Tagesdosis

Droht eine nukleare Katastrophe? | Von Rainer Rupp

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Die Krise um das AKW Saporischschia

Ein Kommentar von Rainer Rupp.

Anlässlich der Sitzung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen, die am 11. August in New York stattgefunden hat, hat der russische UNO-Botschafter erneut die Selenski-Regierung in Kiew beschuldigt, "nuklearen Terrorismus" zu betreiben. Er warnte dringend davor, dass die ukrainische Artillerieangriffe auf das von Russen besetzte Kernkraftwerk (AKW) Saporischschja zu einer Katastrophe führen könnte, die noch viele schlimmer wäre als die in Tschernobyl im Jahr 1986. Die damals freigesetzte Strahlung hatte den gesamten europäischen Kontinent erreicht und auch in Deutschland Alarm ausgelöst.

In einer eindrucksvollen Zurschaustellung kaltschnäuziger Lügen beschuldigt der ukrainische Präsident seit Wochen die Russen mit widersprüchlichen Vorwürfen. Einmal heißt es, die Russen nutzten das besetzte AKW Saporischschja als Schutzschild, um von dort aus ukrainische Stellungen auf der anderen Seite des Stausees zu beschießen, der die beiden Gegner trennt. Dann wiederum weist die Selenski-Regierung jegliche Verantwortung für den wiederholten Artilleriebeschuss des AKW von ukrainischer Seite zurück und beschuldigt das russische Militär, dafür verantwortlich zu sein. Mit anderen Worten, laut Wladimir Wolodymyr Selenski beschießen sich die Russen selbst, und das nicht nur einmal, sondern wiederholt.

Dieses Selenski-Narrativ wird vom "kollektiven Westen", vor allem von G7 und EU, in beispielloser und krimineller Verantwortungslosigkeit unterstützt und bestärkt. Russland sei allein an der Gefahrenlage im AKW schuld, heißt das ständig wiederholte Mantra im Westen. Moskau müsse sich umgehend aus dem AKW zurückziehen und es den Ukrainern überlassen, lautet die Forderung. Wegen der Besetzung des AKW sei Russland für die Risiken einer eventuellen nuklearen Katastrophe allein verantwortlich. Und dabei scheinen Selenski und die westlichen Kräfte, die ihn unterstützen, etwas nachhelfen zu wollen.

Tatsächlich rückt eine solche Katastrophe mit jedem Tag näher, an dem das ukrainische Militär das AKW vom gegenüberliegenden Ufer des Stausees mit schwerer Artillerie unter Beschuss nimmt. Dabei kann als ziemlich sicher angenommen werden, dass die Hasardeure in der Regierung in Kiew nicht ohne die Zustimmung der US-Geheimdienste und US/NATO-Militärberater handeln.

Die aktuelle Lüge, dass es nicht die ukrainische Armee ist, sondern das russische Militär, das das von Russen besetzte AKW Saporischschia unter Granatenbeschuss genommen hat, ist eigentlich zu verrückt, um geglaubt zu werden. Dennoch wird diese ukrainische Version von den selbsternannten "Qualitätsmedien" des Wertewesten flächendeckend verbreitet. Für wie blöde halten z.B. die öffentlich-rechtlichen Medien ihre Hörer und Zuschauer? Jeder mit einem Funken von Verstand wird doch automatisch die Frage stellen, welches Interesse die Russen an einer Beschießung des AKWs haben können, was vor allem für sie selbst und weite Landstriche bis tief nach Russland hinein hochgefährlich ist.

Zwar haben Lügen schon immer zum politischen Geschäft bürgerlicher Demokratien gehört, aber früher bemühte man sich zumindest noch, die Lügen plausibel aussehen zu lassen. Heute genügt es, wenn der zum Kriegshelden und Superman erhöhte Selenski etwas richtig Böses über die Russen behauptet, und schon springt der westliche Politik- und Medienapparat an und unterstützt mit geballter Macht alles, was Russland schaden könnte. Logik und Plausibilität sind von gestern. Heute herrscht in Deutschland die neue Normalität der von der Ukraine mitgeprägten Ampelkoalition, was bedeutet, dass wir inzwischen in einer Ära nicht enden wollender Lügen leben.

