Wie Sprache als Waffe im Informationskrieg genutzt wird.
Ein Meinungsbeitrag von Mirko Jähnert.
Seit dem 24.2.2022 ist aus dem Bürgerkrieg in der Ukraine ein Krieg der Supermächte geworden. Dabei wird der Westen durch die Soldaten der Ukraine „vertreten“. Von Anfang an lief auch der Kampf um die Deutungshoheit. Auf der einen Seite Putin, das Böse in Person, das es zu schlagen gilt. Auf der anderen, die Demokratie Ukraine. Es ist immer wieder die selbe Gruppe von Protagonisten, die dieses Bild täglich in den Medien kolportiert. Sie fallen durch alternativlose Rhetorik auf, die andere Meinungen nicht zulässt und abwertet. Die folgenden Beispiele zeigen nur einen kleinen Teil, sollten aber Warnung genug sein.
Markus Faber
Der Bundestagsabgeordnete der FDP rührt eifrig die Werbetrommel für Waffenlieferungen. Es vergeht kein Tag, ohne das Faber einen entsprechenden Tweet absetzt. Er ist Mitglied im Verteidigungsausschuss des Bundestages und damit eigentlich verantwortlich für die Sicherheit Deutschlands.
Auf Twitter hat Faber aber kaum ein anderes Thema, als möglichst viele Waffenlieferung an die Ukraine. Dabei spricht er sich offen für einen Krieg gegen russische Zivilisten aus, wenn er schreibt:
Quelle: Twitter
Anfang Juli 2023 reiste Faber in der Ukraine. Dafür verpasste er sogar namentliche Abstimmungen im Bundestag, die eigentlich verpflichtend sind.
Oft postet er Bilder, die ihn mit militärischem Gerät zeigen, mit sich regelmäßig wiederholenden Satzbausteinen. Der Verdacht, dass es dem Politiker mehr um Selbstdarstellung geht, liegt nahe. In den Bundestag kam er nur über die Landesliste und einen Job in der Rüstungsindustrie wäre sicher lukrativ.
Größere Aufregung verursachte ein Tweet vom 10.9.2023, in dem er Bilder von ukrainischen Granaten postet, die mit seinem Namen beschriftet sind und u.a. die Russen als Orks bezeichnen.
Quelle: Twitter
Nachdem sich die Kritik häufte, stritt Faber zwar ab, die Geschosse selbst beschriftet zu haben, konnte allerdings auch nicht schlüssig erklären, wie sein Name dort hingekommen sein könnte. Ob ukrainische Soldaten außer kyrillischer Schrift auch unsere lateinischen Buchstaben in fast perfekter Schreibschrift beherrschen? Hier ein Vergleich mit Fabers Handschrift. Möge sich jeder selbst ein Bild über eventuelle Ähnlichkeiten machen.
Quelle: Twitter
Quelle: www.abebooks.de
Jan Claas Behrends
Zu den Kriegsaktivisten aus dem akademischen Bereich gehört der Professor von der Europa Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Auch er twittert oft mit markigen Worten gegen alles Russische. Ähnlich wie seine Kollegin Franziska Davies von der LMU München ist das Canceln von abweichenden Meinungen oder russischen Künstlern aus der Öffentlichkeit ein wiederkehrender Teil seines Aktivismus. So verlangt er die Schließung des Kulturzentrums „Russisches Haus“ in Berlin und ist federführend in einer Kampagne gegen den Auftritt der russischen Opernsängerin Anna Netrebko an der Staatsoper Berlin.
Quelle: Twitter
Dabei nimmt er ein Foto der Künstlerin aus dem Jahr 2010 und setzt es in einen aktuellen Kontext, ohne darauf hinzuweisen.
Behrends wiederkehrendes Muster: Druck auf Veranstalter und Behörden auszuüben und dabei eine akademische Reputation vorzutäuschen.
Quelle: Twitter
Dabei geht der Professor soweit, die gesamte Ostpolitik der letzten Jahrzehnte in Frage zustellen und wünscht sich den Kalten Krieg zurück.
