Standpunkte

Gaza, und die Schuld der Medien | Von Jochen Mitschka

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Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.

Tut mir leid, aber ich kann nicht wegsehen vom größten Verbrechen des Jahrhunderts, auch wenn dem einen oder anderen das Thema leid ist. Auch für Kritiker deutscher und westlicher Politik ist es schmerzhaft und quälend, das Thema Gaza immer wieder vor Augen zu haben. Aber was bedeutet das schon gegenüber dem Schicksal von über 2 Millionen Menschen, die unter einem Bombenhagel leben, der jedes bisherige Massaker von Zivilisten übertrifft. Es wird Zeit, darüber zu sprechen, wie der kollektive Westen den israelischen Zionisten in ihrer rassistischen und ultranationalistischen Eroberungspolitik den Völkermord in Gaza durch Israel ermöglichte. Deutschland schaut auch weg, wenn im Schatten des Völkermordes von Gaza, im Rest Palästinas Menschen durch einen Apartheid-Siedlerkolonialismus gefoltert, vertrieben, beraubt und ermordet werden. Westliche Politik, aber insbesondere Medien, verschleiern nicht nur das kriminelle Aushungern der Menschen im Gazastreifen durch Israel, sie verheimlichen nicht nur, dass Menschen ohne Betäubung operiert werden müssen, nicht nur die drohenden Seuchen wegen Zerstörung von Trinkwasservorräten, sondern korrigieren auch nicht die erfundenen Geschichten über Massenvergewaltigungen und andere angebliche Gräueltaten durch die Hamas. Aber in noch mehr Punkten haben sich die Medien der Kolonialmächte schuldig gemacht, und darüber will dieser PodCast aufklären.

Jonathan Cook (1) berichtet schon seit Jahren über das Schicksals Palästinas, nun mit seinem Artikel in Declassifieduk.org (2). Ich will in großen Zügen darauf Bezug nehmen, soweit es das Format dieses PodCasts zulässt.

Er beginnt mit seiner Kritik an der so genannten „liberalen Demokratie“.

„… Nicht nur ein Gesetzesbruch oder eine Ordnungswidrigkeit, sondern die Ausrottung eines Volkes. Und das nicht nur schnell, bevor der Verstand Zeit hat, die Schwere und das Ausmaß des Verbrechens zu erfassen und abzuwägen, sondern in Zeitlupe, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat. Welches Wertesystem kann es zulassen, dass Kinder fünf Monate lang unter Trümmern zerquetscht werden, dass zerbrechliche Körper in die Luft gejagt werden, dass Babys verenden, und dabei noch behaupten, humanitär, tolerant und friedensorientiert zu sein?“ (2)

Und der Westen habe ja nicht nur zugesehen, sondern Bomben geliefert, die Kinder zerfetzte, und sogar Hilfsorganisationen Mittel verweigert, um ein Restüberleben in der Vernichtung zu verhindern. Die Maske sei verrutscht, und was sichtbar wurde, sei hässlich.

Wodurch die westliche Verderbtheit voll zur Geltung komme, sei das Wenden des Blickes der Öffentlichkeit auf die angeblich wirklich Bösen. Das seien Russland, Al-Kaida oder der Islamische Staat. Es sei China. Und im Moment eben die Hamas. Es müsse einen Feind geben.

„Aber dieses Mal ist das Böse des Westens so schwer zu verbergen und der Feind so klein - ein paar tausend Kämpfer im Untergrund eines seit 17 Jahren belagerten Gefängnisses - dass die Asymmetrie schwer zu ignorieren ist. Die Ausreden sind schwer zu schlucken.“ (2)

Cook stellt die Frage, ob denn die Hamas wirklich so böse, so gerissen, eine so große Bedrohung für die westliche Zivilisation sei, dass dagegen nur ein Massengemetzel helfe? Er fragt, ob der Westen wirklich glaube, dass der Angriff vom 7. Oktober die Tötung, Verstümmelung und Verwaisung von vielen, vielen zehntausenden von Kindern als Antwort rechtfertigt?

Um solche Gedanken auszumerzen, mussten die westlichen Eliten zwei Dinge tun, erklärt er. Erstens mussten sie versuchen, ihre Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass die Taten, an denen sie beteiligt sind, nicht so schlimm sind, wie sie aussehen. Und dann, dass das Böse, das der Feind verübt, so außergewöhnlich, so skrupellos ist, dass es eine Reaktion in gleicher Weise rechtfertigt. Und genau das sei die Rolle, welche die westlichen Medien in den letzten fünf Monaten gespielt haben.

Hunger als Mord-Waffe

Cook fragt, wie die Medien mit den 2,3 Millionen Palästinensern im Gazastreifen umgingen, die durch die israelische Hilfsblockade allmählich ausgehungert werden - eine Maßnahme, die keinen offensichtlichen militärischen Zweck verfolgt, sondern lediglich eine grausame Rache an palästinensischen Zivilisten darstelle? Schließlich, so der Autor, werden die Hamas-Kämpfer in einem mittelalterlichen Zermürbungskrieg, in dem Gaza Nahrung, Wasser und Medikamente verweigert wird, junge Kämpfer die Kranken und Alten überleben.

