Ein Kommentar von Peter Haisenko, Betreiber des Portals anderweltonline.com.
Die Deutschen sind ein seltsames Volk. Auf der einen Seite baden sie sich im Schuldkult, weil es Hitler und den Nationalsozialismus gab und auf der anderen Seite pflegen sie Vorlieben und Erbstücke des Führers. Damit meine ich nicht nur die Kirchensteuer oder den Maifeiertag, sondern auch die Liebe zu den Engländern und arischen Brudervölkern.
Wer „Mein Kampf“ gelesen hat, weiß es. Hitler bewunderte die Engländer und suchte ihre Freundschaft. Er hat nie verstanden, dass es seit 1875 das erklärte Ziel der Londoner Regierung ist, das Deutsche Reich zu vernichten; dass es die Engländer waren, die 1914 die zwei bevölkerungsreichsten Staaten Europas gegeneinander hetzten. Russland im Jahr 1900: - 132 Millionen, DR - 56 Mio., Großbritannien – 37 Mio., Frankreich – 39 Mio. Zum Vergleich USA – 86 Mio. 1917 taucht erstmals ein Staatsgebilde auf, das Ukraine genannt wird. Es war ein Konstrukt des Deutschen Reichs, das gegen das Zarenreich aufgestellt werden sollte, dann aber in die Sowjetunion eingegliedert worden ist. So könnte man sagen, der ukrainisch-russische Konflikt ist eine deutsche Erfindung, die sich bis heute fortsetzt.
„Hiwis“ werden Arier
Zu Beginn des Kriegs 1941 gegen die UdSSR wurden slawische Russen zu Untermenschen erklärt, inklusive der Ukrainer. Nach Stalingrad wurde dieser Fehler erkannt und es folgte eine Kehrtwendung. Die Führung in Berlin hatte erkannt, dass sie auf die Hilfe der Einwohner der UdSSR angewiesen ist, die Stalin hassten. Es gab dann den Status der „Hiwis“, der Hilfswilligen und eine große Anzahl wurde in die Dienste der Wehrmacht aufgenommen. Sie sollten auch Wachdienste in Gefangenenlagern verrichten. Hierbei ist ein genauerer Blick auf Ukrainer angebracht. Stepan Bandera hatte die ukrainischen Nationalisten der OUN zusammengeführt und arbeitete eng mit der Wehrmacht zusammen.
Diese Nationalisten kämpften gegen alles, außer gegen die Wehrmacht. Insbesondere Polen und russischsprachige „Moskali“ wurden ermordet. Bandera und seine Banden waren aber auch sehr hilfreich beim Aufspüren und der Ermordung von Juden. Interessant daran ist, dass bis heute ein monumentales Grab für Bandera im Münchner Waldfriedhof gepflegt wird. Er hatte nach dem Krieg in Deutschland Aufnahme gefunden, bis er 1959 in München von einem KGB-Agenten ermordet worden ist.
Warum wurde Bandera nicht in Nürnberg abgeurteilt?
Bis heute ist ungeklärt, warum dieser Faschist und Judenmörder nach dem Krieg in Deutschland nicht für seine Verbrechen abgeurteilt und eingesperrt worden ist, obwohl ein Ehrenplatz bei den „Nürnberger Prozessen“ für ihn angemessen gewesen wäre. Auch unter dem Aspekt, dass bis heute 100-jährige Deutsche vor Gericht gestellt werden, die nicht mehr verbrochen haben, als als Sekretärin oder Wachpersonal in einem KZ gearbeitet zu haben. Man sollte meinen, dass in diesem Sinn Banderas Grab nicht mehr so pompös sein sollte und es verpönt sein müsste, wenn heute Ukrainer an dem Grab Bandera huldigen. In der Westukraine wird Bandera heute als Volksheld verehrt. Wäre man in Deutschland konsequent im Umgang mit den Judenmorden, hätte schon vor Jahrzehnten neben dem Grab von Bandera eine große Gedenktafel aufgestellt werden müssen, die auf die unzähligen Juden hinweist, die von den Bandera-Jüngern ermordet worden sind.
Wie aber konnte es sein, dass diese „Untermenschen“ plötzlich für Hitler salonfähig wurden? Ukrainer und sogar Russen wurden zu Ariern erklärt. So findet sich in einem Merkblatt für Wehrmachtsangehörige für den Umgang mit der sowjetischen Bevölkerung 1944 folgender Satz: „Russen, insbesondere die Weißrussen, die Ukrainer und die nördlichen Großrussen, gehören zur arischen Volksfamilie. In ihren Adern fließt viel Wikinger-Blut, worauf sie sehr stolz sind“. Bis Kriegsende wurden für Ukrainer „Ariernachweise“ ausgestellt. Auch mein Vater hat einen solchen erhalten, obwohl seine Mutter eine Moldawierin war. Aber das hat damals niemanden interessiert, außer es ging um Deutsche. Ach ja, darf man da heute eine Parallele sehen, im Umgang des deutschen Staats mit „Biodeutschen“ und stark pigmentierten Zuwanderern?
