt, verlogen oder abgehoben — jeder Blödsinn scheint erlaubt und erwünscht, solange er dem hehren Ziel der totalen Durchimpfung, bedingungslosen Unterwerfung und gesellschaftlichen Zersetzung dient. Flo Osrainik, Autor des Spiegel-Bestsellers „Das Corona-Dossier“, gibt Beispiele aus dem Alltag und stiftet zu Nadelstichen gegen die Corona-Blase an.
Sie machen alle fleißig mit: der dauergrinsende Fußballtrainer, die dauerbelehrende CSU oder die dauerabgehobene Fluglinie. Und alle so, wie es ihnen gerade passt. Reinrassige Corona-Willkür herrscht — weltweit.
Perhorresziert, also mit Abscheu zurückgewiesen
Da wäre etwa Jürgen Klopp. Klopp, ein in England Kohle scheffelnder Ballsportlehrer, um den man in der für einige besten aller Gesellschaften, der ellenbogengespitzten Dauerkonsumgesellschaft, aufgrund unausweichlicher Werbebeschallung ohnehin schon keinen ordentlichen Mindestabstand hinbekommt, drängt sich mit seiner vorgeschobenen Oberkauleiste nun auch in Sachen Corona als Oberlehrer auf. Zur Impfung, pro Impfung. Und das total daneben. Aber vielleicht war Klopp einfach nur unbemerkt besoffen vom Weißbier seiner Erdinger Sponsoren und hat deswegen nichts von den vielen, auch prominenten Impfdurchbrüchen gehört. Oder warum konnte gerade erst Ex-US-Verschwörungsfrontman Colin Powell trotz Doppelimpfung offiziell nur wegen Corona über den Jordan wandern (1)?
Für Klopp, der bei einer sogenannten „Medienrunde“ auf die grandiose Idee kam, dass die Verweigerung einer Corona-Impfung — machen Sie sich jetzt ein kühles Bier auf — wie Alkohol am Steuer ist. Ob gesetzlich tolerierte 0,2 oder lattenstramme 2,0 Promille, der amtierende Nicht-bayerische-Weißbier-Markenbotschafter von der Seitenlinie des FC Liverpool, einem Anlageobjekt des US-Unternehmens Fenway Sports Group, schwingt arrogant die Fahne des Corona-Faschismus und beleidigt Ungeimpfte, wie so viele aus dem Abseits jeglicher Verfassung. Also mich.
Dieser willkürlich moralisierende Fackelfeldzug findet in menschen-, freiheits- und intelligenzverachtender Form so seit Anfang 2020 statt. Dafür haben die im Stechschritt hetzenden Klopps schlagartig aus den Medien erfahren, dass das Leben eben doch für alle mit dem Tod und nicht nur in der Dritten Welt ein Ende nimmt. Das heißt im Corona-Durchschnitt meist im höheren Alter — so über 80 Jahren — und mit Vorerkrankung. Ja, auch Lügenbaron Powell hatte Krebs. Aber: Zwischen dem Corona-Tod und allen anderen Toden liegen mittlerweile Galaxien, denn der Tod an und in Zusammenhang mit einem positiven Corona-Test ist sämtlichen Rest-Todesursachen weit überlegen — selbstverständlich auch tödlichen Folgen von Alkoholkonsum.
Die gesetzlichen Bestimmungen wären, so der Alkoholbotschafter, nicht dazu da, „mich zu schützen, wenn ich zwei Bier trinke und fahren will, es ist zum Schutz anderer Leute, weil ich betrunken bin, und wir akzeptieren das als ein Gesetz“. Also doch, Klopp war besoffen! Schließlich hätte er, Klopp, sich ja nicht nur zum eigenen Schutz impfen lassen, sondern auch zum Schutz der Menschen um ihn herum. Klopp:
„Ich verstehe nicht, warum das eine Einschränkung der Freiheit ist. Wenn es so ist, dann ist das Verbot, betrunken zu fahren, auch eine Freiheitsbeschränkung.“
Außerdem möchte Klopp nicht nur das Recht auf Doppelmoral, er möchte auch das Recht, den Corona-Impfstatus von allen anderen zu erfahren. Immer und überall.
