Standpunkte

Elemente des Klimatotalitarismus | Von Felix Feistel

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Ein Standpunkt von Felix Feistel.

Der Klimawandel ist längst zu einer ideologischen Vorstellung in den Köpfen von Politikern und Heranwachsenden geworden. Jede Naturkatastrophe wird reflexhaft dem Klimawandel in die Schuhe geschoben. Seien es Starkregen und Überflutungen wie im Ahrtal, oder Dürren, aber auch kühle und verregnete Sommer, alles soll angeblich vom Menschen verursacht worden sein. Wie man den menschlichen Anteil an Naturkatastrophen feststellen will bleibt dabei das Geheimnis der Propagandisten dieser Ideologie. Denn was unterscheidet eine Flutkatastrophe im 21. Jahrhundert von einer, die dreihundert Jahre zuvor stattgefunden hat? Wann ist eine Katastrophe menschengemacht, wann ist es einfach ein natürliches Ereignis? Sind alle Katastrophen heute zwangsweise menschengemacht, weil ja angeblich ein Klimawandel stattfindet, der, wie ja alle wissen, menschengemacht ist?

Es ist ein religiöses Weltbild, das sich da formiert hat, in dem die Welt und alles, was auf und in ihr stattfindet, beständig im Lichte des angeblichen Klimawandels interpretiert wird. Der Klimawandel ist die Brille, durch die diese Menschen die Welt betrachten, ähnlich wie die Menschen in früheren Zeiten ständig einen Gott für alles, das sich auf der Welt ereignete, verantwortlich machten. Waren es früher Thor oder Gott, welcher Überflutungen und Gewitter hervorbrachten, so ist es heute der Mensch selbst, der sich damit selbst auf eine Stufe mit Gott stellt. Doch im Gegensatz zu der kontrollierenden und herrschenden Macht einer Gottheit zeitigt das menschliche Handeln heutzutage unbeherrschbare, unkontrollierbare Folgen, die selbst den Verursacher überfordern. So zumindest die Vorstellung.

Schnelle Maßnahmen müssen daher erfolgen, um dem Klimawandel abzuwenden. Dabei müssen wir alle Opfer bringen, um dieses Ziel zu erreichen. Und hier beginnt die Ideologie, die man von außen betrachtet als drollige Religion betrachten könnte, einen totalitären Charakter zu entfalten. Denn mittels moralischen Zwanges und der Politik wird diese Religion, gewissermaßen als Staatsreligion allen Menschen aufgezwungen. So werden die sichere Energieversorgung zerstört, und zugunsten ineffektiver und umweltzerstörender Technologien (1) eingestampft. Auch die Heizungen sollen ersetzt, das Benzinauto soll von ebenso umweltzerstörenden Elektroautos abgelöst, und letztendlich soll jedem ein CO2 Budget zugewiesen werden. Verbote und Einschränkungen sind die gängige Vorgehensweise, um angeblich das Ziel zu erreichen, den Klimawandel zu verhindern.

Der Totalitarismus weist nach Hannah Arendt mehrere Merkmale auf, die an dieser Stelle schon im Hinblick auf die sogenannte Coronapandemie untersucht wurden, die wir aber auch in der Klimapolitik beobachten können. Der erste Aspekt ist, dass der Totalitarismus die Trennung zwischen politischer und privater Sphäre einreißt. Das Politische dringt in das Privatleben ein, und politisiert das Private. Jede private Entscheidung wird dann an politischen Maßstäben gemessen. In jeder Entscheidung oder Einstellung zu einem Thema oder einer Sache drückt sich nicht nur eine rein private Meinungsäußerung aus, sondern eine Haltung zur gesamten politischen Thematik, zum totalitären System. Jede private Regung wird damit zur Nagelprobe der Gehorsamkeit und Zugehörigkeit.