Und so erklärt er die Manipulation zum Beispiel an Hand des Artikeltitels in der New York Times: "Die Kinder des Gazastreifens verhungern", als handele es sich um eine Hungersnot in Afrika - eine Naturkatastrophe oder eine unerwartete humanitäre Katastrophe - und nicht um eine im Voraus erklärte und von Israels Spitzenpolitik sorgfältig orchestrierte Politik.

Die Financial Times bot die gleiche perverse Darstellung: "Die Kinder im nördlichen Gazastreifen verhungern". Aber der Hunger sei kein Akteur in Gaza. Israel ist es. Israel habe sich entschieden, die Kinder in Gaza verhungern zu lassen. Und die Zionisten erneuern diese Politik jeden Tag aufs Neue, wohl wissend um den schrecklichen Preis, welche der Bevölkerung auferlegt wird.

Was UNICEF zu diesen Verbrechen sagte und den Kommentar von Cook dazu lesen Sie bitte im Anhang (8).

Damit aber nicht genug. Nicht nur, dass die USA und einige Länder Europas nichts gegen die Verbrechen taten, sie begannen sogar damit, die Mittel für die dringendsten humanitären Hilfeleistungen zu beenden, der UN-Organisation die Finanzierung zu verweigern, welche vielleicht einige Kinder retten könnte.

All dies, so auch Cook, werde durch Schlagzeilen verschleiert. Schlagzeilen, so muss man hinzufügen, die eine Naturkatastrophe suggerieren, die in Wirklichkeit eine bewusste völkermordende Politik ist.

Diese Irreführung sei allgegenwärtig und beabsichtigt. Sie werde von allen westlichen Medien nach einem bestimmten Schema durchgeführt, erklärt Cook. Das sei nur allzu deutlich geworden, als ein Hilfskonvoi letzten Monat Gaza-Stadt erreichte, wo die von Israel verursachte Hungersnot am schlimmsten ist. In einer Aktion, die von den Palästinensern als "Mehlmassaker" bezeichnet wird, schoss Israel in große Menschenmengen, die verzweifelt versuchten, von einem der seltenen Hilfskonvoi Lebensmittelpakete zu erhalten, um ihre hungernden Familien zu ernähren. Mehr als 100 Palästinenser wurden durch die Schüsse getötet, von israelischen Panzern zerquetscht oder von Lastwagen überrollt, die vom Tatort flohen. Viele hundert weitere wurden schwer verwundet.

Natürlich ist es ein israelisches Kriegsverbrechen - Schüsse auf Zivilisten -, das zu einem israelischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit hinzukommt - dem Erzwingen des Verhungerns von zwei Millionen Zivilisten! Und dieser israelische Angriff auf die Menschen, die auf Hilfe warten, war kein Einzelfall. Cook berichtet, dass er mehrfach wiederholt wurde, obwohl man es angesichts der spärlichen Berichterstattung kaum bemerkte.

„Die Abscheulichkeit, Hilfskonvois als Fallen zu benutzen, um Palästinenser in den Tod zu locken, ist kaum zu fassen.“ (2)

Aber das sei nicht der Grund dafür, dass die Schlagzeilen zu diesem entsetzlichen Vorfall das israelische Verbrechen so einheitlich verschleiert oder weichgespült haben. Für jeden Journalisten hätte sich die Schlagzeile von selbst schreiben müssen, meint Cook und nennt sie: "Israel wird beschuldigt, mehr als 100 Menschen getötet zu haben, während eine Menschenmenge auf Hilfsgüter für den Gazastreifen wartete". Oder: "Israel feuert in Menschenmenge für Nahrungsmittelhilfe. Hunderte Tote und Verletzte".

Aber das hätte Israel - das den Gazastreifen seit mehr als einem halben Jahrhundert besetzt und seit 17 Jahren belagert - die Schuld am Tod derjenigen gegeben, die es besetzt und belagert hat. Etwas, das für die westlichen Medien unvorstellbar sei. Also musste der Fokus anderswo liegen.

Dann erklärt Cook, wie absurd die Verdrehung im „liberalen“ britischen Guardian war: "Biden sagt, dass Todesfälle im Zusammenhang mit der Lebensmittelhilfe im Gazastreifen die Waffenstillstandsgespräche erschweren". Das israelische Massaker wurde als mysteriöser "Tod im Zusammenhang mit der Nahrungsmittelhilfe" verdrängt, was wiederum dem Fokus des Guardian auf die diplomatischen Auswirkungen untergeordnet wurde.

„Die Leser wurden durch die Schlagzeile zu der Annahme verleitet, dass die wahren Opfer nicht die Hunderte von Palästinensern waren, die von Israel getötet und verstümmelt wurden, sondern die israelischen Geiseln, deren Chancen auf Befreiung durch die ‚Todesfälle im Zusammenhang mit der Nahrungsmittelhilfe erschwert‘ worden waren.“ (2)

Aus Formatgründen lesen Sie weitere Artikelabsurditäten im Anhang (3). Man kann aus dieser offensichtlichen Verschleierung der Verbrechen nur schließen, dass die Journalisten sehr wohl wissen, dass sie mitverantwortlich sind, und daher versuchen, von der Verantwortung dafür abzulenken.

