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Indoktrination III: Mensch, lern das und frag nicht! | Von Markus Fiedler

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Eine Buchrezension und ein Standpunkt von Markus Fiedler.

Einleitung

Auf meine vorangegangenen Artikel auf dem Portal Apolut.net(1) zum Thema Indoktrination bekomme ich inzwischen regelmäßig Post von Lehrern aus dem gesamten Bundesgebiet.(2) (3) Meine Texte behandelten zahlreiche Missstände in Schulliteratur vor allem im Bereich der Naturwissenschaften.

Das Stimmungsbild dazu von den Fachkollegen aus anderen Lehrfächern war einheitlich: Es ist alles noch viel schlimmer. Das staatliche Schulsystem sei geradezu mit ideologisch eingenordeter Literatur überschwemmt, so dass der uninformierte Lehrer im Zweifel die Schüler ungewollt der Indoktrination aussetzt, wenn er diese Literatur verwendet. Und mal im Ernst: Welcher Lehrer hinterfragt umfassend den Stoff, den er lehrt? Auf Ungereimtheiten innerhalb des Fachs Biologie bin ich selbst auch nur gestoßen, weil ich - von einem Anfangsverdacht ausgehend - angefangen habe, intensiv zu suchen. Das liegt in meiner Natur, ich bin einfach neugierig. Wer von den Kollegen hat zu so umfangreichen Recherchen die Zeit?

Solche Lehrer gibt es vereinzelt. Eine spezielle Rückantwort auf meine Artikel zur Indoktrination zeigte, dass hier eine Lehrkraft bereits an einem Buch arbeitete. Diese hat überwiegend in den Fächern Geschichte und Politik zahlreiche von mir nicht erwähnte Missstände von Lehrmaterialien zusammengefasst. Dieses Buch mit dem Titel „Mensch, lern das und frag nicht!“ ist nun fertig und liegt mir vor. Hauke Arach hat es geschrieben. Dieser Name ist ein Pseudonym. Der Beamte fürchtet Repressalien, wenn er mit Klarnamen in der Öffentlichkeit Kritik übt. Das kann ich vollkommen verstehen. Denn nicht zuletzt wegen meiner Äußerungen zu Drohnenmorden über die Airbase Ramstein und zum Klimawandel wurde auch mir nachgestellt. Die NDR-Autorinnen Ursula Hensel und Angelika Henkel bedienten sich für Ihren Rufmordbeitrag umfänglich bei Propagandamethoden des Schwarzen Kanals beziehungsweise der aktuellen Kamera, die die älteren Semester sicher noch vom DDR-Fernsehen kennen.(4) (5) (6) Hauptinstrument der sogenannten NDR-“Journalisten“ war eine vollkommen sinnentstellende, aus dem Kontext gerissene Zitatauswahl.(7) Ziel war nicht etwa eine sachliche Auseinandersetzung mit den Fakten, sondern das Schüren von Hass und Ablehnung im sozialen Umfeld und meine Entlassung aus der Schule.(8) Dass die Autorin Angelika Henkel dabei vom NDR explizit als investigative Reporterin(9) ausgewiesen wird, ist ein Treppenwitz. Zumal ihr kleiner Propaganda-Beitrag Dinge insinuiert, die den Recherchen Ihrer investigativen NDR-Kollegen John Götz oder Armin Jassin und Jonas Schreijäg bezüglich der US-Airbase Ramstein vollkommen widersprechen.(10) Aber vielleicht werden diese Journalisten wegen allzu kritischer Haltung gegenüber dem US-Militär eventuell auch noch abgeräumt, wie man das über das NDR-Magazin ZAPP mit dem Kabarettisten Uwe Steimle gemacht hat. Derart soziopathologisch agierende Akteure trifft man derzeit leider viel zu häufig in der Medienöffentlichkeit und daher ist es für alle kritischen Lehrer empfehlenswert, ihre Kritik im besten Deutschland aller Zeiten anonym zu äußern. Vor allem, wenn sie verbeamtet sind. Alleine dies ist ein unzweideutiges Zeichen, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in unserem Land.

Im Folgenden werden schlaglichtartig einige Kapitel des Buches von Hauke Arach näher beleuchtet. Und einiges davon hat mit der USA- und regierungstreuen Haltung der Schulliteratur zu tun.

Die Empfehlung zum Buch gebe ich gleich vorweg: Lehrer und Eltern sollten dieses Buch unbedingt lesen. Es ist ein Kompendium der derzeit zu findenden didaktischen Irrwege und zeigt einige beängstigende Entwicklungen und Parallelen unseres Schulsystems zu totalitären Staatssystemen.

