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Freiheit der Lüge - Lüge der Freiheit

Freiheit der Lüge - Lüge der Freiheit


Mit einer Erinnerung an Isle of Wight 1970

Ein Kommentar von Rob Kenius.

Die Ampel blinkt gelb und alles deutet darauf hin, dass in der nächsten Regierung die beliebte Politik der beliebten Kanzlerin einen liberalen Anstrich bekommt und die Anliegen der Zukunft liegen bleiben:

Nicht der geringste Versuch, die Finanzmacht zu kontrollieren. Weiterhin Energie- und Materialverschwendung. Keine Einschränkung eingefahrener Gewohnheiten. Keine Begrenzung der Umverteilung nach oben. Beibehalten der Amerika- und Nato-Hörigkeit. Kein Stopp von Hochrüstung und Waffenhandel. Weitere Feindseligkeiten gegenüber Russland. Fortsetzung der Agenda des Neoliberalismus.

Aber! Unendlich frei sein, Freiheiten ausdehnen, Liberalismus und Neoliberalismus sind eine Ideologie ohne Zukunft.

Eine Vision ohne Fortschritt

Das Wörtchen "frei" hat Hochkonjunktur unter Politikern. Es klingt auch unter Jugendlichen verlockend. Kürzlich habe ich mir eine Wahlkampfrede von Robert Habeck angehört und gleich fiel mir auf, wie oft er das Wörtchen "frei" und den Begriff "Freiheit" benutzte. Ich dachte gleich, der peilt eine Koalition an, in der Grüne und FDP zusammen kommen.

Andererseits kritisierte Habeck in seiner Rede scharf den Ultra-Neo-Liberalen Jeff Bezos und dessen Weltraum-Spinnerei. Mehr Freiheit, als Jeff Bezos sich genommen hat, geht nicht: Alles an sich reißen, Millionen andere ausbooten, keine Steuern zahlen und dann ab in den Orbit. Diese Art Freiheit meint Robert Habeck ganz bestimmt nicht.

Frei ist ein Wort ohne klaren Inhalt geworden

Was meint Robert Habeck mit frei? Das gleiche wie Christian Lindner? Die FDP vertritt den jeweils aktuellen Liberalismus, und das ist seit vielen Jahren der globale Neoliberalismus. An dieser Tatsache führt kein Weg vorbei.

Neoliberalismus ist Freihandel, Geldverschiebung und Gewinnverlagerung, die Girale Geldschöpfung, die Gelderschaffung aus dem Nichts und Freiheit von Steuern für die Finanzwelt. Die größte Freiheit in der Wirtschaft ist die Freiheit des großen Geldes.

Man erkennt schnell, das Wörtchen "frei" ist ambivalent. Robert Habeck ist studierter Philosoph, er meint mit Freiheit, das, was die Studenten sangen: Die Gedanken sind frei! Dem will niemand widersprechen, es sei denn man oder frau hat sich mit der Psychologie der Massenmedien vertraut gemacht. Unter dem Einfluss der großen Medien sind Gedanken schon lange nicht mehr frei.

Gedanken der Mehrheit werden gelenkt durch ständiges Wiederholen der Parolen einer Seite und geschicktes Verschweigen der Argumente der anderen, egal, ob es um die Nato, um Russland, um Coronamaßnahmen oder um die selbsternannten Querdenker geht.

Die Jugend frei von Freiheit

Als Parteivorsitzender der FDP vertritt Christian Lindner die Freiheit des Marktes und der Wirtschaft, überragt von der Finanzwirtschaft. Als Person verkörpert er die Freiheit eines Porsche fahrenden Rechtsanwalts, der sich gut aus allem heraushalten und herausreden kann.

Statt unter Merkel mitzuregieren hat er die Freiheit der Straße genossen und jetzt das Recht der Raserei auf deutschen Autobahnen noch einmal durchgesetzt. Das gefällt einem Teil der Jugend und die FDP ist unter den Jungwählerinnen nach den Grünen die zweitstärkste Partei geworden.

Die Jugend hat eine neue Freiheit entdeckt: Die Freiheit des Internets. Die genieße ich auch seit bald 30 Jahren, aber ich verstehe nicht, wieso sich jemand von Facebook fesseln lässt, wo einem Inhalte und Kontakte durch Algorithmen zugeteilt werden, wo man jeden Klick registriert und statistisch auswertet und dann die Statistiken an Werbekunden verkauft. Damit verkauft Facebook, namentlich Mark Zuckerberg, seine User, die sich das freiwillig und umsonst gefallen lassen.