Wie schon der Coronatotalitarismus greift auch der Klimatotalitarismus tief ins Privatleben ein. Die Akteure wollen uns vorschreiben, welche Autos wir zu fahren haben, wie wir unsere Wohnungen und Häuser heizen sollen, ob wir überhaupt in den Häusern leben dürfen, in denen wir leben. Die Frage über die Ernährung wird schnell zu einem Ausschlusskriterium aus der Debatte oder dem Freundeskreis, wenn man sich als Fleischliebhaber entpuppt, noch dazu wird die Lebensmittelversorgung mit Gewalt in eine angeblich klimafreundliche industrielle Ernährung umgewandelt. Selbst die Urlaubsreise wird zu einem politisch aufgeladenen Thema, wenn sie per Flugzeug durchgeführt wird. Im Zeichen des Klimawandels soll immer mehr des persönlichen Verhaltens reglementiert werden, bis hin zur absoluten Kontrolle über jede menschliche Regung. Hier hilft die ständig ausgebaute Überwachung, mit der bereits heute der persönliche CO2 Fußabdruck zumindest vermeintlich bestimmt werden, und in einem nächsten Schritt eines individuellen CO2 Budgets auch sanktioniert werden kann. Im Rahmen der C40-Initiative wollen weltweit immer mehr Städte ihren Einwohnern bis zum Jahr 2030 nicht nur den Fleisch und Milchkonsum verbieten, auch das Autofahren soll begrenzt werden, ebenso, wie Flugreisen und sogar der Kauf von Kleidungsstücken. (2) Hinzu kommt das Konzept der 15-Minuten Städte, welche den eigenen Bewegungsradius auf 15 Minuten mit dem Auto beschränken sollen. (3) In London findet dieses Konzept bereits unter dem Stichwort der „Ultra-Low-Emission-Zone“ (ULEZ) statt. Dort wurden hunderte von Verkehrskameras aufgestellt, um Autofahrer, die ein Auto ab einem bestimmten Alter fahren, zusätzlich zu besteuern. (4) Dieses Konzept kann schnell ausgebaut, und zu einem vollkommenen Fahrverbot ausgeweitet werden. Damit wird das Private voll und ganz abgeschafft und der Öffentlichkeit preisgegeben.

Die totalitäre Bewegung

Nach Hannah Arendt entsteht der Totalitarismus aus einer totalitären Bewegung. Damit ist zweierlei gemeint. Zum einen handelt es sich bei der Bewegung um eine Bewegung aus Menschen. Es finden sich also Menschen mit denselben Vorstellungen zusammen, um diese in die Tat umzusetzen. Totalitäre Bewegungen entstehen nur in vollkommen vermassten Gesellschaften. Von Massen ist nach Hannah Arendt dann die Rede, wenn große Teile der Bevölkerung entweder zu zahlreich oder zu gleichgültig öffentlichen Angelegenheiten gegenüber sind und sich in keiner Organisation strukturieren lassen, die auf gemeinsamen Weltanschauungen, Klasseninteressen oder Anliegen beruhen. Diese Massen finden sich nicht in den herrschenden Parteien, Gewerkschaften oder anderen, die Gesellschaft prägenden Gruppen repräsentiert. Nach dem Zusammenbruch der Klassengesellschaft nach dem ersten Weltkrieg wurde der größte Teil der Bevölkerung aller westlichen Länder in diese Massen geschleudert. Es gab keine Arbeiter mehr, die ein Klasseninteresse als Arbeiter formulieren konnten, und so verloren sie ihre Repräsentanz in den Arbeiterparteien. Das Gleiche gilt für beinahe alle anderen Gruppen. Die Kirche verlor an Einfluss und daher an Repräsentationsfähigkeit, ebenso wie jede andere, politische Partei. Daher macht die Masse in beinahe allen Ländern die Mehrheit aus.

Die Parteien haben zwar den Weltkrieg irgendwie überlebt, doch durch ihre vollkommene Gleichschaltung und Loslösung einerseits, und die Auflösung derjenigen Gruppen, die sie zuvor repräsentiert haben andererseits, bilden sie keine strukturierenden Einheiten mehr, sondern agieren losgelöst von den Menschen nur um ihrer Selbst willen.