Inzwischen ist mir aufgefallen, dass der von mir sehr geschätzte Kommunikationswissenschaftler Prof. Michael Meyen auch eine Rezension zu eben diesem Buch geschrieben hat.(11) Der Titel der Rezension lautet: „Lücken-Schule“. Sein Urteil in dieser Sache kann ich nicht ganz teilen. Was das Thema für mich so erschreckend macht, ist der geradezu flächendeckende Eingang von falschen Daten in Schulbücher. Es ist die Summe dieser vielen kleinen Puzzlestücke von Falschinformationen, die Schülern den Blick auf die realen Zustände dieser Welt wie durch einen dichten Nebelschleier verwehrt. Ja, ich bin weit davon entfernt, die Wirklichkeit auch nur annähernd vollständig beschreiben zu können. Die Schulbücher sind davon aber nochmal um Lichtjahre weiter entfernt, denn sie verweigern sogar die korrekte Darstellung von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wie weit entfernt sie sind, dass zeigt Hauke Arach auf.

Sachanalyse

Einleitend wird im Werk „Mensch, lern das und frag nicht!“ von Hauke Arach in knappen Sätzen (wie für Lehrer üblich) die Wichtigkeit der klaren Sprache für den Lernprozess herausgestellt.

„Sprache erzeugt Gefühle, Begriffe steuern das Denken.“

Dem Waldorflehrer oder dem Kommunikationswissenschaftler mag das ein müdes Lächeln abringen, aber viele sind sich über die Bedeutung der Worte wohl noch nicht im Klaren, daher eine wichtige Feststellung.

Am Beispiel der repräsentativen Demokratie zeigt der Text summarisch auf, wie durch geschickte Begriffsauswahl Widersprüche der Realität für den Leser in der Sprache geschickt vernebelt werden und ein Schüler gezielt in der irrigen Annahme bestärkt wird, dass wir hier in Deutschland bzw. in den westlichen Staaten in einer funktionierenden Demokratie leben würden, in der tatsächlich die Mehrheit das Handeln der Politik bestimmt. Das Gegenteil ist der Fall. Hier fällt das Stichwort „Demokratiemanagement“.

Im dystopischen Roman „1984“ von George Orwell über den perfekten totalitären Überwachungsstaat haben wir gelernt:

„Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft. Wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit. Wer die Gedanken kontrolliert, kontrolliert die Realität!“(12)

Im vorliegenden Buch lesen wir:

„Wer die Schulbücher kontrolliert, kontrolliert die Wahrnehmung der Welt der kommenden Generationen.“

Dass so ein Satz, der aus dem Roman 1984 stammen könnte, einem Buch über das aktuelle Schulsystem der Bundesrepublik vorangestellt ist, erschreckt zutiefst.

Arach zeigt anhand einiger Beispiele auf, dass Schulbücher generell geprägt sind von Formulierungen der in der jeweiligen Zeit vorherrschenden Ideologie. Diese Aussage ist schon fast trivial. Allerdings sollte man sich daran nochmal erinnern, wie rassistisch und eugenisch geprägt Schulaufgaben im dritten Reich aussahen, dass die DDR-Bücher penetrant ein marxistisches Vokabular verwendeten und auch in der arabischen Welt ein für den Kulturraum typischer Wortschatz verwendet wird.

Schule soll immer ein systemstützendes Weltbild vermitteln und das aktuelle Staatssystem stabilisieren.(13) Dieser Grundsatz mag in Diktaturen selbstverständlich sein. Jedoch in der Demokratie stellt sich die Frage, wie das genau aussehen soll.

Deutschlands Verfassung regelt das Staatswesen als föderale, republikanische Demokratie. Die aktuell praktizierte repräsentative Parteien-Demokratie ist keinesfalls verpflichtend. Insofern wäre zu erwarten, dass grundsätzlich umfassend gebildete Schüler herangezogen werden, die das aktuelle System kontinuierlich kritisch begleiten und nötigenfalls alternative Demokratieformen in Betracht ziehen. Da gäbe es zum Beispiel die Form der Soziokratie. Haben Sie schon einmal was davon gehört? Wenn nicht, warum nicht? Könnte es an Ihren Schulbüchern liegen?

