Ein Kommentar von Thomas Röper.
Israel hat eine Operation durchgeführt, bei der eine unbekannte Zahl von Pagern zu kleinen Bomben umfunktioniert wurden, die alle gleichzeitig gezündet wurden. Das war per Definition ein Terroranschlag, bei dem Zivilisten getötet wurden. Ab wann darf man von einem "Terrorstaat" sprechen?
Am Dienstag explodierten im Libanon zeitgleich hunderte Pager, die an Hisbollah-Mitglieder geliefert worden waren. Dabei wurden zahlreiche Hisbollah-Mitglieder teilweise schwer verletzt, aber auch viele Zivilisten wurden Opfer des Terroranschlages. Zunächst war von Dutzenden Verletzten die Rede, dann von Hunderten. Inzwischen spricht das libanesische Gesundheitsministerium von 2.750 Verletzten. Zudem wurden demnach acht Menschen bei den Explosionen getötet, darunter mindestens ein Kind.
Die Explosionen waren so zahlreich, dass Medien aus Beirut Panik melden. Die Tagesschau schreibt beispielsweise <1>:
„Augenzeugen berichteten von Panik in den Straßen Beiruts. Zahlreiche Krankenwagen waren im Einsatz, Kliniken im Süden der Hauptstadt baten um Blutspenden. Das libanesische Gesundheitsministerium rief alle Krankenhäuser zu höchster Alarmbereitschaft auf und forderte die Menschen auf, keine Funkgeräte zu benutzen. Die meisten Betroffenen hätten Verletzungen „im Gesicht, an der Hand, am Bauch oder sogar an den Augen“ erlitten, sagte der libanesische Gesundheitsminister Firass Abiad.“
Zu den Verletzten zählt auch der iranische Botschafter im Libanon. Wie Medien meldeten, benutzte Mojtaba Amani einen der Pager. Später wurde gemeldet, dass der Pager wohl jemandem gehörte, der in der Nähe des Botschafters war. Der Botschafter sei nur leicht verletzt worden.
Die Hisbollah erklärte, dass sie „derzeit eine umfassende sicherheitspolitische und wissenschaftliche Untersuchung“ durchführe, um die Ursachen zu ermitteln, „die zu diesen gleichzeitigen Explosionen geführt haben“.
Das Schlüsselwort ist hier „gleichzeitige Explosionen“, denn damit ist klar, dass die Pager manipuliert und zu kleinen Bomben umfunktioniert wurden, die entweder mit einem Zeitzünder alle gleichzeitig gezündet wurden, oder die per Kommunikationssignal aktiviert wurden. Damit ist es nicht schwer, die Hintermänner des Terroranschlages zu identifizieren, denn es muss sich dabei um einen Geheimdienst handeln, der eine so umfangreiche Aktion durchgeführt hat. Und da kommen nur israelische Geheimdienste in Frage.
Das bestätigen inzwischen auch Medienberichte <2>, die besagen, dass die Operation vom israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu zusammen mit anderen israelischen Regierungsmitgliedern genehmigt worden sei.
Eine so wahllose Tat, bei der zwangsläufig viele unschuldige Zivilisten verletzt oder getötet werden, ist per Definition ein Terroranschlag, was die israelische Regierung und ihre Geheimdienste folgerichtig zu einer Terrororganisation machen würde.
Deutsche Medien sehen das freilich mal wieder anders. In dem oben zitierten Artikel der Tagesschau kommt das Wort „Terror“ nicht vor. Und auch der Spiegel vermeidet das böse Wort und spricht in seiner Überschrift <3> stattdessen von einem „Vorfall“.
Quellen
<1> https://www.tagesschau.de/ausland/asien/libanon-hisbollah-pager-102.html <2> https://anti-spiegel.ru/2024/medien-die-pager-operation-im-libanon-wurde-von-netanjahu-und-mitgliedern-seines-kabinetts-genehmigt/ <3> https://www.spiegel.de/ausland/warum-nutzt-die-hisbollah-pager-a-8b2e72db-275a-4c58-9e05-ff5343c9b359 +++ Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags. +++ Dieser Beitrag erschien zuerst am 17. September 2024 bei anti-spiegel.ru +++ Bildquelle: Dmitriy Prayzel / shutterstock
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