„In einem perfiden Versuch, Chaos im Gazastreifen zu verbreiten, hat Israel damit begonnen, gezielt gegen alle Einrichtungen vorzugehen, die an der Sicherung und Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen beteiligt sind. Dazu gehört auch die Ermordung von Polizisten und palästinensischen Ordnern, die versuchen, die Ordnung aufrechtzuerhalten.“ (4)

Aber in den Medien wird über die systematische Ermordung von Helfern der Verteilung von Hilfsgütern erst gar nicht berichtet.

Lebensmittelabwürfe

Dann berichtet Cook, wie westliche Sender ganz aufgeregt darüber seien, wie Militärflugzeuge Fertiggerichte über dem Meer und Strand Gazas aus der Luft abwerfen, wobei auf manchen Bildern zu sehen ist, wie Israel gleichzeitig nicht weit entfernt Bomben abwirft. Und Deutschland wirft nun also auch ein paar Lebensmittelpäckchen ins Meer, damit der Vater, dessen gesamte Familie durch deutsche Waffen bzw. Munition umkam, und dessen Bein ohne Betäubung abgenommen werden musste, nicht verhungert?

„Angesichts der Tatsache, dass täglich Hunderte von Lastwagenladungen an Hilfsgütern benötigt werden, nur um zu verhindern, dass der Gazastreifen noch tiefer in die Hungersnot abrutscht, waren die Abwürfe nicht mehr als Theatralik. Jede dieser Abwürfe brachte bestenfalls eine einzige Lkw-Ladung an Hilfsgütern - und auch das nur, wenn die Paletten nicht ins Meer fielen oder die Palästinenser töteten, denen sie zugute kommen sollten. Die Operation verdient kaum mehr als Spott.“ (2)

Die Medien lenken mit dramatischen Bildern von „heldenhaften Piloten“ und der angeblichen „humanitären Krise“, als ob es ein Naturphänomen wäre, die Medienkonsumenten ab von der Sinnlosigkeit dieser Operationen, die lediglich ein Feigenblatt sind. Israel müsste lediglich die Lastwagen nach Gaza lassen, und Menschen könnten vor Seuchen und Hungertod gerettet werden.

Der US-Hafen

Cook weist dann auch darauf hin, dass der nun in Bau befindliche US-Hafen vor der Küste von Gaza sicher nichts mit der Linderung der akuten Hungersnot zu tun habe. Der Bau des Piers werde mindestens zwei Monate dauern, obwohl die Hilfsgüter jetzt gebraucht werden. Auf Zypern wie auch an den Landübergängen nach Gaza werde Israel für die Inspektionen zuständig sein – was aber auch heute schon die Hauptursache für die Verzögerungen ist.

Dann weist der Autor darauf hin, dass der Gazastreifen seit 17 Jahren unter einer erdrückenden Belagerung durch Israel steht – was der Grund für den Angriff der Hamas war, für den die westlichen Medien nie den Platz fanden, ihn zu erwähnen. Jahrzehntelang habe Israel dem Gazastreifen jegliche Verbindung zur Außenwelt verwehrt, die es nicht kontrollieren kann. So habe es unter anderem den Bau eines Seehafens verhindert und den einzigen Flughafen der Enklave bereits 2001 kurz nach seiner Eröffnung bombardiert.

Dann weist Cook, darauf hin, dass Israel behauptet, den Gazastreifen ja gar nicht mehr besetzt zu halten, obwohl immer wieder die UNO, Gerichte und Völkerrechtler klar gemacht haben, dass die mittelalterliche Blockade einer Besatzung gleich kommt.

In einem typischen atemlosen Artikel mit dem Titel "Wie das US-Militär plant, einen Pier zu bauen und Lebensmittel nach Gaza zu bringen", ignoriere die BBC das große Ganze, um sich enthusiastisch mit den Details der "enormen logistischen" und "Sicherheitsherausforderungen" zu beschäftigen, mit denen Bidens Projekt konfrontiert sei.

Korrumpierter Journalismus

Um diese Ablenkungstaktik zu unterstützen, so Cook, mussten die Medien auch die Gräueltaten des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober hervorheben - und die Notwendigkeit, die Gruppe auf Schritt und Tritt zu verurteilen -, um diese Verbrechen in Kontrast zu den noch schlimmeren Gräueltaten zu setzen, die Israel an den Palästinensern begangen haben könnte.

Babys werden geköpft, in Öfen gesteckt oder an Wäscheleinen aufgehängt. Keine erfundene Empörung über angebliche Taten der Hamas war zu unwahrscheinlich, als dass man sie nicht auf die Titelseite gebracht hätte, um sie dann später stillschweigend fallen zu lassen, als sie sich als genauso erfunden herausstellte, wie sie jedem Reporter hätte vorkommen müssen, der mit der Art und Weise vertraut ist, wie Propagandisten den Nebel des Krieges ausnutzen.

