Ein Kommentar von Wolfgang Bittner.
Die Auseinandersetzungen in der Ostukraine spitzen sich nach einer wahnsinnigen Hetzkampagne und Kriegspropaganda, die sich inzwischen über Wochen hinzieht, immer mehr zu. Natürlich kann man dabei die Vorgeschichte nicht außer Acht lassen. Denn es gibt Beweise dafür, dass der Regime Change von 2014 über Jahre hinweg von den USA vorbereitet wurde, um die Ukraine aus dem russischen Einflussbereich und dem Wirtschaftsverbund mit der Russischen Föderation herauszubrechen. Die Ukraine wurde von den USA nach dem inszenierten Putsch sozusagen auf kaltem Wege übernommen, aufgerüstet und gegen Russland in Stellung gebracht.(1)
Die überwiegend Russisch sprechende ostukrainische Bevölkerung in den Gebieten Donezk und Luhansk forderte damals nach dem blutigen Putsch zuerst lediglich mehr Autonomie innerhalb der Ukraine. Aber der neue Machthaber Petro Poroschenko, eine Marionette der USA, schickte Panzer in den Donbass – das war der Beginn des Bürgerkrieges. So sollte ein innerstaatlicher Konflikt mit militärischen Mitteln gelöst und – offenbar im Sinne der USA – ein Brandherd vor der Tür Russlands geschaffen werden. Die Ostukrainer gaben nicht auf und versicherten sich der Unterstützung aus Russland, das aber bisher nicht militärisch eingegriffen hat.
Jetzt spitzt sich die Lage dermaßen zu, dass die Gefahr eines Flächenbrandes entsteht, der sich auf ganz Europa ausbreiten könnte. Es sieht danach aus, dass die neu aufgerüstete ukrainische Armee mit ihren Hilfstruppen einen Großangriff auf Donezk und Luhansk plant, um Russland zu provozieren und in den Krieg hineinzuziehen. Bekanntlich sind nationalistische Freiwilligenbataillone, amerikanische Söldner und sogenannte Militärberater beteiligt, die den Krieg befeuern.
Aber die westliche Propaganda – die sich ins Unerträgliche gesteigert hat – dreht wieder einmal die Tatsachen um und warnt vor einem russischen Angriff, obwohl Präsident Putin das mehrmals zurückgewiesen hat. Der deutsche Bundeskanzler Scholz und der französische Ministerpräsident Macron hatten die Wogen bei ihren Gesprächen mit Wladimir Putin bereits etwas glätten können,(2) doch in diesem Moment schaltete sich sofort der amerikanische Präsident Biden ein und korrigierte die Zielrichtung. Er telefonierte mit Scholz und Macron, und die Situation kippte erneut.
Es ist offensichtlich, dass in letzter Minute die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 verhindert werden soll, aber letztlich geht es darum, Russland auf jede erdenkliche Weise den westlichen Kapitalinteressen zu öffnen und dem monopolistischen Anspruch der USA zu unterwerfen. Dafür finden sich beflissene Helfer wie Annalena Baerbock, Norbert Röttgen und andere Atlantiker. Die Welt befindet sich seit Wochen in einem Ausnahmezustand, und es ist zu hoffen, dass es keinen Krieg der westlichen Allianz mit Russland gibt. Denn das wäre tödlich.
Erstveröffentlichung: https://de.rt.com/meinung/131922-eine-neue-phase-der-propaganda-gegen-russland/
Anmerkung:
(1) Dazu ausführlich: Wolfgang Bittner, „Der neue West-Ost-Konflikt. Eine Inszenierung“, Verlag zeitgeist, Höhr-Grenzhausen 2019, S. 197-216
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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.
+++ Bildquelle: Andrey Burmakin / shutterstock
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