„Wir dürfen Leute nicht fragen, ob sie geimpft sind, aber ich darf einen Taxifahrer fragen: Bist du betrunken? Wenn er sagt: Das muss ich dir nicht sagen, dann sage ich: Okay, ich fahre nicht mit dir“ (2, 3).
Na sicher, das möchten wir doch alle wissen Jürgen. Und ich noch mehr. Zum Beispiel was Klopp dafür kassiert, dass er seine Visage für Alkohol hergibt? Welcher Selbsthilfegruppe von anonymen Alkoholikern der Weißbier-Botschafter seine Weißbier-Werbeeinnahmen spendet (4, 5).
Ob Klopp sich jede Saison brav die Grippeimpfung zum Schutz seiner Mitmenschen und überhaupt jede verfügbare Impfung gegen alle übertragbaren Krankheiten spritzen lässt? Wo, seit wann, für wie lange, warum gerade dort und weshalb nicht schon viel früher sich auch Klopp sauerstoffabweisende Kaffeefilterimitate und China-Fetzen für die globale Volksgesundheit oder aus bloßer Rücksicht, sein Gebiss nicht ständig in der Öffentlichkeit ertragen zu müssen, hinter die Ohren schnallt? Wie viele Flugkilometer Klopp im Jahresdurchschnitt hinlegt, um bei nicht systemrelevanten Auswärtsspielen oder minderwertigen Talkrunden teilzunehmen?
Ob Klopp auch vor jedem Flug sicherstellt, dass sich die Piloten am Abend zuvor nicht in der Hotelbar unter den Tresen und die Röcke der Stewardessinnen gesoffen haben? Wie sein persönlicher Kerosinverbrauch oder sein Werbeengagement für einen Autobauer von längst als minderwertig geltenden Drecksmotoren aus Rücksicht auf die Menschen „um ihn herum“ mit dem Umweltschutz, also auf die Weltgesundheit zu vereinbaren sind (5)? Denn in meinem „Corona-Dossier“ steht:
„Trotz Systemversagen, Notstandsgesetzen und Maskenfetischismus: Der Mensch braucht auch noch Luft zum Atmen. Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Chemie und der Universitätsmedizin Mainz zeigt, ‚dass Luftverschmutzung die Lebenserwartung der Menschen im globalen Durchschnitt stärker verringert als Infektionskrankheiten oder andere Herz-Kreislauf-Risikofaktoren.’ Die weltweite Luftverschmutzung soll die Pro-Kopf-Lebenserwartung um 2,9 Jahre verkürzen, somit um mehr als Rauchen, HIV oder Malaria. Luftverschmutzung ist also eine der Hauptursachen für vorzeitige Todesfälle und den Verlust an Lebensjahren, ganz besonders in Europa, so die Max-Planck-Gesellschaft“ (7).
Ob Klopp außer Alkohol auch noch die gleichen Drogen wie das Vorbild deutscher Impfunterwürfigkeit, Karl-Heinz Rummenigge, nimmt, wäre auch eine Haarprobe wert? Oder warum der Grundrechtsignorant und Kommerzoberkiefer für Opel und Promille, Klopp, nach seinem Alkoholvergleich nicht wie jeder anständige Corona-Regime-Kritiker nach Strich und Faden öffentlich filetiert wird? Wegen Geschmacklosigkeit, Herabsetzung und Heuchelei zum Beispiel? Immerhin schreibt das Bundesgesundheitsministerium zu Alkohol höchst offiziell:
„6,7 Millionen Menschen der 18- bis 64-jährigen Bevölkerung in Deutschland konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. Etwa 1,6 Millionen Menschen dieser Altersgruppe gelten als alkoholabhängig (ESA 2018). Zudem ist missbräuchlicher Alkohol einer der wesentlichen Risikofaktoren für zahlreiche chronische Erkrankungen (zum Beispiel Krebserkrankungen, Erkrankungen der Leber und Herz-Kreislauf-Erkrankungen) und für Unfälle. Analysen gehen von jährlich etwa 74.000 Todesfällen durch Alkoholkonsum allein oder bedingt durch den Konsum von Tabak und Alkohol aus. In der Gesellschaft herrscht eine weit verbreitete unkritisch positive Einstellung zum Alkohol vor. Durchschnittlich werden pro Kopf der Bevölkerung jährlich rund zehn Liter reinen Alkohols konsumiert. (...) Die volkswirtschaftlichen Kosten durch Alkohol betragen rund 57 Milliarden Euro pro Jahr (Jahrbuch Sucht 2021)“ (8).