So leben wir im besten Deutschland aller Zeiten, in dem niemand unsere sozialen Rechte abbaut und niemand unsere demokratischen Freiheitsrechte abschafft. Und niemand beschimpft uns als Rechtsextremisten, wenn wir von unserem Recht auf Meinungs- und Demonstrationsfreiheit Gebrauch machen. Niemand hat im Bundesinnenministerium die Bundeswehr beauftragt, der Polizei beim Niederschlagen demokratischer Proteste zu helfen.

Experimentelle Impfstoffe sind 100 Prozent sicher und funktionieren, auch wenn man sie alle drei Monate erneuern muss. Auch die Inflation ist nicht so schlimm, nur vorübergehend. Preiserhöhungen sind hauptsächlich gefühlt. Deshalb bedarf es auch keiner Lohnerhöhungen als Ausgleich für den Kaufkraftverlust. Der kann mit einer Einmalzahlung von einigen Euro kompensiert werden. Die Sanktionen gegen die Russen wirken ganz toll. Russland ist am Boden und die Ukraine gewinnt den Krieg, weil sie gewinnen muss. Denn die Ukraine ist eine Demokratie und die Ukrainer sind die Guten. Das ukrainische Militär beschießt keine Atomkraftwerke, nimmt keine Menschen als Schutzschilde, verschanzt sich nicht in Krankenhäusern und Schulen und foltert auch keine Gefangenen zu Tode.

Das sind nur einige aktuelle Beispiele aus der Welt aus Lügen. Diese Welt haben die westlichen Eliten mit Hilfe korrupter Politiker, die für sie die Regierungen stellen, um uns herum aufgebaut. Früher oder später, wahrscheinlich früher, wird diese Lügenwelt jedoch auf dem Weg zum Zusammenbruch von der Realität eingeholt werden. Ein Sieg der Ukraine über Russland, das das neo-liberale Geschäftsmodell des Westens aktiv ablehnt, käme da den westlichen Eliten von Washington über Brüssel nach Berlin sehr gelegen, denn das würde ihnen nochmals einen Aufschub geben.

Aber zurück zum AKW Saporischschia. Dieses ist mit seinen sechs Reaktoren das größte in Europa. Es erzeugt etwa 20 Prozent des ukrainischen Stroms und ist seit dem 4. März von russischen Streitkräften besetzt. Eine Explosion in der Anlage könnte zehnmal so stark sein wie die Explosion von Tschernobyl. Dabei liegt die Gefahr nicht so sehr im direkten Beschuss der schwer gepanzerten Reaktorhüllen sondern vielmehr darin, dass – ähnlich wie bei der Katastrophe von Fukushima in Japan – die unabhängige elektrische Zufuhr zur Kühlung der Brennstäbe –unterbrochen wird. Das gilt auch für die Brennstäbe der bereits abgeschalteten vier Generatoren. Fällt die Kühlung aus, überhitzen die Brennstäbe, gefährliche Gase bilden sich, es kommt zu einer gewaltigen Explosion – siehe Fukushima – und zu einer Kernschmelze. Für das AKW Saporischschia werden die zur Kühlung benötigten gewaltigen Mengen von elektrischer Energie mit Überlandleitungen von dem in der Nähe liegenden Wasserkraftwerk geliefert, das am Ende des Stausees liegt.

Es sind diese Hochspannungsleitungen vom Wasserkraftwerk und die Anlagen zur Kühlung der Brennstäbe, die von der ukrainischen Armee beschossen werden und von denen einiges bereits zerstört wurde. Zugleich liegt seit Tagen die Straße, die über den Damm des Stausees führt, unter ukrainischem Artilleriefeuer. In den Damm integriert ist auch das Wasserkraftwerk.