Die Freiheit der Lüge

So entstand ein riesiger Meinungsmarkt im Internet: Die Sozialen Medien. Die Bezeichnung sozial ist eine Lüge; denn das Geschäftsprinzip basiert auf Datendiebstahl und Ausbeutung der Arglosen. Es ist zwar, bezogen auf Einzelpersonen, ein Diebstahl in winzigen Dosen, aber, wenn man es mit Millionen und Milliarden Usern so macht, ist es wie industrielles Fische Fangen im freien Meer. Gegenüber den Fischen ist es asozial.

Robert Habeck hat schon vor einiger Zeit gemerkt, dass die Beteiligung an Facebook an erster Stelle nur für Mark Zuckerberg ein Gewinn ist, und er hat seinen Facebook-Account gelöscht. (Wie das geht, kann man über die Suchmaschine erfahren.)

Wer aber vermittelt der Jugend, dass die Freiheit im Internet längst gekapert ist?

Freiheit besteht an erster Stelle für die industriellen Plattformen, wie Amazon und Facebook, die sich auch die Freiheit nehmen, in den Staaten, wo sie ihr Geld verdienen, keine Steuern zu zahlen.

Obwohl der Liberalismus, genauer gesagt, der Neoliberalismus die Freie Westliche Welt regiert, ist die Freiheit der meisten Menschen in den letzten 50 Jahren nicht größer, sondern kleiner geworden. Den Leuten wird nicht vorgeschrieben, was sie tun sollen, aber um so mehr, was sie denken, fühlen und gut finden sollen. Das gilt ganz besonders für junge Menschen.

Ein Festival der Jugend

Was Jugendkultur und Freiheit bedeuten können, will ich an einem Beispiel darstellen: das Festival Isle of Wight 1970. Ich war dort mit einer Freundin. Wir waren kein Paar, sondern einfach befreundet. Wir waren diejenigen in unserem Bekanntenkreis, die den Mut und die Freiheit hatten, trotz minimaler Infos, dieses Festival zu besuchen, das sich dann als das Mega-Event herausstellte.

Ein Hinweis für junge Leserinnen: Es gab 1970 weder Handys, noch Navi, noch Google noch ein für alle zugängliches Internet. Die offiziellen Medien, insbesondere das Fernsehen, brachten nichts über dieses 5-Tage-Ereignis und doch wurde es das meistbesuchte Popmusik-Festival aller Zeiten.

Wir wussten nur, dass Jimi Hendrix dort auftreten würde und dass die Isle of Wight irgendwo, südlich von London, nahe an der englischen Küste liegt. Also fuhren wir mit dem Zug nach London-City, beide mit einem Schlafsack unterm Arm und weniger als 100 DM (50 Euro) in der Tasche.

Vom Victoria-Bahnhof bis zum Festival ging es ganz einfach, denn da waren Hunderttausende unterwegs, die einem alles zeigen und erklären konnten. Mit der U-Bahn zum südlichen Stadtrand, dann per Anhalter zur Küste. An der Fähre mussten wir ewig warten, zum Glück waren wir nicht mit dem Auto unterwegs. Dann ging es zu Fuß weiter. Ich wunderte mich am Eingang über den niedrigen Eintrittspreis, es kostete ungefähr 30 DM.

Isle of Wight war genau wie Woodstock kein Festival des Establishments: Die Beatles, Rolling Stones, Bob Dylan, Pink Floyd, Ray Charles und Elvis Presley traten nicht auf. Dafür aber Jimi Hendrix, The Doors, The Who, Jethro Tull, Donovan, Joni Mitchell, Miles Davis, Leonard Cohen, Moody Blues, Taste, 10 Years After und die unvergessliche britische Band namens Free. Sollte ich noch Namen vergessen haben, heute findet ihr das alles im Internet.

The Doors, The Who und Jimi Hendrix

Der Höhepunkt war erreicht, als The Doors und The Who unmittelbar hintereinander spielten. The Who waren besser, da war Keith Moon am Schlagzeug noch dabei. Ihr Young Man Blues hat, auf deutsch übersetzt, folgenden Text:

Ein junger Mensch hat nichts auf dieser Welt, heutzutage.

