Ein Standpunkt von Hendrik Sodenkamp, Klaus Müller und Michael Meyen.
Die Titelgestaltung der 144. Ausgabe der Wochenzeitung Demokratischer Widerstand bekam besonderen Rückenwind durch den Bundeskanzler, der uns von der neuen Friedens- und Demokratiebewegung vor dem Wochenende als »gefallene Engel aus der Hölle« bezeichnete. Wir stellen klar: Wir sind selbstverständlich keine »gefallenen Engel aus der Hölle«! Olaf Scholz zitierte nur Dante nicht richtig.
Statt uns mit den schwersten Vorwürfen im Zusammenhang mit den Injektionen und dem nicht gewinnbaren Stellvertreterkrieg in der Ukraine ausgesetzten Politikern abzuplagen, werfen wir, die wir davon ausgehen, in naher bis mittlerer Zukunft mit den höchsten und allerhöchten nationalen und internationalen Auszeichnungen geehrt zu werden – das meinen wir zu 100-Prozent und ohne jede Ironie ernst –, stattdessen drei Blicke in diese 144. Ausgabe des Zeitungswunders in deutscher Sprache, das ohne Konzernvertrieb, Politbakschisch noch Großwesir die Bild am Sonntag in Qualität, Auflage und echter Verbreitung überholte, und noch immer jede Woche in der Nähe von zum Beispiel »Der Freitag« operiert: Die Wochenzeitung Demokratischer Widerstand (DW). Bald an jedem Kiosk und in jedem Haushalt!
I. Niemand hat die Absicht, den Menschen Angst zu machen, gegen Russland Krieg zu führen, Deutschland abzuwirtschaften, die Demokratie abzuschaffen, den Großkonzernen alles zu geben, die Menschen totzuspritzen!
Von Hendrik Sodenkamp
Völliger Vertrauensverlust in unsere Regenten. Nur noch ein Bruchteil der Bevölkerung vertraut der Regierung, ihren Worten, ihren Taten und selbst ihren Absichten. Das bekommen nun sogar Meinungsforschungsinstitute mit.
Krisen, Krisen, Krisen, Alternativlosigkeit, Lügen, Verarmung, Mord, Sinnlosigkeit und Krieg: Die Luft wird immer dünner im Führerhauptquartier der Gegenwart, die Atmosphäre wird zunehmend paranoid: Hinter jedem Winkel soll ein Feind lauern. Offene Zensur bricht sich Bahn, siehe Seite 3 dieser Ausgabe mit der verbotenen Analyse des Biologen Markus Fiedler.
Die Machtbereiche der Geheimdienste wachsen. Geheimdienste, für die jeder fünfte Bürger kein Mensch, sondern »brauner Bodensatz« ist und die nun selbst ihren ehemaligen Chef verfolgen, siehe Seite 4 dieser Ausgabe. Die Republik bröckelt zusehends.
Einen Ausweg soll ihnen der Abschied von der Demokratie an sich bieten. Konzerne drängen weltweit zur Macht und schaffen sich mit WEF und EU, WHO sowie UN eine alternative Welt, in der sie sie ohne Rückkopplung an die Bürger von oben herab diktieren können. Denn das Volk, dieser »Bodensatz«, will einfach das Falsche: Frieden, Demokratie, Menschenrechte, Selbstbestimmung, ein angenehmes Leben. Und es erdreistet sich sogar, diese Versprechen einzufordern. »Deutschland will mehr Führung«, wird aus den desaströsen Umfrageergebnissen heraus gelogen, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) müsse noch weniger »rote Linien« kennen oder eben durch den Konzern-Aufsichtsrat ersetzt werden: Also Friedrich Merz von der Blackrock- CDU.
Doch auf den Straßen und Plätzen der Republik wird jede Woche klargemacht, was auch im Demonstrationskalender auf Seite 6 dieser Ausgabe zu lesen ist: Es geht hier nicht um Stilfragen, sondern darum, wohin wir geführt werden – in Krieg, Wahnwitz, Niedergang und Autokratie. Wir werden wie Kinder oder Häftlinge geführt, anstatt selber über unser Leben entscheiden zu können. Dagegen setzen die deutschen Demokraten seit dem 28. März 2020 ihr klares Nein (Seite 16) und ihr deutliches Ja für eine demokratische Zukunft unseres Landes. – Hendrik Sodenkamp ist Journalist, Verleger, Dramaturg und Konzertpianist in Berlin.
II. »Rechtes Schwein« mit viel Humor Der Preis der Republik wird an Uwe Steimle verliehen.
Laudatio von Klaus Müller
Als Schauspieler wurde Uwe Steimle durch die TV-Serie »Polizeiruf 110« bekannt. Erfolgreich ist der Sachse aber vor allem auch als Kabarettist – im Osten der Republik sowieso, dort hat er längst Kultstatus, aber zunehmend auch im Rest des Landes. Und das hat gute Gründe.