Die Totalitäre Bewegung ist auf die Massen angewiesen. Sie kann nur dann erfolgreich sein, wenn sie es schafft, Millionen von Menschen in Bewegung zu versetzen. Dafür müssen sie die Massen jedoch nicht durch Propaganda großartig überzeugen, um sie für sich zu vereinnahmen. Denn eine Überzeugung würde voraussetzen, dass zuvor eine andere Meinung vorhanden war, von welcher die Massen erst abgebracht werden müssten. Jedoch sind, so Hannah Arendt,  die modernen Massen geprägt von Selbstlosigkeit und Desinteresse am eigenen Wohlergehen. Ihnen fehlt der gesunde Menschenverstand ebenso, wie der gesunde Selbsterhaltungstrieb, und so lassen sie sich vor jeden ideologischen Karren spannen, und sogar höchst gefährliche Geninjektionen verabreichen.

Auch die Klimaideologie ist, trotz aller Bekundungen des guten Willens, eine hochgradig gefährliche Überzeugung. Sie bringt nicht nur absurde Entwicklungen mit sich, welche die Energie- und Ernährungssicherheit gefährden, die Umwelt weiter zerstören und einen wachsenden Überwachungs- und Kontrollstaat installieren. Sie ist auch extrem menschenfeindlich. Denn immer wieder wird auf eine zu große Weltbevölkerung verwiesen, die auf lange Sicht den Planeten zerstören würde. Wir Menschen seien, das zeige sich immer wieder, zu viele, ein Parasit auf der Erde, nicht wert, länger auf ihr zu wandeln. Das führt direkt zu der Überzeugung, dass es notwendig sei, die Bevölkerung zu reduzieren. Doch wie soll das geschehen, ohne die Maske der Zivilisation aus dem hässlichen Gesicht des Totalitarismus zu reißen? Wie soll eine Bevölkerungsreduktion mit Menschenrechten vereinbar sein? Und wer bestimmt, welcher Teil der Bevölkerung überflüssig und damit zu entsorgen sei? Überlegungen, die Weltbevölkerung zu reduzieren gibt es viele. (5) Schon länger wird von Oligarchen wie Bill Gates auch eine Ausweitung von Impfungen als Mittel der Bevölkerungsreduktion ins Spiel gebracht, eine Strategie, die gerade in den Folgen der Covid-Spritzmanie ihre Ergebnisse zeitigt. Denn diese hat nicht nur zu einer extremen Übersterblichkeit geführt, sondern auch die Geburtenrate drastisch einbrechen lassen, und das in vielen Ländern auf der Welt. (6)

Das interessiert die Massen jedoch nicht, sie folgen den Überlegungen der Herrschenden vorbehaltlos und beten sie nach. Sie haben kein Interesse an ihrem eigenen Wohlergehen. Insgeheim sind sie erfüllt von einem Hass auf die Vernunft und die gesamte Gesellschaft und streben danach, diese zu zerschlagen. Die Massen gehen mit einer zynischen Gleichgültigkeit selbst in den eigenen Tod oder andere, persönliche Katastrophen. Sie haben eine Vorliebe dafür, ihr Leben nach sinnlosen Begriffen wie „Klimaneutralität“, „Infektionsschutz“, „Klimaleugner“, „Coronaleugner“ oder „Verschwörungstheoretiker“ zu organisieren, wenn sie dadurch nur dem eigenen Alltag und dem gesunden Menschenverstand entgehen können, den sie verachten. Die Langeweile der bürgerlichen Gesellschaft sowie aller in ihr zu erlangenden Karrieren, der ganze Konsumhumbug, die künstliche Sicherheit und die Scheinkultur, sowie die Verachtung aller Werte machen die Menschen geradezu dankbar für das Ende der bekannten Zivilisation. Nichts geht über einen guten Ausnahmezustand, der die Welt und das Leben in ihr wieder interessant und unvorhersehbar macht. So hat gerade die Generation, die noch in den Friedenszeiten vor dem ersten Weltkrieg aufgewachsen ist, „Gott auf Knien gedankt“ für den Ausbruch dieses Krieges und dem damit verbundenen Untergang der bekannten Zivilisation. Denn die gelangweilten, all des Humbugs und Scheins überdrüssigen Menschen wollen diese Zivilisation in Trümmern sehen.