Das stimmt 2020/21 ganz wörtlich. Die Freiheit junger Menschen wurde ins Internet verlagert. Zuletzt haben die deutschen Politiker Ursula von der Leyen und Olaf Scholz die nächste und übernächste Generation mit Schulden in der Größenordnung von Billionen belastet.

Die Schulden entstanden wegen Eingriffen in die Wirtschaft, wie man sie für Klima und Umweltschutz nie gewagt hätte. Es geschah, um für einen geringen Anteil von etwa 2% bis 3% der statistisch normalen Sterbefälle das Leben sehr alter Menschen geringfügig zu verlängern.

1970 war der Satz, "ein junger Mensch hat nichts auf dieser Welt, heutzutage" eine Art Satire, wie das ganze Konzept von The Who, das Pete Townshend entwickelt hat. Schon der Name The Who? ist eine satirische Anspielung auf die Großen, die man nicht erreichen kann.

Selten war ein politisch-satirischer Song und seine Performance nach 50 Jahren noch so aktuell. Darum hier der Link: Young Man Blues, The Who, Isle of Whight, 1970.

Jimi Hendrix war im August 1970 schon ziemlich fertig. Zum Glück hatte ich ihn im Januar 1969 bei seinem legendären Auftritt in der Kölner Sporthalle erlebt, wo er quicklebendig auf die Bühne kam und die Halle nach 30 Sekunden zum Ausflippen brachte, als er die Gitarre leckte. Das war noch vor dem Woodstock Festival, wo er mit seiner prophetischen Version der Nationalhymne den Niedergang der USA in Klängen und Geräuschen intoniert hat.

Zwei Wochen nach der Isle of Wight gab Jimi Hendrix auf der Insel Fehmarn sein letztes Konzert. R. I. P.

Jim Morrison von den Doors: This is the end!

Natürlich waren die Isle of Wight und das Festivalgelände zu klein. Außerhalb des Festivalgeländes saßen und standen hunderttausend oder mehr auf den Dünen, sie hatten keine Tickets. Viele, wohl aus Frankreich, hatten auch nicht genug Geld, aber sie waren dabei, sie konnten hören und sehen und wurden gesehen, sie waren ein Teil der Menge.

Bei den Angaben über die Zahle der Teilnehmer sind diese Leute nicht erfasst. Gezählt wurde nur die Zahl derjenigen, die Eintritt gezahlt haben und die Veranstalter haben Zahl der Tickets wahrscheinlich nach unten frisiert. Die Dünen waren am letzten Tag schwarz von Menschen. Es war die größte Menschenmenge die sich je zu einer Musikveranstaltung versammelt hatte.

Trotz aller Euphorie muss ich betonen, die Jugendkultur war auch damals, bis zu ihrem Höhepunkt 1970, eine Gegenkultur. Rundfunk und Fernsehen brachten weder diese Musik noch Informationen darüber. Die Informationen kamen durch Mundpropaganda.

Freiheit der Opposition

Wir waren in Opposition, aber wir hatten eine Freiheit, die man sich heute nicht mehr vorstellen kann. Diese Freiheit der Jugend wurde zwar nicht von allen Eltern, aber vom Staat weitgehend toleriert, man hatte Respekt vor der Jugend, weil sie die Zukunft darstellt.

Wir sind hier, wir sind laut weil ihr uns die Zukunft klaut!

Hier sind 13 solche Verse im gleichen Rhythmus

Trotz der riesigen Menschenansammlung auf der kleinen Insel kann ich mich an Polizei kaum erinnern, sie lenkten den Verkehr, sonst nichts. Alles verlief in Eigenregie und sehr diszipliniert. Es war besser organisiert als Woodstock und es war diese britische Hippie-Jugend, viele von ihnen aus London, die sich als Gegenbewegung selbst in der Gewalt hatte. Die etablierte Presse war der Bewegung auch damals nicht gut gesonnen.

Einige der Vielen, die draußen vor dem Gelände geblieben waren, stellten die Forderung auf, das Festivalgelände frei zugänglich zu machen. Dann versuchten einige die Zäune einzureißen und es kam zu Rangeleien. Die Presse hat das später hochgespielt. Es war ein Randereignis, im Gelände hat man kaum etwas davon gemerkt, außer dass ein Wortwechsel auf der Bühne stattfand, was ja zu begrüßen ist. Noch heute wird das Festival Isle of Wight 1970 negativ kommentiert, natürlich von Leuten, die nicht dabei waren.