Was Cook nicht erwähnt, ist die neueste Art der israelischen Propaganda, indem Zusammenschnitte von Videoaufnahmen der Hamas mit denen anderer Akteure und gefakten Bildern als „Beweis“ durch Länder getingelt werden, wie grauenvoll die Hamas am 7. Oktober 2023 gewesen sei.

Stattdessen, so Cook weiter, habe das westliche Pressekorps monatelange Enthüllungen israelischer Medien ignoriert, die nach und nach die Verantwortung für einige der grausamsten Vorfälle des 7. Oktober - wie die Verbrennung Hunderter von Leichen - von der Hamas auf Israel abwälzten. Was von Anfang an hätte klar sein müssen, da die Hamas gar nicht die entsprechenden Waffen besaß.

Obwohl westliche Medien die Bedeutung seiner Äußerungen nicht zur Kenntnis nahmen, habe der israelische Sprecher Mark Regev z.B. zugeben müssen, dass die Zahl der israelischen Toten vom 7. Oktober um mindestens 200 verringert werden musste, weil sich viele der stark verkohlten Überreste als Hamas-Kämpfer herausstellten.

Cook erklärt noch einmal, dass Zeugenaussagen israelischer Kommandeure und Beamter zeigen, dass die israelischen Streitkräfte, die von dem Hamas-Angriff überrascht wurden, mit Panzergranaten und Hellfire-Raketen wild um sich schlugen und Hamas-Kämpfer und ihre israelischen Gefangenen wahllos verbrannten. Die verkohlten Autos, die als visuelles Zeichen für den Sadismus der Hamas aufgetürmt worden waren, sind in Wirklichkeit ein Beweis für Israels Inkompetenz und schlimmstenfalls für seine Grausamkeit.

Dann geht Cook auf das Hannibal-Protokoll ein, was aber aus Formatgründen bitte im Anhang (5) zu finden ist.

Massenvergewaltigungen

Wie die Behauptungen der liberalen Medien über "Massenvergewaltigungen" durch die Hamas - ausgelöst durch einen Artikel der New York Times, der vom Guardian aufgegriffen wurde – zusammenbrachen, liest man im Anhang (11).

Aber vielleicht am schädlichsten für das Image westlicher Medien sei eine Untersuchung von The Intercept, die enthüllte, dass es hochrangige Times-Redakteure waren, die einen unerfahrenen israelischen Journalisten - einen ehemaligen israelischen Geheimdienstmitarbeiter mit einer Geschichte der Unterstützung von völkermörderischen Äußerungen gegen die Bevölkerung von Gaza - für die Feldarbeit rekrutiert hatten. Noch schockierender sei, dass es die Redakteure der Zeitung waren, die dann Druck ausübten, die Geschichte zu erfinden. Unter Verstoß gegen investigative Normen wurde die Geschichte umgekehrt: von oben aufgezwungen, nicht durch Berichterstattung vor Ort gefunden.

An einem Beispiel beschreibt Cook dann die durch US-Qualitätsmedien verbreiteten Lügen, welche dankbar von allen westlichen Medien weiterverbreitet wurden. Wie die New York Times und der britische Guardian sich schuldig gemacht haben, lesen Sie bitte aus Formatgründen in Anhang (6).

Geschichte erfunden

Die vernichtendste Kritik an der Berichterstattung der Times, so Cook in seinem langen Artikel, kam jedoch von der Familie von Gal Abdush, dem Schlagzeilenopfer in der Geschichte "Schreie ohne Worte". Ihre Eltern und ihr Bruder beschuldigten die New York Times, die Geschichte über ihre Vergewaltigung auf dem Nova-Festival erfunden zu haben. Kurz bevor sie von einer Granate getötet wurde, hatte Abdush ihrer Familie eine Nachricht geschickt, in der von einer Vergewaltigung oder gar einem direkten Angriff auf ihre Gruppe keine Rede war. Die Familie hatte keinen Hinweis darauf erhalten, dass eine Vergewaltigung bei Abdushs Tod eine Rolle gespielt hatte.

Eine Frau, die der Zeitung Zugang zu Fotos und Videos von Abdush gewährt hatte, die an diesem Tag aufgenommen worden waren, sagte, Schwartz habe sie dazu gedrängt, mit der Begründung, dass dies der "israelischen Hasbara" helfen würde - ein Begriff, der Propaganda bedeutet, die darauf abzielt, das ausländische Publikum zu beeinflussen. Schwartz zitierte das israelische Wohlfahrtsministerium, das behauptete, es gäbe vier Überlebende sexueller Übergriffe vom 7. Oktober, obwohl vom Ministerium keine weiteren Einzelheiten bekannt gegeben wurden.

Der Cook-Artikel erklärt dann weiter, dass Anfang Dezember, noch vor dem Bericht der Times, israelische Beamte versprachen, sie hätten "Zehntausende" von Zeugenaussagen über sexuelle Gewalt durch die Hamas gesammelt. Keine dieser Zeugenaussagen ist bisher eingetroffen. Laut Schwartz' Gespräch mit Channel 12 werde es auch nie welche geben.