An diese Haltung knüpft die totalitäre Massenbewegung an. Diese gibt ihnen, nach langer Zeit der Vereinzelung und einem Mangel an Zugehörigkeit, endlich wieder das Gefühl, dazu zu gehören. Die Klimaideologie stellt den Einzelnen in den Kontext einer größeren, alles umfassenden Bedeutung des eigenen Lebens, der man das Leben auch opfern muss, wenn es darauf ankommt. Die Klimaideologie erfüllt das Bedürfnis der Menschen des Aufgehens in einem Größeren Ganzen. Sie bietet den Einzelnen einen Daseinssinn, nämlich der Rettung der Welt, und der zukünftigen Generationen. Es ist eine Strategie, wie sie auch von den führenden Ideologen des dritten Reiches angewandt wurde, wie Richard Rhodes in seinem Buch „Die deutschen Mörder“ beschreibt. Die zukünftigen Generationen werden instrumentalisiert, um in der Gegenwart Maßnahmen umzusetzen. Das Leben lässt sich wieder nach Begriffen strukturieren, die eine gewisse Orientierung und Abwechslung bieten, auch, wenn diese, wie „Klimaneutralität“, „Klimaschädlich“ oder „Klimaleugner“ noch so hohl und sinnlos sind.

Allerdings muss man ergänzen, dass die Klimawandel-Bewegung nur von einer kleinen Gruppe aktiv vorangetrieben wird. Diese finden sich in aktivistischen Gruppen und in der Politik, und treiben damit politische Ziele voran. Der übergroße Teil der Bevölkerung trägt diese Ideologie nur passiv mit, ohne aktiv voranzuschreiten. Man kauft das Elektroauto, wenn es von der Regierung empfohlen wird, baut eine Wärmepumpe ein oder lässt das eigene Haus mit umweltschädlichem Giftmüll dämmen, aber man setzt sich nicht aktiv für noch mehr Maßnahmen ein, auch, wenn man das Gerede des „immer mehr“ trotzdem wiederholt und legitimiert.

Dies ist der zweite Aspekt der Bewegung. Es handelt sich um eine Änderung der Position im Sinne einer Fortbewegung. Diese totalitäre Bewegung darf niemals zum Erliegen kommen, da sie ansonsten in sich zusammenbricht. So müssen immer neue Maßnahmen ersonnen, neue Techniken etabliert und neue Feinde gefunden werden, die bekämpft werden müssen. Ein echtes Ziel oder einen definierten Endpunkt gibt es dabei nicht. Hier ist die Klimawandelbewegung nicht so forsch, wie es der Coronatotalitarismus war. Tatsächlich steht sie mehr oder weniger auf der Stelle. Auch, wenn das günstige Erdgas aus Russland den Sanktionen, sowie der Sprengung der NordStream Pipelines durch die USA zum Opfer gefallen ist, so kommt der Ausbau der erneuerbaren Energien kaum voran. Auch sieht man zwar immer mehr Elektroautos, es ist bislang jedoch die absolute Minderheit, die einen Tesla fährt. Gleichzeitig wurden fossile Energien für Autos oder Heizung abgeschafft, aber erst für das kommende Jahrzehnt. Die totalitäre Bewegung der Klimawandelideologie ist also viel zu langsam und kommt nur schleppend voran.