Es ist eine ähnliche Lüge in den Medien, nur viel harmloser, wie die mit den Reichsbürgern auf den Stufen des Reichstagsgebäudes, August 2020 in Berlin. Man vertauscht gezielt das eigentlich positive Ereignis mit einer negativen Nebensächlichkeit oder Randerscheinung.

50 Jahre danach und immer weniger frei

So ein Event wie das Festival Isle Of Wight 1970 ist 50 Jahre später, im August 2020, völlig unmöglich geworden. Genau deshalb habe ich jetzt ausführlich davon berichtet.

Inzwischen regiert das große Geld, auch im Musikgeschäft. Die Gagen für so viele Spitzenbands und Stars könnte niemand mehr bezahlen und wenn, dann wären die Tickets so teuer, dass nur gutsituierte Wohlstandsbürgerinnen sich das leisten könnten. Die Sicherheitsauflagen wären unermesslich, die Überwachung würde alle Kapazitäten der Ordnungskräfte sprengen. Von den Corona-Maßnahmen ganz zu schweigen.

Eine eigene Jugendkultur gibt es nicht mehr. Statt dessen sind Meinungsäußerungen und emotionalen Entscheidungen fast nur auf Online-Konsum und Klicks beschränkt, die sich innerhalb eines engen Rahmens von Algorithmen abspielen. Freiheit des Internets begann als Freiheit der Wissenschaft und ist heute an erster Stelle die Freiheit der Betreiber von Internet-Portalen und Plattformen.

Die FDP hat das Internet ganz groß auf ihre Agenda gesetzt und das kommt gut an. Sie meinen damit, schnelleren Zugang zu allen Inhalten durch größere Datenströme. Was wir aber brauchen, ist nicht noch mehr Unterhaltung und noch mehr Kommerz, sondern freie Kommunikation aller.

Wir brauchen den freien Debattenraum

Freie Kommunikation ist nicht nur Freiheit der Gedanken, sondern die Möglichkeit, seine Gedanken öffentlich und frei zu äußern und mit anderen frei zu kommunizieren, und das alles nach dem Stand der Technik. Wer hat diese Möglichkeit?

In den klassischen Medien ist die Möglichkeit freier Kommunikation begrenzt auf wenige Personen. Ob es 1000, 200 oder 20 Personen sind, in einem Land wie Deutschland, ist nicht entscheidend. Entscheidend ist, dass etwa 80 Millionen diese Möglichkeit nicht haben, sie haben keinen aktiven Zugang zu den Massenmedien. Dies erscheint selbstverständlich, weil Freiheit für alle in den klassischen Medien kaum zu realisieren wäre.

Im Internet ist es möglich. Das beweist Facebook. Das Internet bietet die Möglichkeit freier Massenkommunikation für eine unbegrenzte Zahl von Teilnehmerinnen. Diese Möglichkeit wird aber abgeschöpft von Firmen, welche die Freiheit des Netzes zum Geldverdienen nutzen, obwohl das Internet nicht ihr Eigentum ist.

Wer demokratisch ist, die Freiheit will und das Internet auf seine Agenda setzt, müsste als erstes ein Online-Medium erschaffen oder planen, das so frei zugänglich ist wie Facebook, das aber nicht der Geldbeschaffung dient, sondern der feien Kommunikation von freiwilligen Teilnehmerinnen.

Die Lüge von der Freiheit

Das wäre echte Freiheit für alle, die mitmachen wollen, und es könnte ein zentraler Programmpunkt für die Ampelkoalition rot-gelb-grün sein, die nicht nur in allen Farben blinken sollte, sondern den Weg frei macht für mehr Demokratie. Diese Freiheit für alle kostet unglaublich wenig an Geld, 1% des Geldes, das die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten verschlingen, würden schon reichen. Das sind 80 Millionen Euro pro Jahr, ein Betrag, welcher der Diskussion unter Politikerinnen normalerweise nicht wert ist.