"Es gibt nichts. Es wurden keine Beweise am Tatort gesammelt", sagte sie dort.

Nichtsdestotrotz versuchten israelische Beamte weiterhin, die Berichte der New York Times, des Guardian und anderer zu nutzen, um wichtige Menschenrechtsorganisationen dazu zu bringen, systematische Anwendung sexueller Gewalt durch die Hamas zu verbreiten. Das mag erklären, so Cook, warum die Medien eifrig die Gelegenheit nutzten, ihr fadenscheiniges Narrativ wieder aufleben zu lassen, als die UN-Beamtin Pramila Patten, Sonderbeauftragte für sexuelle Gewalt in Konflikten, in einem Bericht einige ihrer längst diskreditierten Behauptungen wiederholte.

Die Medien ignorierten fröhlich die Tatsache, dass Patten kein Untersuchungsmandat hat und dass sie einer Gruppe vorsteht, die innerhalb der UNO faktisch eine Interessenvertretung ist. Während Israel die UN-Gremien, die über solche Untersuchungsbefugnisse verfügen, behindert habe, begrüßte Israel Patten.

Tatsächlich habe Patten aber nicht viel mehr getan, als die gleichen unbewiesenen Behauptungen Israels zu wiederholen, die die Grundlage für die diskreditierte Berichterstattung der Times und des Guardian bildeten.

Mehr darüber, wie Medien bewusst Quellen verwendeten, die als Propagandaorgan Israels angesehen werden müssen, um ihre Gräuelgeschichten zu verbreiten, bitte in Anhang (7) lesen.

Kollusion beim Völkermord

Wenn etwas systematisch ist, so Cook, dann ist es die mangelhafte Berichterstattung der westlichen Medien über einen wahrscheinlichen Völkermord in Gaza. Eine Analyse der Berichterstattung der New York Times habe ergeben, dass sie sich stark auf die israelische Perspektive konzentrierte, obwohl die Zahl der Todesopfer zeigte, dass am 7. Oktober 30-mal so viele Palästinenser von Israel im Gazastreifen getötet worden waren als von der Hamas in Israel. Mehr über die einseitige Berichterstattung in Anhang (10).

Eine ähnliche Studie der Glasgow Media Group habe ergeben, dass Journalisten regelmäßig verurteilende Begriffe für die Tötung von Israelis verwendeten - "mörderisch", "Massenmord", "brutaler Mord" und "gnadenloser Mord" - aber nie, wenn Palästinenser von Israel getötet wurden.  „Massaker", "Gräueltaten" und "Abschlachten" wurden immer nur gegen Israelis verübt, nicht gegen Palästinenser.

„Angesichts eines plausiblen Falles von Völkermord - der monatelang im Fernsehen übertragen wurde - haben selbst die liberalen Elemente der westlichen Medien gezeigt, dass sie sich nicht ernsthaft den liberalen demokratischen Werten verpflichtet fühlen, die sie angeblich verteidigen sollen.“ (2) 

Sie seien keine Wächter über die Macht, weder über die Macht des israelischen Militärs noch über die westlicher Staaten, die sich an Israels Gemetzel beteiligen. Vielmehr spielten die Medien eine zentrale Rolle bei der Ermöglichung dieser Absprachen. Sie seien dazu da, sie zu verschleiern und zu beschönigen, um sie akzeptabel erscheinen zu lassen. Die Wahrheit sei, dass Israels Verbündete ohne diese Hilfe schon längst zum Handeln gezwungen worden wären, um das Abschlachten und Verhungern zu stoppen.

„Die Hände der westlichen Medien sind mit dem Blut von Gaza befleckt.“

Fazit

Der Angriff Israels mit sechs Raketen auf die Botschaft des Irans in Damaskus, Syrien, beweist, dass Israel alles unternimmt, um einen Krieg zu provozieren, in dem die Verbrechen des Völkermordes in den Hintergrund treten werden. Und die Medien helfen dabei.

Beim Völkermord in Ruanda waren lokale Zeitungen und ein Radiosender die Vorbereiter und Treiber der Massaker (9). In Gaza ist es die westliche Mediengemeinschaft, die in einer kolonialen Blase immer noch die Meinungshoheit in Teilen der Welt beansprucht.

Hinweise und Quellen

 

Der Autor twittert zu tagesaktuellen Themen unter https://twitter.com/jochen_mitschka

(1) https://www.jonathan-cook.net/

(2) https://www.declassifieduk.org/how-the-western-media-helped-build-the-case-for-genocide-in-gaza/

(3) Die Schlagzeile einer BBC-Analyse desselben Kriegsverbrechens - die nun als autorenlose "Tragödie" umgedeutet wurde - wiederholte den Trick der New York Times: "Hilfskonvoi-Tragödie zeigt, dass die Angst vor dem Verhungern den Gazastreifen heimsucht".

Ein weiteres beliebtes Manöver, bei dem der Guardian ebenfalls Pionierarbeit leistete, bestand darin, die Verantwortung für ein eindeutiges Kriegsverbrechen zu verschleiern. Die Schlagzeile auf der Titelseite lautete: "Mehr als 100 Palästinenser sterben im Chaos um Gaza-Hilfskonvoi".