Ein definiertes Ziel oder einen Endpunkt gibt es jedoch, trotz gegenteiliger Bekundungen, nicht. Zwar werden immer wieder Zieldaten ausgegeben, zu denen das ein oder andere Ziel erreicht sein soll. So sollen bis 2033 die Treibhausgasemissionen um 55 Prozent reduziert worden sein, und eine Klimaneutralität bis 2050 umgesetzt sein. Doch handelt es sich bei diesen Begriffen um hohle Floskeln, die Sinnhaftigkeit und Entschlossenheit suggerieren, bei näherer Betrachtung jedoch keinen Inhalt haben. Denn wie bestimmt man, ob man die Emissionen in Europa um 55 Prozent reduziert hat? Was genau bedeutet Klimaneutralität? Es sind leere Begriffe, die bei näherer Betrachtung überhaupt nichts aussagen. So können fossile Brennstoffe „klimaneutral“ sein, wenn die Unternehmen CO2 Zertifikate aufkaufen, um ihre Emissionen „auszugleichen“. Das macht die Brennstoffe an sich nicht CO2-frei, jedoch auf dem Papier „klimaneutral“ Gleichzeitig handelt es sich bei den angestrebten Zielen immer nur um Zwischenziele, denen neue Ziele und damit neue Maßnahmen folgen. Niemand kann einen Endpunkt definieren, ab dem das Weltklima gerettet sein soll, weil das System Klima viel zu komplex ist, um es zu verstehen, oder auch nur die Folgen der eigenen Handlungen vorauszusagen.

Gesetz der Bewegung

Wesen des Totalitarismus ist, dass das Gesetz, das einst dazu gedacht war, die Freiheit des Individuums abzustecken, durch ein Bewegungsgesetz ersetzt wird, das den Bürger, wie Hannah Arendt es formuliert, in ein eisernes Band schmiedet. Dieses Gesetz bemisst sich nicht an rechtlichen Maßstäben, sondern voll und ganz nach moralischen. Die Moral soll die höchste Instanz des Rechts sein. Recht und Gesetz richten sich nach den Erfordernissen der totalitären Bewegung, und können sich daher ständig ändern. Auch, wenn das Bundesverfassungsgericht vor einigen Jahren eine Entscheidung zum Thema Klimawandel getroffen hat, die das Grundgesetz auszuhebeln droht, so ist der Coronatotalitarismus doch wesentlich gründlicher vorgegangen, in der Abschaffung des Rechts und der Ersetzung desselben durch das Bewegungsgesetz. Es fehlt an den ständigen Rechtsverordnungen, die sich nach den Erfordernissen der Ideologie richten. Zwar zielt die Klimawandelideologie darauf ab, die Freiheit des Einzelnen final abzuschaffen, und ihn in das Eiserne Band zu schmieden, so, wie es das Ziel jeder totalitären Bewegung ist, allerdings geht auch dieser Vorgang bislang eher schleppend voran.

Jede totalitäre Bewegung hat ihre Führer. Diese sind, so Hannah Arendt, nur deswegen in der Politik gelandet, weil sie in anderen Berufen Schiffbruch erlitten haben. Schaut man sich die Führer der Klimawandelideologie an, so kann man diese Aussage durchaus nachvollziehen. Viele von ihnen waren entweder in ihrem vorigen Beruf eher weniger erfolgreich, oder aber, sie haben einen solchen vorigen Beruf überhaupt nicht ausgeübt, und wirken auch nicht wirklich fähig, einen solchen auszuüben. Viele gehen direkt aus ideologische Kaderschmieden hervor, und sind bereits als Berufspolitiker oder Berufsaktivisten installiert worden. Die Führer totalitärer Bewegungen sind nicht sonderlich beständig. Sie erfreuen sich überaus großer Popularität, während sie die Bewegung anführen, können aber auch schnell wieder stürzen. Das war eindrucksvoll zu beobachten, als Greta Thunberg, ehemalige Symbolfigur der Klimawandelideologie, sich gegen die Unterdrückung der Palästinenser aussprach. Die zuvor so beliebte, und auch beim WEF und der UN geladene Aktivistin stand plötzlich unter Antisemitismusverdacht. Dies ist das Ergebnis zahlreicher, überlappender totalitärer Ideologien, die sich zum Teil gegenseitig ausschalten und einander behindern.