Laut dem Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), Rafael Grossi, "unterstreicht die Beschießung von Europas größtem Kernkraftwerk die sehr reale Gefahr einer nuklearen Katastrophe, die die öffentliche Gesundheit und die Umwelt in der Ukraine und darüber hinaus bedrohen könnte". Allerdings sind Nachrichten, wie sie auch von der ARD-Tagesschau verbreitet wurden und werden, dass Russland der Internationalen Atomenergiebehörde bislang den Zugang zum AKW Saporischschia verweigert habe, eine faustdicke Lüge, die direkt von Selenski übernommen wurde. Russland hat nämlich wiederholt die IAEA zu einer Inspektion des AKW Saporischschia eingeladen. Schließlich hatten sich die Russen wiederholt in öffentlichen Appellen an die Vereinten Nationen gewandt, eine IAEA Mission nach Saporischschia zur Inspektion zu schicken. Ähnliche Appelle an den UNO-Sicherheitsrat, dass nämlich eine solche Mission stattfinden sollte, waren auch wiederholt vom UNO-Generalsekretär Guterres gekommen. Einmal war die IAEA sogar so weit, dass sie bereits konkret mit der Planung der Mission nach Saporischschia begonnen hatte, nur um dann von namentlich nicht genannten ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrat wieder gestoppt zu werden.

An dieser Stelle bietet sich eine Zwischenbilanz an. Fassen wir zusammen: Die Russen bitten seit Monaten um eine IAEA-Mission nach Saporischschia. IAEA-Chef Grossi will die Mission zügig durchführen. UN-Generalsekretär Guterres unterstützt die Mission. Woran liegt es dann, dass diese Mission bisher nicht zustande gekommen ist? Wer will diese IAEA-Mission verhindern, die Klarheit über die tatsächliche Lage im AKW bringen und die Lügen entlarven würde? Welche Länder haben hinter der Kulisse die Strippen gezogen, dass das UNO-Generalsekretariat kein grünes Licht für die Mission gegeben hat oder geben konnte?

Letzte Woche am 11. August hat es angesichts der zunehmenden Artillerieangriffe auf das AKW Saporischschia eine neue Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats gegeben. Erneut hat es dabei von den Beteiligten westlichen Ländern kein einziges mahnendes Wort an die Ukraine gegeben, alle Kampfhandlungen in Richtung AKW Saporischschja einzustellen, um eine mögliche nuklearen Katastrophe in der Ukraine mit weitreichenden Folgen für Europa und darüber hinaus zu verhindern. Stattdessen haben die westlichen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates Russland erneut beschuldigt, leichtfertig mit einer potentiellen Atomkatastrophe in der Ukraine zu spielen. Deshalb solle Russland unverzüglich das AKW Saporischschja räumen und an die Ukraine übergeben.

Angesichts der laufenden Kampfhandlungen in der betroffenen Großregion und der Tatsache, dass Saporischschja hinter der Front auf russisch-kontrollierter Seite liegt, ist auch diese Forderung des Westens vollkommen absurd. Sie entbehrt jeglichem Sinn für Realität und das Machbare! Letztlich wird der UNO Sicherheitsrat durch solche politischen Mätzchen vom Westen nur wieder mal für plumpe und dumme anti-Russland Propaganda missbraucht.

Dennoch kam es bei der Sitzung zu Fortschritten. Im offiziellen Text des UNO-Sicherheitsrats (UN-Dokument SC/14996 vom 11. August 22; unter dem Titel: „‘Situation in Saporischschja sehr alarmierend‘, Erklärung des Direktors der Internationalen Atomenergie Agentur vor dem Sicherheitsrat.“) heißt es:

„Inmitten wachsender Sorgen über die Sicherheit (im AKW Saporischschja) betonen die Delegierten die Notwendigkeit der Entsendung technischer Experten in eine Mission zur Feststellung der Lage und zur Sicherung der Anlage“,

Das UN-Dokument mit der Stellungnahme des Direktors der IAEA und den Erklärungen der Sicherheitsratsmitglieder kann über diesen Link eingesehen werden.