Einmal mehr wurde Israel vom Tatort entfernt. Schlimmer noch, auch der Tatort wurde entfernt. Die Palästinenser "starben" offenbar wegen der schlechten Verwaltung der Hilfsgüter. Vielleicht war die UNRWA daran schuld.

Chaos und Verwirrung wurden zu nützlichen Schlagwörtern für Medien, die die Schuldfrage verschleiern wollten. Die Washington Post erklärte: "Chaotische Hilfslieferungen enden tödlich, weil Israelis und Gaza-Beamte sich gegenseitig die Schuld zuschieben". CNN schlug in die gleiche Kerbe und degradierte ein Kriegsverbrechen zu einem "chaotischen Zwischenfall".

Aber selbst diese Versäumnisse waren besser als das rasch nachlassende Interesse der Medien, als Israels Massaker an hilfesuchenden Palästinensern zur Routine wurden - und daher schwerer zu mystifizieren waren.

Wenige Tage nach dem Mehlmassaker wurden bei einem israelischen Luftangriff auf einen Hilfsgütertransporter in Deir al-Balah mindestens neun Palästinenser getötet, während letzte Woche mehr als 20 hungrige Palästinenser durch israelische Hubschrauberschüsse getötet wurden, als sie auf Hilfe warteten.

Massaker im Zusammenhang mit "Nahrungsmittelhilfe" - die schnell so normal geworden waren wie die israelischen Überfälle auf Krankenhäuser - verdienten keine ernsthafte Aufmerksamkeit mehr. Eine Suche zeigt, dass die BBC es geschafft hat, eine nennenswerte Berichterstattung über beide Vorfälle online zu vermeiden.(2)

(4) https://twitter.com/QudsNen/status/1770436198441308587

(5) Das geheime Militärprotokoll, das Israels Politik der verbrannten Erde am 7. Oktober lenkte - die berüchtigte Hannibal-Prozedur, die verhindern sollte, dass ein Israeli gefangen genommen wird - scheint weder der Guardian noch die BBC in ihrer Berichterstattung über den 7. Oktober erwähnt zu haben.

Trotz ihrer endlosen Wiederholung der Ereignisse vom 7. Oktober haben beide es nicht für nötig gehalten, über die wachsenden Forderungen israelischer Familien nach einer Untersuchung darüber zu berichten, ob ihre Angehörigen im Rahmen des israelischen Hannibal-Verfahrens getötet wurden.

Auch haben weder die BBC noch der Guardian über die Kommentare des Ethikchefs des israelischen Militärs, Prof. Asa Kasher, berichtet, der den Rückgriff der Armee auf das Hannibal-Verfahren am 7. Oktober als "entsetzlich" und "ungesetzlich" beklagte.

Vorwürfe der Bestialität

Stattdessen haben liberale westliche Medien immer wieder behauptet, sie hätten Beweise gesehen - Beweise, die sie anscheinend nicht teilen wollen -, dass die Hamas den systematischen Einsatz von Vergewaltigungen durch ihre Kämpfer als Kriegswaffe angeordnet habe. Die kaum verhüllte Implikation ist, dass solche Abgründe der Verderbtheit das Ausmaß und die Grausamkeit von Israels Reaktion erklären und möglicherweise rechtfertigen.

Diese Behauptung unterscheidet sich deutlich von dem Argument, dass es am 7. Oktober zu Vergewaltigungen gekommen sein könnte.

Dafür gibt es einen guten Grund: Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass israelische Soldaten regelmäßig Vergewaltigungen und sexuelle Gewalt gegen Palästinenser anwenden. Ein UN-Bericht vom Februar, der sich mit den Vorwürfen befasste, dass israelische Soldaten und Beamte seit dem 7. Oktober sexuelle Gewalt gegen palästinensische Frauen und Mädchen als Waffe eingesetzt haben, hat keine der Schlagzeilen und die Empörung der westlichen Medien hervorgerufen, die sich gegen die Hamas richten.

Um plausibel zu machen, dass die Hamas an diesem Tag die Regeln des Krieges geändert hat, bedarf es einer viel größeren Abweichung und Sündhaftigkeit. Und die liberalen westlichen Medien haben bereitwillig ihren Teil dazu beigetragen, indem sie Behauptungen über massenhafte, systematische Vergewaltigungen durch die Hamas in Verbindung mit reißerischen Behauptungen über nekrophile Perversionen wiederverwerteten - und dabei jedem, der nach Beweisen fragt, unterstellten, er würde solche Bestialität gutheißen.“ (1)

(6) Verschwörung des Schweigens

Die Geschichte der New York Times erschien Ende Dezember unter der Überschrift "'Screams Without Words': How Hamas Weaponized Sexual Violence on Oct. 7". Die Fortsetzung des Guardian von Mitte Januar lehnt sich so eng an die Berichterstattung der Times an, dass die Zeitung des Plagiats bezichtigt wurde. Die Schlagzeile lautete: "Beweise deuten auf systematischen Einsatz von Vergewaltigung und sexueller Gewalt durch die Hamas bei den Anschlägen vom 7. Oktober hin".