Sicher. Auch ich trinke mich hin und wieder mal mit Vorsatz in Lästerstimmung. Dieses überschaubare Risiko gehe ich zwar selten, aber wenigstens noch selbstbestimmt und mit viel Freude ein, um die Klopps des Landes gelegentlich ertragen zu können und — auch das gehört zur Freiheit der anderen — zu müssen.
Da Klopp mit meinem, unserem Heiligtum der Freiheit also um sich schießt, werfe ich ihm Bakunin in den Weg: „Wir sind überzeugt, dass Freiheit ohne Sozialismus Privilegienwirtschaft und Ungerechtigkeit, und Sozialismus ohne Freiheit Sklaverei und Brutalität bedeutet.“ Oder Thomas Paine: „Wer seine eigene Freiheit sichern will, muß selbst seinen Feind vor Unterdrückung schützen.“ Und Benjamin Franklin: „Diejenigen, die bereit sind, wesentliche Freiheiten aufzugeben, um zeitweilig Sicherheit zu erlangen, verdienen weder Freiheit noch Sicherheit.“ Ganz besonders aber Frau Ebner-Eschenbach: „Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.“
Und Klopp ist so ein glücklicher Obersklave zur Dauerbelustigung der mit Brot und Spielen bei Laune gehaltenen Restsklaven. Sein Cirkus Maximus lässt keinen rein, der sich nicht zum Testobjekt einer auch mal über Leichen forschenden Pharma-Mafia degradiert. Bedenken wegen Risiken und Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe? Immunsystem vor Impfung? Ekel vor dem Überwachungs- und Ausweisregime? Zweifel wegen „gain of function research“, „der Forschung daran, wie man Viren für den Menschen gefährlicher machen kann“? Wegen minimaler Corona-Auslastung in deutschen Krankenhäusern letztes Jahr?
Wegen des neuen Infektionsschutzgesetzes, „dass das Grundrecht der körperlichen Unversehrtheit und die Unverletzlichkeit der Wohnung“ auch ohne epidemische Lage einschränken kann? Oder, oder, oder. Fußballer treten, Trainer brüllen, (Mannschafts-)Ärzte spritzen, Faktenchecker verdrehen auf Bestellung und Zuschauer zahlen, um zu klatschen. Denken ist Sache der (Quer-)Denker. Darum darf man als Ungeimpfter ja auch die Impfung und Haftung für Impfschäden finanzieren und vom Regime angegriffen, ausgeschlossen und weggesperrt werden. Sogar als Geimpfter landet man im Quarantäneknast auf eigene Kosten, wie auf dem Weg nach Bali meinetwegen (9, 10).
Ungeimpfte müssen für die Solidargemeinschaft gerne aufkommen, um Hetzern und Dauerklatschern mit ungesundem Lebensstil, riskanten Jobs und Hobbys im Notfall beizustehen oder die Verbreitung von Müll-Aerosolen in öffentlich-rechtlichen Fernseharenen zu ermöglichen.
Riesengroße Volksverarschung und Einbahnstraßensolidarität eben (11).
Die Demokratie zum Schutz der Demokratie verbieten
Und wer oder was gehört in dieser Disziplin, der Volksverarschung, wie der ganz gewöhnliche Korruptionsalltag auch mal um Masken beweist, zur Spitze? Die Parlamentsparteien und dort vor allem die CSU aus Bayern. Deshalb, also besonders wegen des Corona-Restriktions-Regimes, hat sich in Bayern ein Bündnis formiert, um den Landtag durch ein Volksbegehren abzuberufen (12, 13, 14). Klar, Symbolik, denn ändern wird sich an dieser albernen Veranstaltung sowieso nichts, aber den Heißluftdemokraten aus Politik und Medien wird wenigsten die Maskerade gezogen, denn echte Demokratie mag man dort schon von Berufswegen rein gar nicht.