Allerdings ist die Durchführung dieser IAEA-Inspektionsreise nach Saporischschja nicht einfach. Die US-Nachrichtenagentur Bloomberg hatte z.B. am 8. August dieses Jahres unter dem Titel: „Russia Invites Nuclear Monitors to Visit Shelled Ukrainian Plant“ (Russland lädt Atombeobachter ein, die unter Beschuss liegende ukrainische Anlage zu besuchen) gemeldet, dass die Einladung Russlands nach Saporischschja noch lange nicht zur Durchführung einer IAEA-Mission reicht. Der russische Schritt sei „nur einer von einer Reihe von Schritten, die die IAEA“ benötige, um Inspektoren zu entsenden. Der IAEA-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi habe dazu vor den Vereinten Nationen erklärt, er brauche dazu auch „die Erlaubnis der ukrainischen Regierung, sowie Sicherheitsgarantien und eine sichere Passage durch das Kriegsgebiet.“ Grossi habe weiter ausgeführt, dass das AKW in Saporischschja „eine ukrainische Einrichtung“ sei, also müsse „die Ukraine zustimmen“. Gleichzeitig sei aber das Werk von Russland besetzt und deshalb müsse er „mit allen reden." Die Mission nach Saporischschja sei daher „eine sehr komplexe Sache, weil es die Zusammenarbeit und das Verständnis einer Reihe von Akteuren“ erfordere, so Grossi.

Diplomatisch verklausuliert steckt hinter dieser Aussage des Schweizer Bürgers Grossis die Tatsache, dass die Ukraine, unterstützt von US/NATO-Staaten - in der Vergangenheit alles getan hat, um die IAEA Mission nach Saporischschja zu verhindern. Dies behaupten nicht nur die Russen, sondern das geht auch aus einer Analyse des auf Nuklearfragen spezialisierten, norwegischen Umwelt Instituts „Bellona“ hervor. Diese wurde bereits am 1. Juni dieses Jahres unter dem Titel „Ukrainische Atomaufsichtsbehörde im Streit mit der IAEA über das Kernkraftwerk Saporischschja“ auf der Bellona-Webseite veröffentlicht.

Dort heißt es, dass die Kiewer Atomaufsichtsbehörde den Chef der IAEA Grossi beschuldigt habe, „auf russische Propaganda hereinzufallen“. Stattdessen habe sie von Grossi gefordert, „dass die UN-Atomaufsichtsbehörde die Pläne Kiews unterstützt, die russischen Streitkräfte aus dem Kernkraftwerk Saporischschja zu vertreiben“.

Weiter heißt es bei Bellona, dass Kiew darauf besteht, „dass die IAEA keine Sicherheitsinspektionen der Anlage durchführen sollte, solange sich die russischen Truppen nicht daraus zurückgezogen haben“. Anderenfalls sei eine solche IAEA-Mission zu Sicherheitsinspektionen des AKW „für die Ukraine unakzeptabel“

Laut Bellona fallen diese Beschwerden und das Ultimatum Kiews an die IAEA mit einer zunehmenden Unzufriedenheit der ukrainischen Behörden über eine veränderte Haltung des Westens zusammen, die von Kiew „als alles andere als uneingeschränkte Unterstützung der internationalen Gemeinschaft im Krieg gegen Russland“ bezeichnet wird, so Bellona.

Ende Mai hatte Grossi das elitäre World Economic Forum (Weltwirtschaftsforum) in Davos über seine Sorgen in Bezug auf die Lage in Saporischschja informiert, die „ihn nachts nicht schlafen“ lasse. Diese Sorgen haben sicherlich auch damit zu tun, dass laut Grossi „30.000 Kilogramm Plutonium und 40.000 Kilogramm angereichertes Uran in Saporischschja eingelagert sind, die zur Herstellung von Atombomben verwendet werden können.“

Wörtlich heißt es bei Bellona weiter: „Und es war dieser letzte Kommentar, der die ukrainische Atomaufsichtsbehörde so wütend gemacht hat“. Als Beweis dafür zitiert Bellona aus einer Stellungnahme des amtierenden Leiters der ukrainischen Aufsichtsbehörde, Oleg Korikov. Bezugnehmend auf Grossis Vortrag in Davos vor dem Weltwirtschaftsforum hatte Korikov auf der offiziellen Facebook-Seite der Behörde geschrieben:

„Es ist sehr traurig, dass die kühnen Lügen der russischen Propaganda vom höchsten Beamten der IAEA auf hoher Ebene verbreitet werden.”