Man kann auch mit wenig Geld sehr viel machen, aber es hört sich im Polit-Betrieb besser an, mit großen Zahlen, ab einer Milliarde, für was auch immer, um sich zu werfen. Um die Umwelt zu schonen und das Klima zu retten, muss man Energie und Material einsparen, kann aber trotzdem die Kommunikation der Menschen untereinander und mit den Mächtigen gewaltig verbessern.

In der Parteiendemokratie ist die Entscheidung für ein Öffentlich-Rechtliches Meinungsforum, an dem alle teilnehmen können, quasi unmöglich und zwar, weil es keiner Partei direkten Nutzen bringt, sondern nur der Allgemeinheit und darunter am meisten dem politisch aufgeweckten Teil der Bevölkerung. Deshalb ist es unerwünscht, weil so ein freies und offenes Forum schon nach wenigen Wochen alle Lügen und falschen Versprechungen der Politiker entlarven und bloßstellen würde.

Vor dieser Art von Freiheit haben die Mächtigen Angst.

Die Politiker aller Parteien behaupten ständig, wir leben in der Freien Westlichen Welt. Wir werden aber im Einvernehmen von Wirtschaft und Politik gezwungen, unsere materielle Freiheit der Freiheit des Geldes unterzuordnen. Und viele werden gezwungen, ihr Verhalten vom Geldbeutel abhängig zu machen.

Wer am meisten Geld hat, bestimmt, was auf den Markt kommt. Wer am meisten Geld hat, bestimmt, wer arbeitet und wo gearbeitet wird. Wer am meisten Geld hat, bestimmt, wo Steuern gezahlt werden und wo nicht. Wer genug Geld hat, kann sich durch CO2-Zertifikate vom Klimaschutz freikaufen. Wer genug Geld hat, kann zum Mond fliegen und soviel Energie verschwenden wie er will. Wer genug Geld hat, kann jeden Preis für Fernflüge, Benzin, Diesel, SUVs, Privatflugzeuge und Sportwagen zahlen.

Dieser Gedanke lässt sich beliebig fortsetzen.

Das Wort von der Freien Westlichen Welt ist eine Lüge geworden. Es gibt die totale Freiheit für ganz Wenige und materielle Unfreiheit für die restlichen 99%.

Der Trend geht dahin, in der Freien Westlichen Welt auch die geistige Freiheit, die Freiheit der Gedanken und der freien Rede immer mehr zu unterdrücken. Das gilt insbesondere für die Freiheit, auf der Straße, seine Meinung zu zeigen und zu demonstrieren.

Es ist krass: Anstatt, dass Politiker im Namen der Demokratie ein Internetforum unter gesellschaftlicher Kontrolle schaffen, konsensieren sie mit Google (Youtube), Facebook und Twitter, die nach eigenem Gutdünken politische Zensur betreiben. Wer Freiheit und Demokratie in seine Programme schreibt und damit den Status Quo im Internet meint, wo nur das nackte Geld regiert und Meinungen vermarktet und gesteuert werden, diese Parteien haben Wählerinnen und Wähler verraten und belogen.

Die Freiheit, die wir noch haben

Die echte Freiheit hat zwei Richtungen: Freiheit von Zwängen und Freiheit, etwas zu tun. Auch Denken ist eine Tätigkeit. Denken und weitersagen, was richtig ist, eigene Parolen erfinden, direkte Kommunikation betreiben. Reden, Flüstern, schreiben, mailen. Anklicken genügt nicht. Runter Schlucken genügt nicht.

Anpacken und berühren. Wenn gar nichts anderes geht, ist sogar Warten und auf der Lauer liegen eine Haltung und eine Tätigkeit. Viele intelligente Tiere machen das so. Wir müssen die kleinste Chance nutzen, um Lügen zu entlarven. Die Wahrheit kommt ans Licht, auch wenn sie nicht ins Fernsehen kommt. Und das Fernsehen verliert jedes mal, wenn wir es aus freier Entscheidung abschalten oder gar nicht erst einschalten.

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Rob Kenius ist Diplom-Physiker und freier Autor.

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Rob Kenius betreibt die Webseite kritlit.de auf der dieser Beitrag vorab am 18.10.2021 veröffentlicht wurde.

Es gibt ein Interview aus dem Juni 2020 mit Ken Jebsen: apolut.de/rob-kenius

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Wir danken dem Autor für die Erlaubnis zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle:  roseed abbas / shutterstock


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