Außerdem haben die Ministerpräsidenten rund um den noch immer frei durch Bayern irrenden und nur vom Größen- und Coronawahn gefangenen CSU-Chef-Autokraten Markus Söder klargestellt: Wenn die Pandemie, also die Notlage, irgendwann auch noch politisch aufgehoben werden sollte, die Notstandsmaßnahmen bleiben, damit sie — nicht mein, aber deren Ernst — zur Normalität werden.
Die (Beg-)Leitmedien stellen übrigens auch so einiges rund um das Volksbegehren klar: Es sei nämlich ein „umstrittenes“ Volksbegehren mit Verbindungen zu den sogenannten „Quer-Denkern“. Der Begriff ist übrigens das ziemliche Gegenteil von „Geradeaus-Denkern“, also „Unfrei-Denkern“, was ja wiederum nicht viel mit Denken, vielmehr mit zivilem Gehorsam zu tun hat, aber auch nicht unbedingt die Aufgabe von Zuschauern und besonders nicht von Dauerklatschern ist.
Dafür denkt Ilse Aigner — hin und wieder. Zumindest an sich. Und aus diesem Grund missfällt ihr das Volksbegehren gleich doppelt. Zum einen ist Aigner in der CSU, zum anderen ist sie Landtagspräsidentin und sieht die repräsentative Demokratie, also jene der immunen, nicht weisungsgebundenen und dem Volk weder transparenz- noch rechenschaftspflichtige, dafür aber auf vielfältigste Weise steuerbaren und nicht selten opportunen Volksvertreter, durch die direkte Demokratie auf hinterhältigste Weise, eben durch Mitbestimmung in Form eines Volksbegehrens, infrage gestellt. Verständlich — aus Sicht von Ilse (15).
Wenn wir aber schon beim Volksbegehren, der Volksverarschung, dem Denken und der Demokratie sind, dann landen wir auch bei den Medien. Und die Augsburger Allgemeine Zeitung erklärt warum. Über das Volksbegehren schreibt das sich spätestens jetzt ungeniert als Systemorgan ausgebende Blatt: „Das Volksbegehren attackiert die Demokratie mit einem Instrument, das zum Schutz der Demokratie in der Verfassung verankert wurde.“ Wie bitte. Nicht möglich. Doch. Mein Ernst.
In aller Öffentlichkeit wird die Demokratie hier in gedruckter Form nach keinen Regeln der Kunst vergewaltigt. Eiskalt und verachtend schlagen die Speichellecker der Augsburger Allgemeinen zu und in die Tasten, denn ein Volksbegehren ist und bleibt pure Demokratie. Doch keiner tut was gegen dieses ekelhafte Verbalverbrechen. Ein Hofblatt wird dafür nicht zerlegt. Die altgriechische Demokratie kann man aber zerlegen, wenn man nur wollte. Und das geht so: dēmokratía, die „Herrschaft des Staatsvolkes“, kommt von dḗmos, dem „Staatsvolk“ und krátos, der „Gewalt, Macht, Herrschaft“. Es handelt sich also um ein politisches System, in dem die Macht vom Volk — nicht von Söders oder Augsburger Allgemeinen — ausgeht.
Ausgehen soll. Eigentlich. Wäre es so, dann hätten wir, juhu, die Anarchie, eine selbstbestimmte politische Ordnung. Aber was will man von ferngesteuerten Schreibtischtätern schon erwarten? Intellekt? Dass sie mit oder gar gegen die Obrigkeit denken? Überhaupt denken (16, 17)? Nun wurde die Augsburger Allgemeine für ihre Volksverachtung jedenfalls (noch) nicht angezeigt. Die CSU schon, denn das Bündnis Volksbegehren hat zugeschlagen. Nämlich zurück.
In traditionell bayerischer Herrschaftsmanier hatte die Christlich-Soziale Union, kurz CSU, in einem sogenannten Informationsschreiben Stellung gegen den Versuch der direkten Mitbestimmung durch das Volk bezogen.
Die nach CSU-Verständnis von Herrn Gott höchstpersönlich zur Volksführung bevollmächtige CSU weiß nämlich ganz genau: „Die offiziellen Argumente vertuschen die eigentlichen Ziele der Organisatoren des Volksbegehrens“, man wolle den unfreien „Freistaat Bayern in Unordnung (...) stürzen“.