Korikov beschwerte sich auf der Facebook Seite auch darüber, dass die IAEA nicht auf die zahlreichen ukrainischen Appelle reagiert habe, mehr gegen das zu tun, was er als Russlands „nuklearen Terrorismus" bezeichnete. Auch forderte er Grossi auf, die Forderungen der Ukraine nach einem sofortigen Abzug der russischen Truppen und Atomspezialisten aus dem Werk Saporischschja zu unterstützen. Weiter schrieb Korikov, dass „das kontinuierliche Wissen der IAEA über das in ukrainischen AKWs vorhandene Kernmaterial durch seine Behörde verbürgt“ sei.

Aus diesem Grund sieht Korikov „keine dringende Notwendigkeit für einen Besuch von (IAEA) Sicherungsinspektoren im besetzten Kernkraftwerk Saporischschja", um dann hinzufügen: "Gleichzeitig kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die Möglichkeit des Missbrauchs von Kernmaterial durch russische Vertreter eine Bedrohung für die gesamte Weltgemeinschaft darstellen kann." Hier kommt wieder der ukrainische Hang zu Lügen durch, die Josef Göbbels hätten vor Neid erblassen lassen.

Laut der offiziellen russischen Nachrichtenagentur Interfax kommentierte der Pressesprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Dmitri Peskow Peskov, die Schwierigkeiten bei der Organisation eines solchen IAEA-Besuchs in Saporischschia wie folgt: "Natürlich geht die Organisation einer solchen Reise mit der Notwendigkeit einher, eine ganze Reihe von logistischen und technischen Fragen zu lösen - von welcher Seite aus man einreisen soll, von welchem Gebiet, durch welche Kreuzungspunkte, auf welchem Transport usw. Alle diese Details müssen noch finalisiert werden."

Inzwischen macht man sich jedoch in Moskau Sorgen über den plötzlichen Sinneswandel der Ukraine, plötzlich eine IAEA-Mission des AKW Saporischschja zuzulassen, --- allerdings unter der Bedingung, dass die Reiseroute Grossis durch Gebiete führt, die bis zur Frontlinie von der ukrainischen Armee kontrolliert werden.

Da die Russen längst jedes Vertrauen in Zusicherungen der ukrainischen Führung verloren haben, ist es nicht verwunderlich, dass nach Bekanntwerden von Grossis Reiseroute Wladimir Rogow, Mitglied des Hauptrates der Militär- und Zivilverwaltung des Gebiets Saporischschja befürchtet, dass die ukrainische Seite die Gelegenheit nutzen könnte, um vor dem Hintergrund der internationalen Aufmerksamkeit eine medienwirksame Provokation zu organisieren, um dann die Schuld den Russen zuzuschieben. Die Sorge ist nicht von der Hand zu weisen, schließlich ist dies bisher der Modus Operandi, bzw. das „Geschäftsmodell“ der ukrainischen Propaganda gewesen.

Rogow warnte vor dem geplanten Weg der IAEA-Delegation über Kiew, weil das Gebiet Saporischschja von der Restukraine durch die Frontlinie getrennt sei – und die ukrainischen Eliten diesen Umstand für Provokationen gegen Russland und die verbündeten Volksrepubliken im Donbass in Form von Angriffen unter falscher Flagge ausnutzen könnten:

"Man muss verstehen, dass Selenskis Kämpfer eine große Erfahrung damit haben, auf Menschen zu schießen, die diese Grenze überqueren. Ich befürchte, dass es eine Provokation geben wird und dass Kiew gerade deshalb einer IAEA-Inspektion am AKW zugestimmt hat, weil es inzwischen eine andere Strategie entwickelt hat.“

Zum Abschluss nochmals das Paradestück der Meinungsmanipulation zum Thema Saporischschia anschauen, das die ARD-Tagesschau am 8. August 2022 um 20:00 Uhr ausgestrahlt hat.

Ab Minute 5:21 der Tagesschau-Videos beginnt der Bericht über die Artillerieangriffe auf das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk. Wer will, kann sich das ganze Machwerk nochmals hier ansehen. Der Bericht beginnt mit den folgenden Worten der Sprecherin:

"Unterdessen ist die Sorge um das umkämpfte Atomkraftwerk Saporischschia weiter groß. Bilder des russischen Verteidigungsministeriums sollen die Folgen von Raketenangriffen auf das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschia zeigen, das seit März von russischen Truppen besetzt ist. Russland macht die Ukraine für die Angriffe verantwortlich."