Diese „Blutsbrüderschaft“ hat für Russen mit dem Krieg geendet. Für Ukrainer offensichtlich nicht. Ist es da ganz abwegig anzunehmen, dass die Ukrainer schon damals immer noch als Verbündete im Kampf gegen die UdSSR in „Reserve“ gehalten wurden? Nach dem Motto, der Feind meines Feindes ist mein Freund? Auch wenn er sich der schlimmsten Gräueltaten schuldig gemacht hat. Eben zum Beispiel Juden ermordet hat. Aber ist es nicht das, was die Allianzen des Westens, der USA, immer ausgezeichnet hat? Diktatoren waren immer gute Diktatoren, solange sie den Befehlen aus Washington brav gehorcht haben. So, wie die grundkorrupte Regierung in Kiew.
Die Russische Föderation ist ein echter Vielvölkerstaat
Welch verzweifelter Unsinn es war, Bürger der Sowjetunion zu Ariern zu erklären, zeigt sich sofort, wenn man die vielfältigen Ethnien betrachtet, die dort vereint sind. Die UdSSR, die Russische Föderation, waren und sind ein echter Vielvölkerstaat und gut durchmischt. Mit den ukrainischen Nationalisten sieht es etwas anders aus. Die haben sich als Volksgruppe erhalten und sich eher wenig mit anderen vermischt. Da könnte man tatsächlich eine arische Verwandtschaft reklamieren. Mit diesem Gedanken will ich die Frage angehen, warum jetzt deutsche Politiker sagen, wir schuldeten den Ukrainern Solidarität.
Die Bandera-Nationalisten haben mit der Wehrmacht zusammengearbeitet. Viele von ihnen sind vor der Roten Armee nach Westen geflüchtet und hier wird es interessant. Anders als Russen, haben die Amerikaner nur wenige Ukrainer zurück zu Stalin geschickt, wo sie ein grausames Schicksal erwartet hat. Viele durften in Deutschland bleiben oder in Länder weiter wandern, die zum angelsächsischen Bereich gehören. Etwa nach Australien und auch nach England und in die USA. Mein Vater hatte mit seinem falschen ukrainischen Namen auch ein Angebot der Amerikaner erhalten, hat das aber abgelehnt, weil er zu viel vom grausamen Verhalten der USA gesehen hatte. Darüber berichtet in seinem autobiographischen Roman „Der Weg vom Don zur Isar“ und das war auch ein Grund, warum es kein Verlag wagte, dieses Werk zu veröffentlichen. Er hat das bereits 1963 aufgeschrieben, aber erst jetzt ist es im AnderweltVerlag erhältlich.
Lebt die Waffenbrüderschaft mit der Wehrmacht wieder auf?
Was wir also gerade erleben, könnte man als Fortsetzung der Waffenbrüderschaft der Wehrmacht mit den Bandera-Banden sehen. Als Fortsetzung der arischen Blutsbrüderschaft gegen die slawischen Russen. Gut, das mag weit hergeholt sein, aber was sonst kann die irrationale Unterstützung für Kiew begründen? Ist es die Wiedergutmachung dafür, dass es der Wehrmacht nicht gelungen ist, die Ukrainer vom Joch Stalins zu befreien? Ist es das, was Deutschland der Ukraine schuldet? Oder ist es einfach der Hass gegen Russen? Der Hass, von Hitler übernommen, der Russen als Untermenschen klassifiziert hat.
Ukrainische Nazis werden hofiert
Ja, die Deutschen sind ein seltsames Volk. Bei aller „Entnazifizierung“ haben sie sich doch zu viel von Hitlers „Ideen“ erhalten. Zum Beispiel die irrationale Liebe zu England, die es sonst in kaum einem Land gibt. Die Deutschen verfolgen ihre eigenen Leute wegen Teilnahme an Naziverbrechen, auch wenn es 77 Jahre her ist. Gleichzeitig feiern und unterstützen sie aber ukrainische Nazis, die aktuell offen Hakenkreuztätowierungen tragen und scheußliche Verbrechen begehen. Was geschieht eigentlich mit einem Asow-Nazi, der wegen Verwundung in Deutschland behandelt wird und eine Hakenkreuztätowierung trägt? Kommt der dann auch ins Gefängnis, wie es jedem Deutschen ergehen würde, der offen eine solche Tätowierung zur Schau trägt? Noch vor wenigen Jahren wurde der in USA lebende Ukrainer Demjanjuk in Deutschland vor Gericht gezerrt, weil er mit der SS in einem Lager zusammengearbeitet hatte.
Wenn es gegen Russland geht, ist das alles nicht mehr wichtig. Und schon gar nicht, wenn Washington es befiehlt. Hat es die USA interessiert ob jemand Nazi war, wenn es darum ging, deutsche Spitzenwissenschaftler für die NASA zu rekrutieren? Wernher von Braun? Nein, es ging noch nie um Nationalsozialismus oder Hitler. Es geht nur um Geopolitik und den imperialen Anspruch der USA, jetzt mit Hilfe des besetzten Deutschland. Und wenn jetzt dieses verhasste Deutschland endgültig im wirtschaftlichen Chaos versinkt, ist das kein Kollateralschaden, sondern die Vollendung eines Plans, der mehr als 150 Jahre alt ist. So ganz nebenbei werden auch noch ukrainische Arier vernichtet, beim Kampf gegen Russland bis zum letzten Ukrainer. Ja, wenn es denn Arier sind, aber wer wollte da Hitler widersprechen?
+++ Dieser Beitrag erschien zuerst am 1. August 2022 bei anderweltonline.com +++
Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.
Der Autor Peter Haisenko betreibt auch einen Buchverlag. Hier der Link zum Anderwelt Verlag: https://anderweltverlag.com/
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Bildquelle: DVKi / shutterstock
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