Außerdem ginge es den Organisatoren „um die Schwächung des politischen Systems“. Also ruft die CSU zum Krieg auf. Zum Informationskrieg: „Wenn Sie Personen kennen, die eine Unterzeichnung beabsichtigen, informieren Sie sie über die wahren Hintergründe“, denn — halten Sie sich nun mental gut fest — „Jede Stimme für das Volksbegehren ist damit eine Stimme gegen unsere Demokratie.“ Also gegen die CSU-Demokratie. Und die sieht im Original in Großbuchstaben so aus:
„BITTE TEILEN SIE UNS MIT, WENN BEI IHNEN VOR ORT FÜR DAS VOLKSBEGEHREN GEWORBEN WIRD ODER ES ZU AKTIONEN KOMMT“ (18).
Weil dann die CSU-Schlägertrupps ausrücken? Die Corona-Kaffeebecher-Gestapo nach australischem Vorbild auch in Bayern ganz gezielt vorbei- und reinschaut? Listen erstellt, Leute abgeholt und in Quarantänelagern inhaftiert werden? Diese „Demokratie“ zum Schutz vor der anderen „Demokratie“ gleich ganz verboten wird?
Um Himmelswillen. Keine neunzig Jahre sind vergangen und in Deutschland ist es wieder so weit.
Fast. Gleich. Noch nicht ganz. Das CSU-Flugblatt erfüllt immerhin „gleich mehrere Straftatbestände“, so die Beauftragen des Volksbegehrens, die mit einem Strafantrag — wenigstens das — kontern und eine Gegendarstellung zur CSU-Hetzschrift, einer „Aneinanderreihung von falschen Darstellungen, Vermutungen und Unterstellungen“ zur Selbstverteidigung ins Netz stellen (19, 20, 21). Na dann viel Glück im Land der gemeinsamen „Metaebene in Sachen Corona“ zwischen Kanzleramt und befangenen, weil abgefüllten und vollgestopften Verfassungsrichtern unter der Fuchtel Stephan Harbarths, Merkels Schau- oder auch Verfassungsgerichtspräsident.
Ach ja. Ob Harbarth und seine Leute befangen sind, entscheiden dann auch nur und selbstverständlich Harbarth und seine Leute. Wer sonst? Diese offensichtlichste Volksverdummung ist und bleibt eine „intellektuelle Zumutung“, wie sogar der Cicero schreibt. Sogar der! Und wann rebelliert das Volk? Na erst mal schon wieder nicht (22).
Die Freiheit der Willkür muss grenzenlos sein
Ähnlich abgehoben wie bei der Union geht es aber auch über den Wolken zu. Das heißt: schon am Boden. Ob bei der Lufthansa oder Condor, noch bevor der Gurt richtig sitzt, sitzt auch die Begrüßung für das auf epochale Verdummung längst dressierte Passagiervolk. Denn die Flugkapitäne grüßen freundlich mit einer Drohung: Sollte Ihnen der Mund-Nasen-Schutz auch nur für einen Augenblick unter das Näschen rutschen, um etwa einen freien Atemzug zu genießen, dann meldet man das den Behörden, was schließlich eine Strafe nach sich zieht.
Nun bin ich gegen Willkür, Unrecht und Drohungen auch gerne mal geneigt, reflexartig in Form von Presseanfragen zurückzufeuern. Um etwa zu erfahren, ob die Fluglinie Menschen mit Attest, ob wegen Lungenkrankheiten oder aus anderen ärztlich bestätigten Gründen, bei jeder Flughöhe vor die Tür zu setzen gedenkt, zum Leiden zwingt oder unter Androhung einer Notlandung zur Lynchjustiz aufruft — natürlich nur zum Wohl ihrer Gesundheit? Ob die Fluggesellschaft schon bei der Buchung darauf hinweist oder bei Nichtbeugung, also spontanem Ausstieg wenigsten die Kosten ohne Juristerei zurückerstattet? Wieso nicht auch Gesichtsvisiere an Bord angeboten werden (23)?