Wissenschaft

Die Massen glauben nicht an die wahrnehmbare Welt, an nachweisbare Fakten oder wissenschaftliche Studien, sie verlassen sich auch nicht auf ihre Sinne, sondern nur auf die Stimmigkeit vollkommen erfundener Systeme, die sie einzuschließen versprechen. Diese vollkommenen erfundenen Systeme kommen gerne unter dem Schlagwort der „Wissenschaft“ daher. In totalitärer Propaganda ist „Wissenschaft“ ein kläglicher Ersatz für das Monopol, das man zu erringen hofft. Die totalitären Führer umgeben ihre Ideologie mit dem Anschein der Wissenschaftlichkeit um ihr mehr Autorität und Glaubwürdigkeit zu verleihen. So verweisen sie auch heute auf einen angeblichen Konsens von 97 Prozent der Wissenschaft, die sich über den menschengemachten Klimawandel einig sei.

Totalitäre Regime geben ihre anfängliche Vorliebe für wissenschaftliche Beweise jedoch in dem Moment auf, da sie dem Regime nicht mehr dienlich sind, oder sobald sie die Macht erlangt haben. Das zeigt sich gerade im Umgang mit jener Wissenschaft, die der Ideologie widerspricht. Diese wird aus den Diskurs als „unwissenschaftlich“ ausgeschlossen und jene, die diese entsprechenden Erkenntnisse machen, äußern, verbreiten und in den Diskurs einbringen wollen, werden attackiert als „unwissenschaftlich“, als „Verschwörungstheoretiker“ oder „Esoteriker.“ Das konnte man im Coronatotalitarismus gut beobachten, doch es findet auch im Klimatotalitarismus statt. Jede Erkenntnis, dass eine Klimaerwärmung aufgrund von CO2 Emissionen überhaupt nicht stattfindet, dass die Erwärmung viel mehr natürlichen Ursprungs ist, und zudem bald eine Abkühlung folgen könnte, (7) wird ins Reich der Verschwörungstheorien verwiesen, und die solchermaßen sich äußernden als Klimawandelleugner abgestempelt, die moralisch verächtlich zu machen seien, da sie beinahe auf einer Stufe mit Holocaustleugnern stünden. Kein noch so wissenschaftlicher Beweis wird anerkannt, die Publikation entsprechender Studien wird verhindert, und die Argumente werden ohne nähere Beschäftigung reflexhaft abgewehrt, gleichzeitig wird gebetsmühlenartig auf „die Wissenschaft“ verwiesen.

Klimakriege

Die Ideologie des Klimawandels bringt auch noch eine andere Gefahr mit sich. Denn wenn eine Idee einmal zur Ideologie geworden ist, rechtfertigt sie selbst die größten Grausamkeiten im Hinblick auf die Erreichung des vermeintlich hehren Zieles. Schon die zur Ideologie erhobene Demokratie war Rechtfertigung für zahlreiche Angriffskriege des Westens, vor allem im mittleren Osten. Mit dem vermeintlichen Ziel, dort Demokratie und Menschenrechte einzuführen wurden die Länder angegriffen, destabilisiert, Millionen von Menschen getötet, alles unter der Rechtfertigung, die Demokratie zu verbreiten, die aber natürlich nur vorgeschoben war, jedoch als Rechtfertigungsideologie gegenüber den Massen ausreichte.