Jetzt wird der uniformierte Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, eingeblendet, der vor einer ukrainischen Landkarte steht. Aus dem Off kommt die deutsche Übersetzung seiner Erklärung:

"Um 12:40 Uhr gestern beschossen ukrainische Einheiten der 44. Artilleriebrigade das AKW Saporischschia aus der Nähe von Marganez am gegenüberliegenden Ufer des Kachowkaer Stausees. Eine Hochspannungsleitung ist beschädigt worden."

Konaschenkow wird ausgeblendet, und die ARD-Sprecherin erklärt:

"Heute Morgen hatte Russland zunächst mitgeteilt, der Betrieb laufe wieder normal. Am Mittag dann die Informationen, die Stromproduktion sei nun gedrosselt worden. Der Betreiber der ukrainischen Kernkraftwerke beschuldigt Russland, das Kraftwerk angegriffen und vermint zu haben."

Bildschnitt: Jetzt wird der ukrainische Staatsschauspieler, Präsident Selenski, eingeblendet, der mit einstudiert sorgenvollem, aber auch wild entschlossenem Blick in die Kamera schaut und in der Landessprache etwas sagt, das die ARD-Sprecherin wie folgt zusammenfasst:

"Präsident Selenski fordert die internationale Gemeinschaft auf, lautstark zu reagieren. Wörtlich habe Selenski gesagt: Keine Nation der Welt kann sich sicher fühlen, wenn ein terroristisches Land ein Atomkraftwerk angreift. Gott bewahre, dass etwas Irreparables passiert. Und niemand wird den Wind aufhalten, der die radioaktive Verseuchung verbreitet."

Bildschnitt und Einblendung von UN-Generalsekretär António Guterres, der anlässlich eines Besuches in Japan dort vor dem Nationalen Presseklub spricht. Die ARD-Sprecherin leitet mit folgenden Worten zur neuen Szene über:

"Die Vereinten Nationen warnen mit deutlichen Worten." Es folgt ein ins Deutsche übersetztes Rede-Häppchen von Guterres: "Jeder Angriff auf ein Kernkraftwerk ist selbstmörderisch, und ich hoffe, dass diese Angriffe aufhören werden."

An dieser Stelle blendet die Tagesschau geschickt das Bild eines Gebäudes mit dem Untertitel "russisches Verteidigungsministerium" ein, damit jeder Zuschauer auch weiß, an wen der Appell von Guterres gerichtet ist. Und damit auch noch der letzte Zuschauer die Botschaft der Tagesschau versteht, folgt zum Abschluss dieses Beitrages noch die dicke, fette Lüge:

"Russland verweigert der Internationalen Atomenergiebehörde bislang den Zugang zum Kraftwerk: Deren Generalsekretär Grossi hatte am Wochenende vor einer sehr realen Gefahr einer Atomkatastrophe gewarnt."

Tatsächlich ist die Gefahr einer ukrainischen Provokation, einer Schandtat „unter falscher Flagge, während oder bereits im Vorfeld der IAEA Mission nicht auszuschließen. Extremistische Kräfte und politische Netzwerke des Tiefen Staates der westlichen Länder wären nur zu bereit, die Ukraine bei einem solchen Plan zu unterstützen. Zweifellos haben diese Kräfte inzwischen erkannt, dass sie mit ihrer Ukraine-Politik in die Sackgasse geraten sind und nicht mehr weiterkönnen. Die brennende Frage ist jetzt, ob sie aufgeben oder nicht doch lieber versuchen, ihre Agenda mit einer groß angelegten Provokation in und um Saporischschia, unter den Augen der IAEA und der Weltöffentlichkeit, ihre Pläne zur Schwächung Russlands weiter voranzutreiben, indem sie z.B. die Verantwortung für eine nukleare Katastrophe Russland zuschreiben. Mit der fast vollständigen Kontrolle der westlichen Medien könnte ihnen dieser Coup gelingen.

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Bildquelle: shutterstock / Clari Massimiliano


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