Auf Nachfrage von The Intercept nahm ein Sprecher der New York Times die ursprüngliche Gewissheit der Zeitung jedoch bereitwillig zurück und räumte stattdessen ein, dass es "möglicherweise zu systematischen sexuellen Übergriffen gekommen ist". Selbst das scheint eine zu starke Schlussfolgerung zu sein. Die Lücken in der Berichterstattung der Times erwiesen sich schnell als so eklatant, dass ihr beliebter täglicher Podcast eine Folge, die der Geschichte gewidmet war, nach einem eigenen Faktencheck wieder absetzte.

Die mit der Aufgabe betraute Nachwuchsreporterin Anat Schwartz hat zugegeben, dass sie trotz der Durchsuchung der einschlägigen Einrichtungen in Israel - von medizinischen Einrichtungen bis hin zu Vergewaltigungskrisenzentren - niemanden gefunden hat, der einen einzigen Fall von sexueller Gewalt an diesem Tag bestätigen konnte. Sie konnte auch keine gerichtsmedizinischen Beweise finden. Später sagte sie in einem Podcast des israelischen Fernsehsenders Channel 12, dass sie das Fehlen von Beweisen als Beweis für eine "Verschwörung des Schweigens" ansieht.

Stattdessen stützte sich Schwartz' Bericht auf eine Handvoll Zeugenaussagen, deren Glaubwürdigkeit durch andere, leicht zu widerlegende Behauptungen hätte in Frage gestellt werden müssen. Schlimmer noch, ihre Schilderungen von sexuellen Übergriffen stimmten nicht mit den bekannten Fakten überein. Ein Sanitäter behauptete zum Beispiel, dass im Kibbutz Nahal Oz zwei Mädchen im Teenageralter vergewaltigt und getötet worden seien. Als sich herausstellte, dass dort niemand auf die Beschreibung passte, verlegte er den Tatort in den Kibbuz Beeri. Auch dort passte keiner der Toten auf die Beschreibung.

Dennoch glaubte Schwartz, dass sie endlich ihre Geschichte hatte. Gegenüber Channel 12 sagte sie: "Eine Person hat es in Be'eri gesehen, also kann es nicht nur eine Person sein, denn es sind zwei Mädchen. Es sind Schwestern. Es ist in dem Raum. Irgendetwas daran ist systematisch, irgendetwas daran fühlt sich für mich so an, als wäre es nicht zufällig." Schwartz erhielt eine weitere Bestätigung von Zaka, einer privaten ultra-orthodoxen Rettungsorganisation, von deren Mitarbeitern bereits bekannt war, dass sie die Gräueltaten der Hamas am 7. Oktober fabriziert hatten, einschließlich der verschiedenen Behauptungen über verderbliche Handlungen an Babys.

Keine forensischen Beweise

Interessanterweise konzentrierten sich die Behauptungen über Vergewaltigungen durch die Hamas auf das Nova-Musikfestival, das von der Hamas angegriffen wurde, obwohl Schwartz anfangs skeptisch war - und das aus gutem Grund -, dass dort sexuelle Gewalt stattfand.

Wie aus israelischen Berichten hervorging, verwandelte sich das Festival schnell in ein Schlachtfeld, auf dem sich israelische Sicherheitskräfte und die Hamas einen Schusswechsel lieferten und israelische Kampfhubschrauber über dem Festival kreisten und auf alles schossen, was sich bewegte.

Schwartz schloss: "Jeder, mit dem ich unter den Überlebenden gesprochen habe, erzählte mir von einer Verfolgungsjagd, einem Wettlauf, bei dem es darum ging, von einem Ort zum anderen zu gelangen. Wie hätten sie [die Zeit gehabt], sich mit einer Frau anzulegen - das ist unmöglich. Entweder man versteckt sich, oder man stirbt. Außerdem ist es öffentlich, die Nova ... ein so offener Raum". Aber Schwartz ließ ihre Skepsis fallen, als Raz Cohen, ein Veteran der israelischen Spezialeinheiten, sich bereit erklärte, mit ihr zu sprechen. Er hatte bereits in früheren Interviews einige Tage nach dem 7. Oktober behauptet, er sei Zeuge mehrerer Vergewaltigungen in Nova gewesen, darunter auch Vergewaltigungen von Leichen.

Als er mit Schwartz sprach, konnte er sich jedoch nur an einen einzigen Vorfall erinnern - einen grausamen Angriff, bei dem eine Frau vergewaltigt und anschließend erstochen wurde. Er widerlegte die zentrale Behauptung der New York Times und schrieb die Vergewaltigung nicht der Hamas zu, sondern fünf Zivilisten, Palästinensern, die nach Israel strömten, nachdem Hamas-Kämpfer den Zaun um den Gazastreifen durchbrochen hatten. Bemerkenswert ist, dass Schwartz gegenüber Channel 12 zugab, dass keiner der anderen vier Personen, die sich mit Cohen im Busch versteckt hatten, den Angriff gesehen hat. "Alle anderen schauen in eine andere Richtung", sagte sie.