Dasselbe kann mit der Klimawandelideologie geschehen. Denn wenn wir Opfer bringen, wenn wir unsere Treibhausgasemissionen reduzieren, andere Länder das aber nicht tun, dann gefährden diese damit unsere Klimaziele, und befeuern den Klimawandel. Damit gefährden sie aber, in der Ideologie, das Fortbestehen der Menschheit und die zukünftigen Generationen. Zum Wohl der späteren Generationen könnte dies dann als Grund angeführt werden, gegen dieses oder jenes Land in den Krieg zu ziehen. Denn zur Not muss die Klimaneutralität eben in diese Länder gebombt werden. Im Hinblick auf die steigenden Emissionen von China, Indien und anderen Ländern, kann es tatsächlich dazu kommen, dass Kriege in Zukunft auf diese Weise gerechtfertigt werden. Dabei handelt es sich natürlich nur um Vorwände. Doch der Sinn von Ideologien und Propaganda ist es, seine eigentlichen Ziele der Vorherrschaft, des Zugriffes auf Ressourcen oder der Sicherung der eigenen Wirtschaft hinter den hehren Vorwänden der Demokratie, der Klimawandelbekämpfung oder der Menschenrechte zu verschleiern. Diese Ideologien werden den heimischen Massen verabreicht, damit diese die Kriegsanstrengungen unterstützen und vor allem sich nicht gegen diese kriegerische Politik auflehnen. Die Klimawandelideologie, in der ja stets das Überleben der gesamten Menschheit auf dem Spiel steht, kann ein solcher Vorwand sein.

Man sieht, dass die Klimawandelideologie zwar noch keinen vollständigen Totalitarismus darstellt, jedoch bereits totalitäre Elemente verwirklicht. Überdies trägt sie den Krieg in sich, der mithilfe der Klimawandelideologie einen humanistischen Anstrich erhalten könnte.

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass auch die Klimawandelideologie, wie schon der Coronatotalitarismus darauf abzielen, die Menschen zu unterwerfen, sie ihrer Freiheiten zu berauben, sie zu einer ausbeutbaren Manövriermasse zu machen, denen ein Absatzmarkt in Form von Genspritzen, Covid-Tests, Masken, Wärmepumpen, Elektroautos und so weiter aufgezwungen wird. Alle Ideologien dienen der Aufrechterhaltung der Herrschaftsstrukturen, die vom internationalen Kapital dirigiert werden, und zielsicher Gewinne ermöglichen sollen, durch die kontinuierliche Zerstörung, den Wiederaufbau, und die Erzwingung von Konsum. Widerstand dagegen soll durch totale Überwachung und digitale Ketten unmöglich gemacht werden.

Beide Ideologien sind das Ergebnis des Kapitalismus und dienen dazu, das kollabierende, kapitalistische System zu transformieren, und damit am Laufen zu halten. Sie führen zu einer Monopolisierung aller Sektoren in den Händen der Oligarchen und damit zu noch größerer Abhängigkeit. (8) Will man totalitäre Herrschaft überwinden, müsste man den Kapitalismus überwinden, und mit ihm die Eigentumsverhältnisse, welche diese Herrschaft zementieren.

Quellen und Anmerkungen

 

(1) https://www.manova.news/artikel/klima-uber-alles

(2) https://tkp.at/2023/08/21/100-staedte-wollen-bis-2030-fleisch-milchprodukte-und-private-autos-verbieten/

(3) https://tkp.at/2022/12/21/die-15-minuten-city-klima-lockdown-nach-der-art-von-corona/

(4) https://sciencefiles.org/2023/08/29/ulez-ultra-geringe-emissions-zone-in-london-wenn-ein-politiker-sich-an-seinem-eigenen-irrsinn-berauscht/?highlight=ULEZ

(5) https://tkp.at/2023/08/14/strategien-der-bevoelkerungsreduktion/

(6) https://staging.apolut.net/angriff-auf-die-menschheit-von-felix-feistel/

(7) https://staging.apolut.net/heiss-oder-eiszeit-von-felix-feistel/

(8) https://staging.apolut.net/feindliche-uebernahme-von-felix-feistel/

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: ARMMY PICCA / shutterstock


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