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Endspiel | Von Willy Wimmer

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Ein Kommentar von Willy Wimmer.

Immer wieder bringt sich der französische Präsident weltweit ins Gespräch. Er hatte dann mit dem russischen Präsidenten Putin telefoniert. Aus dem Elysee tönt es danach immer, dass man dem Präsidenten Putin wieder etwas vorgehalten habe. Man wundert sich, dass unter diesen Umständen der Präsident Putin überhaupt ans Telefon geht, wenn Präsident Macron wieder in der Leitung ist. Der Kreml ist da bedachter und desavouiert die Anrufer nicht und setzt sie auch nicht so ins schlechte Licht. Das gilt auch für den Berliner Kumpel des Präsidenten Macron, den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz. Der ist zwar meistens nicht vorhanden, abgetaucht oder massivem Druck ausgesetzt. Aber er ruft wenigstens auch schon mal an.

Allerdings macht er Unterschiede, denn bei seinen Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Selensky lässt Herr Bundeskanzler Scholz nicht erkennen, was er eigentlich unter den gegebenen Umständen von einem verantwortlich handelnden ukrainischen Präsidenten erwarten würde. Es kann nicht sein, dass die ukrainische Intransigenz der Maßstab für die anderen Europäer ist oder sein könnte, das alles bis zum völligen Untergang Europas zu betreiben, was er seinem eigenen Land zumutet. Sollte es zutreffen, was dem israelischen Premier, Herrn Bennett, in den Füller gelegt worden ist, dann hat Herr Bennett bereits vor Tagen Herrn Präsidenten Selensky die Kapitulation nahegelegt.

Dabei machen die Anrufe aus Paris und Berlin inzwischen dem letzten Betrachter deutlich, dass der Konflikt sich außerhalb ihrer Liga abspielt. Jedenfalls so lange, bis sie dem US-Präsidenten Joe Biden nicht nahelegen, entweder auf den Dritten Weltkrieg zu verzichten oder mit seinem Anhang Europa zu verlassen. Macron und Scholz werden nur ernst genommen, wenn sie zu der Liga vorstoßen, in der der Krieg in der Ukraine seinen Ursprung hat. Die USA, bis auf die Zeit von Präsident Trump, wollen Russland aus Europa vertreiben und es als Land unter ihre Knute zwingen, d. h. vernichten.

Die Ukraine sollte am Bein Russlands die Mine darstellen, die Russland zum gegebenen Zeitpunkt zerreißt. In Washington geht die Angst um den Dritten Weltkrieg um. Warum eigentlich erst jetzt, wo die langfristige Planung doch erkennbar war.

Dabei draufgehen, das werden die Europäer, nachdem das vergangene Jahrhundert den Fahrplan offengelegt hat. Wenn in den nächsten Tagen der ukrainische Präsident Selensky sich per Video-Schalte an das Plenum des Bundestages wendet, wird dort ein déjà vue-Eindruck vorherrschen. Es ist die Erinnerung an den Sommer 1914 und die Kriegskredite. Die letzte Sondersitzung des Deutschen Bundestages hatte ja schon etwas von dieser typischen Stimmung, die Berlin zu eigen ist, wenn es um den Untergang Deutschlands geht.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Frederic Legrand - COMEO / shutterstock


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