In der Geschichte der Times wird Cohens Darstellung jedoch von Shoam Gueta bestätigt, einem Freund, der inzwischen in den Gazastreifen gereist ist, wo er, wie The Intercept berichtet, Videos von sich veröffentlicht hat, in denen er zerstörte palästinensische Häuser durchwühlt. Ein weiterer Zeuge, der nur als Sapir identifiziert wird, wird von Schwartz zitiert, der beobachtet hat, wie eine Frau in Nova vergewaltigt wurde, während ihr gleichzeitig die Brust mit einem Teppichmesser amputiert wurde. Diese Schilderung wurde zum Kernstück des Follow-up-Berichts des Guardian im Januar. Es wurden jedoch keine forensischen Beweise vorgelegt, um diese Darstellung zu belegen. (1)

(7) Zurückgenommene Aussagen

Sicherheitshalber habe jedoch Patten im Kleingedruckten ihres Berichts wichtige Vorbehalte angebracht, die von den Medien gerne übersehen wurden. Auf einer Pressekonferenz wiederholte sie außerdem,

dass sie keine Beweise für ein Verhaltensmuster der Hamas oder für den Einsatz von Vergewaltigungen als Kriegswaffe gesehen habe

- genau die Behauptungen, die die westlichen Medien seit Wochen in den Vordergrund gestellt hatten. Cook berichtet, dass Patten in ihrem Bericht zu dem Schluss gekommen sei, dass sie nicht in der Lage war, "die Prävalenz sexueller Gewalt festzustellen". Außerdem habe sie eingeräumt, dass nicht klar sei, ob die sexuelle Gewalt am 7. Oktober von der Hamas oder anderen Gruppen oder Einzelpersonen zu verantworten sei.

All dies wurde von den Medien ignoriert. In typischer Weise behauptete ein Artikel des Guardian über ihren Bericht in seiner Überschrift fälschlicherweise: "UN findet 'überzeugende Informationen', dass die Hamas israelische Geiseln vergewaltigt und gefoltert hat". Pattens Hauptinformationsquelle waren, wie sie einräumte, israelische "nationale Institutionen" - Staatsbeamte, die jeden Anreiz hatten, sie zur Förderung der Kriegsziele des Landes in die Irre zu führen, wie sie es zuvor mit willfährigen Medien getan hatten.

Wie der US-amerikanische jüdische Gelehrte Normal Finkelstein hervorgehoben hat, stützte sich Patten auch auf frei zugängliches Material: 5.000 Fotos und 50 Stunden Videomaterial von Bodycams, Dashcams, Handys, CCTV- und Verkehrsüberwachungskameras. Und doch ergab dieses Bildmaterial kein einziges Bild von sexueller Gewalt. Oder wie Patten es formulierte: "Es konnten keine greifbaren Hinweise auf eine Vergewaltigung festgestellt werden." (1)

Sie gab zu, dass sie keine forensischen Beweise für sexuelle Gewalt gesehen und keine einzige Überlebende einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs getroffen habe. Und sie stellte fest, dass sich die Zeugen und Quellen, mit denen ihr Team sprach - dieselben Personen, auf die sich die Medien verlassen hatten - als unzuverlässig erwiesen. Im Laufe der Zeit habe sie eine zunehmend vorsichtige und umsichtige Haltung in Bezug auf frühere Berichte eingenommen und in einigen Fällen sogar frühere Aussagen zurückgezogen, berichtet Cook.

(8) „Letzte Woche erklärte Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, dass ein Drittel der Kinder unter zwei Jahren im nördlichen Gazastreifen akut unterernährt sei. Die Exekutivdirektorin von Unicef, Catherine Russell, stellte klar: "Ein sofortiger humanitärer Waffenstillstand ist nach wie vor die einzige Chance, das Leben der Kinder zu retten und ihr Leiden zu beenden." (…) Aber der Westen ist nicht machtlos. Er macht dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit möglich - Tag für Tag, Woche für Woche -, indem er sich weigert, seine Macht auszuüben, um Israel für die Blockierung der Hilfe zu bestrafen oder auch nur mit Strafe zu drohen.“ (2)

(9) https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkermord_in_Ruanda#Vorbereitung_des_Genozids

(10) Die Zeitung zitierte Israelis und Amerikaner viel häufiger als Palästinenser, und wenn von Palästinensern die Rede war, dann ausnahmslos im Passiv. In Großbritannien habe das Zentrum für Medienbeobachtung des Muslim Council of Britain fast 177.000 Ausschnitte aus Fernsehsendungen aus dem ersten Monat nach dem Anschlag vom 7. Oktober ausgewertet. Dabei wurde festgestellt, dass die israelische Perspektive dreimal häufiger vertreten war als die palästinensische.

(11) Unabhängige Medien wie Mondoweiss, Electronic Intifada, Grayzone und andere haben die Darstellung der Massenvergewaltigungen durch die Hamas nach und nach vollkommen auseinandergenommen.

+++ Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags. +++ Bildquelle: Anas-Mohammed / shutterstock


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