Quelle: Twitter
Franziska Davies
Ganz und gar nicht akademisch drückt sich die laut LMU München „Akademische Rätin auf Zeit“ aus. Sie pöbelt gegen jede Meinung, die nicht der ihrigen entspricht. Ein beliebtes Opfer ist die Russland-Expertin Gabriele Krone-Schmalz. Dieser warf Davies Falschaussagen und Nähe zum Kreml vor.
Selbst vor Professoren an der selben Universität lässt sie jeden Respekt im Umgang vermissen, indem Kommunikationswissenschaftler Michael Meyen abwertend als „der Typ“ mit „verschwörungstheoretischen Umtrieben“ bezeichnet wird.
Quelle: Twitter
Ob Opernsängerin Anna Netrebko oder der Dirigent Teodor Currentzis, wer nicht mindestens öffentlich gegen Putin Buße tut, gehört ihrer Meinung nach gecancelt. Davies Gedankenwelt offenbart eine tiefe totalitäre Gesinnung.
Andere Wissenschaftler, wie Sabine Schiffer, Stefan Luft, Ulrike Guérot und natürlich Gabriele Krone-Schmalz verbreiten in ihren Augen Falschaussagen und Bullshit. Gut dass die so beschimpften nicht ebenso niveaulos gegenreden wie Franziska Davies.
Quelle: Twitter
Davies ist auch Autorin der bekannterweise Russland-feindlichen, aus Steuergeldern finanzierten NGO „Zentrum Liberale Moderne“. Diese von den ehemaligen Grünen-Politikern Ralf Fücks und Marieluise Beck geführte Organisation wurde von den Nachdenkseiten bereits eingehend durchleuchtet.
Roderich Kiesewetter
Ebenfalls Verbindung zur Liberalen Moderne hat dieser Bellizist. Als gern gesehener, oder besser, gern eingeladener Gast für Talkshows und Interviews im öffentlich-rechtlichen, darf Kiesewetter die Kriegswerbetrommel für Waffenlieferungen rühren. Der CDU-Mann und ehemalige Oberst der Bundeswehr ist militärisch und transatlantisch schwer verdrahtet und damit alles andere als unabhängig und glaubwürdig (https://de.wikipedia.org/wiki/Roderich_Kiesewetter).
In seinen Retweets findet man, wen wundert‘s, die bekannten Protagonisten Franziska Davies, Marie-Agnes Strack Zimmermann oder auch Markus Faber wieder.
Entgegen aller Beweise, beschuldigt Kiesewetter immer noch Russland, für die Sprengung von Nord Stream verantwortlich zu sein.
Quelle: Twitter
Als sich sein Parteikollege Kretschmer, Ministerpräsident in Sachsen, gegen die Lieferung von Raketen ausspricht, beschwört er einen Krieg Russlands gegen die NATO. Außerdem seien es ja keine deutschen, sondern nach Übergabe ukrainische Raketen. Ich mach' mir die Welt, Widdewidde wie sie mir gefällt ....
Quelle: Twitter
Kiesewetter ist mehr Lobbyist statt Politiker. Er will Russland verlieren sehen. Dabei denkt er nicht an die Gefahren, die sich aus der Eskalation ergeben können. Entspannungspolitik war gestern. „All in“ gehen ist heute angesagt. Mir wird Angst und Bange bei solchen „Volksvertretern“.
Quelle: Twitter
Beenden möchte ich diesen Artikel mit einem Zitat von Michail Gorbatschow, aus seinem 2019 erschienenen Buch „Was jetzt auf dem Spiel steht“:
„Wir können und müssen für normale, gute Beziehungen zwischen Russland und Deutschland sorgen. Hier sind vor allem unsere politischen Führer gefragt. Aber es gibt auch eine Verantwortung, die bei jedem Einzelnen von uns liegt. Das Wohlergehen Europas hängt davon ab, und in der heutigen, globalen Welt auch das des gesamten Planeten.“
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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
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Bildquelle: Master1305 / Shutterstock.com
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