Auf Rat des Doktor Fauci von und zu Wuhan — Fauci: „Wenn Sie eine Schutzbrille oder ein Gesichtsvisier haben, dann verwenden Sie sie.“ Wieso die bargeldabweisenden Stewards und Stewardessen penibel penetrant darauf hinweisen, dass nach jedem Schluck und Happen der Wegwerf-Schadstoff-Fetzen wieder hochzuziehen ist, die Mindestabstände, die von Land zu Land in enger Absprache nur mit Corona-Viren schon fast um Meterlängen variieren — in Italien ein Meter, in Deutschland eineinhalb Meter, in Australien vermutlich bis zum Sichtkontakt —, an Bord aber so was von keine, also erst beim Aussteigen kurzfristig wieder eine Rolle spielen?
Ob die Fluglinien sich schon mit Anzeigen wegen Missachtung der Mindestabstände rumschlagen dürfen und wenn nicht, warum nicht? Mit welchem Recht die Fluglinie mich — und zwar intellektuell — als Zahlgast und Corona-Fluglinien-Subventionierer so übel zu beleidigen versucht?
Oder ob die Fluglinie denn wenigstens erklären kann, weshalb die Behörden bei den Maskenhinweisen in Vor-Corona-Zeiten schon immer so gravierend irrten? Die US-Gesundheitsbehörde CDC schrieb ja noch vor dem Einsetzen des globalen Massenwahns: „Medizinische Einwegmasken (auch Operationsmasken genannt) sind lose sitzende Vorrichtungen, die von medizinischem Personal getragen werden sollen, um eine versehentliche Kontamination von Patientenwunden und den Träger vor Spritzern oder Spritzern von Körperflüssigkeiten zu schützen. Es gibt nur begrenzte Belege für ihre Wirksamkeit“, denn die systematische Überprüfung konnte „keine signifikante Wirkung von Gesichtsmasken“ feststellen.
Und auch die American Medical Association plädierte dafür, dass Gesichtsmasken „nur von Personen getragen werden, die Symptome einer Atemwegsinfektion wie Husten, Niesen oder in einigen Fällen auch Fieber haben“. Also von kränkelnden Personen, die heute kein Recht — nein keine Chance — mehr haben, in die Nähe eines noch intakten Flugzeuges zu kommen.
„Gesichtsmasken sollten auch von medizinischem Personal, von Personen, die Menschen mit Atemwegsinfektionen betreuen oder in engem Kontakt mit ihnen stehen oder anderweitig auf Anweisung eines Arztes getragen werden.“
Und, so die Association: Gesichtsmasken sollten dagegen „nicht von gesunden Personen getragen werden, um sich vor Atemwegsinfektionen zu schützen, da es keine Belege dafür gibt, dass Gesichtsmasken, die von gesunden Personen getragen werden, wirksam vor Krankheiten schützen können. Gesichtsmasken sollten denjenigen vorbehalten bleiben, die sie benötigen.“ Sogar im Österreichischen Rundfunk (ORF) bestätigte der quasi Staatsinfektiologe Franz Allerberger im August 2020 noch unter WEF-Schwab-Zögling Sebastian Kurz, dass die Maskenpflicht, ob im Supermarkt oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln, keinerlei messbare Auswirkungen auf die Ansteckungssituation in Österreich hatte. Und auch die Schweden leben ohne Massenmasken noch ganz gut und sogar besser (24, 25, 26).
Ich erspare mir aber den Pressemüll in Form von schriftlichen Anfragen. Wieso? Na aus Erfahrung, denn entweder es kommt keine oder eine unverschämte Standardantwort, die mit der Frage meist rein gar nichts mehr zu tun hat. Pressefreiheit heißt also auch, sich die Freiheit zu nehmen, Presseanfragen zu ignorieren. Denn als Journalist gilt inoffiziell nur noch, wer keine zu kritischen Fragen stellt. Außerdem machen Anzeige wegen Beleidigung, Diffamierung oder Hetze dann doch mehr Spaß. Und wen es interessiert: Über die zahlreichen Masken-Studien habe ich im „Corona-Dossier“ unter „Panik, Maske, Lockdown“ ja sowieso schon so ziemlich alles zusammengetragen, was sich bis Anfang 2021 zusammentragen ließ.