Von 2013 bis Ende 2019 moderierte der 60-Jährige die MDR-Ostalgie-Serie »Steimles Welt«, ehe die Zusammenarbeit seitens des Senders abrupt beendet wurde. »Als Begründung bekam ich zu hören, ich sei illoyal«, so Steimle im DW-Interview (Ausgabe 120). »In der DDR hätte man gesagt: Er ist nicht auf Linie.« Was war geschehen? Der Komiker hatte erklärt, er zweifele an der Souveränität Deutschlands. Es sei ein »besetztes Land«. Diese Aussage wurde ihm nach eigenen Worten zum Verhängnis. Vielleicht brachte sie das Fass auch nur zum Überlaufen. Denn zuvor hatte der Dresdner bereits mehrfach die mangelnde Staatsferne des ÖRR kritisiert. Steimle lässt sich seinen Mund nicht verbieten. Dafür lieben ihn die Menschen.
Und natürlich für seinen Witz, seinen Humor. Doch in Zeiten wie diesen, das hat auch er erfahren, wird jeder, der eine vom Mainstream abweichende Meinung hat, in die rechte Ecke geschoben. Steimle nimmts locker, weil er weiß, dass er sich selbst nichts vorzuwerfen hat: »Ich muss an meinem Charakter arbeiten, nicht an meinem Ruf, für den kann ich nichts.« Früher galt er jahrelang als »linke Sau, heute bin ich ein rechtes Schwein«, sagt er grinsend im exklusiven DW-Interview, »und ich werde wohl als veganes Schnitzel enden.«
Nach seinem Aus beim MDR fiel er zunächst in ein Loch. Doch er kämpfte sich zurück, betreibt seinen eigenen YouTube- Kanal und tourt durchs Land. Beides mit großem Erfolg. Auf der Bühne macht er das, was er am besten kann: Die Menschen zum Lachen zu bringen. Aber auch mit Systemkritik spart er nicht. Steimle weiß: »Wir sind mitten im Dritten Weltkrieg.« Was wir erleben, sei die Fortführung der DDR. Aber er ist Optimist, hofft auf eine friedliche Wende. Fürs Erste bekommt diesen Preis. Glückwunsch!
Der Preis der Republik für Aufklärung, Courage, freie Debatte, Grundgesetz und Demokratie geht an Uwe Steimle. Die Auszeichnung wird seit dem 27. Juni 2020 vom Unterstützerverein der Wochenzeitung Demokratischer Widerstand in Form einer Medaille am Band vergeben.
III. Frischer Wind aus dem Osten DW-Kolumne Medien von Michael Meyen
Holger Friedrich bleibt ein Aufreger. Meidet »den Kontakt mit den meisten Journalisten«, hat der Verleger der Berliner Zeitung in der Financial Times allen geraten, die in der Öffentlichkeit stehen, und damit erneut den Berufsstand erbost.
»Wieder einmal macht er sich im Grunde unmöglich«, schreibt Anna Ernst in der Süddeutschen Zeitung. »Schließt er da von sich auf die Leute, die für ihn arbeiten? Wie will er eigentlich ein Geschäft führen, das er verächtlich macht? Womöglich aus einem ganz banalen Grund: weil er es nie verstanden hat. Womöglich sagt dieser eine Satz mehr über diesen Verleger aus, als es seine Besinnungstexte in der Berliner Zeitung je vermochten.«
Der Text in der Financial Times steht hinter einer Bezahlschranke. Wer den einen Euro zahlt, findet einen Zeitungsmacher, der ziemlich genau weiß, wovon er spricht. Die Medienlandschaft hierzulande? Doppelmoral, westdeutsche Hegemonie und engstirniges Gruppendenken. Die Aufgabe der Presse? Öffentlichkeit herstellen. Russland-Unterstützer, sagt Friedrich, verdienen es, gehört zu werden – genau wie Impfskeptiker und alle anderen Gegenstimmen.
Und das Publikum? Sehr wohl in der Lage, sich selbst einen Reim auf all das zu machen. Holger Friedrich, Jahrgang 1966, ist in der DDR aufgewachsen und als IT-Unternehmer reich geworden. Den Kauf der Berliner Zeitung im September 2019 beschreibt er heute als »romantische Gelegenheit«. Der Flirt hat ihn zwar eine Stange Geld gekostet, scheint aber langsam Früchte zu tragen. 1,2 Millionen Euro Gewinn im letzten Jahr, Tendenz steigend. Vor allem online wächst die Leserschaft. Unter den Leitmedien ist die Seite einzigartig.
Die Etablierten haben den Eindringling vom ersten Tag an bekämpft – erst wegen eines Loblieds auf Egon Krenz, dann wegen einer Stasigeschichte und in jüngster Zeit eigentlich andauernd. Holger Friedrich hat das Wagenknecht-Schwarzer-Manifest unterzeichnet, war am 9. Mai in der russischen Botschaft und streitet sich mit der Branche gerade über den Quellenschutz. Es könne nicht sein, sagt Friedrich, dass die Medien jeden kritisieren, aber selbst alle Regeln brechen. Die Journalisten sollten dankbar sein, dass es diesen Verleger gibt. – Michael Meyen, geboren 1967 auf Rügen, ist Diplom-Journalist und Professor für Kommunikationswissenschaft in München. Diese und weitere Originalbeiträge erschienen in der Wochenzeitung Demokratischer Widerstand Nummer 144, erschienen am 19. August 2023. Die aufwendige und auf allen Ebenen anspruchsvolle Betriebsleistung der Wochenzeitung Demokratischer Widerstand speist sich allein aus Einnahmen des Einzel-Abonnements, siehe demokratischerwiderstand.de/ABO.
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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.
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Bildquelle: Joaquin Ossorio Castillo / shutterstock
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