Um die Herrschaft der Willkür zum Abschluss nun nicht nur an den Masken aufzuhängen. Fluglinien wie Eurowings stellen in ihrem Bordmagazin auch für den größten Trottel verständlich klar und klein geschrieben fest, wer, wem, was kann: „Filmen und Fotografieren an Bord ist nur gestattet, wenn sichergestellt ist, dass die Persönlichkeitsrechte gewahrt werden. Die Crew kann Filmen und Fotografieren an Bord jederzeit untersagen.“ Nur Sie, Sie dürfen ihre Persönlichkeitsrechte an den Nagel hängen, wenn Sie zum Maskentragen gezwungen werden oder den Flughafen durch einen der engen und gläsernen Überwachungskorridore verlassen wollen.
Volksbarrikaden werden trotz der widerlichsten Maßnahmen des globalen Corona-Apartheits-Regimes, ob von Deutschland bis nach Australien und zurück auf die Bergspitzen der Alpenrepublik noch immer nicht errichtet.
Dafür muss vermutlich noch ein Sauf-, also Alkoholverbot als schädlich für die Volksgesundheit ausgesprochen werden. Bis diese rote Volkslinie aber überschritten wird, setzen wir doch wenigsten noch Nadelstiche, damit es nicht mehr so weit kommt.
Quellen und Anmerkungen:
(2) https://www.swr.de/sport/fussball/klopp-impfen-corona-100.html (3) https://www.fr.de/panorama/juergen-klopp-corona-impfen-coronavirus-impfung-impfverweigerer-alkohol-impfgegner-91030043.html (4) https://de.erdinger.de/brauerei/erdinger-weissbraeu-juergen-klopp-markenbotschafter.html (5) https://www.horizont.net/marketing/nachrichten/weissbier-ist-wochenende-juergen-klopp-relaxt-fuer-erdinger-184395 (6) https://tribuna.com/de/news/dortmund-2020-11-12-jurgen-klopp-ist-werbungkonig-rettete-opel-rasierte-den-bart-ab-und-geriet-zum-skandal/ (7) www.mpg.de/14551647/gesundheitsrisiko-luftverschmutzung (8) https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/a/alkohol.html (9) https://de.rt.com/inland/125957-kubicki-uber-mogliche-2g-regel/ (10) https://de.rt.com/inland/125636-einkaufen-nur-geimpft-oder-genesen/ (11) https://nordhessen-journal.de/covid-ard-redakteur-schreibt-offenen-brief-zur-corona-berichterstattung/ (12) https://buendnis-landtag-abberufen.de/ (13) https://de.euronews.com/2021/04/19/csu-maskenaffare-provisionen-waren-mit-11-5-mio-hoher-als-gedacht (14) https://web.de/magazine/politik/maskendeals-tochter-ex-csu-generalsekretaer-30-millionen-euro-eingebracht-35799908 (15) https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/landtag-abberufen-umstrittenes-volksbegehren-hat-kaum-zulauf-art-764826 (16) https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Landtag-abberufen-Volksbegehren-in-Bayern-ist-kurios-id60787436.html (17) https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie (18) https://diebasis-bayern.de/wp-content/uploads/2021/10/CSU-Faltblatt.pdf (19) https://de.rt.com/international/125809-kaffeebecher-gestapo-australische-polizisten-kontrollieren/ (20) https://diebasis-bayern.de/2021/10/13/vormarsch-vs-volksbegehren/ (21) https://buendnis-landtag-abberufen.de/stellungnahme.html (22) https://www.cicero.de/innenpolitik/befangenheit-richter-karlsruhe-afd-merkel-thueringen-harbarth-lambrecht-bundesnotbremse (23) https://abcnews.go.com/US/dr-fauci-wear-goggles-eye-shields-prevent-spread/story?id=72059055 (24) https://www.nc.cdc.gov/eid/article/26/5/19-0994_article (25) https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2762694 (26) https://kurier.at/politik/inland/infektiologe-allerberger-maskentragen-hatte-keinerlei-auswirkungen/401005700 (27) https://de.rt.com/europa/126232-im-buro-oder-auf-piste/ (28) https://de.rt.com/international/126260-australien-bei-hoher-impfquote-strikte/
+++Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags. +++ Dieser Beitrag erschien zuerst am 30. Oktober 2021 im Rubikon – Magazin für die kritische Masse. +++ Bildquelle: sp3n / shutterstock
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