Und folgerichtig macht auch die Lehrkraft auf dieses Spannungsfeld aufmerksam. Wir lesen dazu im Buch:

„Das Niedersächsische Schulgesetz formuliert in §2, der Bildungsauftrag habe sich an den Grundlagen des Christentums, des europäischen Humanismus, den Ideen der liberalen, demokratischen und sozialen Freiheitsbewegungen zu orientieren; die Schüler sollten in die Lage versetzt werden, sich umfassend zu informieren und die Informationen kritisch zu nutzen. Dafür habe die Schule die dafür erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln. Die Schule soll Lehrkräften…die Gestaltungsfreiheit bieten, die zur Erfüllung des Bildungsauftrags erforderlich sind. […]

Auch in Bayern haben die Schulen den Auftrag (Artikel 2), die Schüler zu selbständigem Urteil und eigenverantwortlichem Handeln zu befähigen [...]“(14)

Das „selbstständige Urteilsvermögen“ der Schüler als Ziel allen Schulunterrichts zieht sich durch die Schulgesetze der Bundesrepublik wie ein roter Faden. Und das ist mit Indoktrination nicht vereinbar. Wer Schüler indoktriniert, setzt ihnen ein gewolltes Ergebnis vor, dass Schüler zu übernehmen haben. Das ist, ganz nebenbei, vollkommen gegen die freiheitlich-demokratische Verfasstheit dieses Staates gerichtet.

Zum Abgleich hier nochmals der für alle deutschen Lehrer verpflichtende Beutelsbacher Konsens, der sich genau auf dieses Problem bezieht.

„ 1. Überwältigungsverbot. Es ist nicht erlaubt, den Schüler – mit welchen Mitteln auch immer – im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und damit an der “Gewinnung eines selbständigen Urteils” zu hindern. Hier genau verläuft nämlich die Grenze zwischen Politischer Bildung und Indoktrination. Indoktrination aber ist unvereinbar mit der Rolle des Lehrers in einer demokratischen Gesellschaft und der – rundum akzeptierten – Zielvorstellung von der Mündigkeit des Schülers.“ 2. Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen. Diese Forderung ist mit der vorgenannten aufs engste verknüpft, denn wenn unterschiedliche Standpunkte unter den Tisch fallen, Optionen unterschlagen werden, Alternativen unerörtert bleiben, ist der Weg zur Indoktrination beschritten.“

(Beutelsbacher Konsens von 1977, Landeszentrale für politische Bildung, Baden-Württemberg)(15)

Es folgt im Buch von Hauke Arach ein ausführliches Kapitel zu „Aktual- und Tiefenindoktrination“ nach dem Psychologieprofessor Rainer Mausfeld. Da ich das ebenfalls am Beispiel des Buches schon einmal ausführlich besprochen habe, sei hier der Leser dieser Zeilen auf den vorangegangenen Artikel Indoktrination II verwiesen.(16)

Der Naturwissenschaftler kennt in einem Regelkreis die Parameter Istwert und Sollwert. Wir haben gerade mit dem Beutelsbacher Konsens den Sollwert beschrieben. Schauen wir uns nun den Istwert an, den das vorliegende Buch unter der Überschrift „Ausgewählte Schulbuchkapitel“ beschreibt.

Bill Gates als Philantrop im Lateinunterricht

Bezüglich des Themas Tiefenindoktrination macht uns der Autor auf das folgende interessante Beispiel aus einem Schulbuch aufmerksam:

„Wie Tiefenindoktrination das Fundament für Aktualindoktrination legt, möchte ich am Beispiel eines Lektüreheftes für den Lateinunterricht zeigen, Pliniusbriefe.(17) Die Seite 24 präsentiert den lateinischen Text, ep.4,13,3-9. Darin fordert Plinius die Honoratioren seiner Heimatgemeinde Como auf, ihre begabten Kinder nicht mehr nach Rom oder Mailand zum Unterricht zu schicken, sondern Geld in einem Topf zu sammeln und in Como selbst eine Schule zu gründen. Damit sie auch die besten Lehrer engagieren könnten, verspricht er, das gesammelte Geld aus seinem Vermögen zu verdoppeln. Die beste Geldanlage (munificentia) lautet die Überschrift. Auf der gegenüberliegenden Seite 25 findet der Schüler drei Fotos von Prominenten, Bill Clinton, Angela (!) Jolie (der korrekte Name ist einem Altphilologen nicht unbedingt geläufig) und Bill Gates. Die drei vereint, dass sie Stiftungen „initiierten“. Einer kommt direkt zu Wort:

[...]

SPIEGEL: Niemand hat Sie gedrängt, als Philanthrop zu wirken. Warum behalten Sie Ihren Reichtum nicht für sich?

[BILL] GATES: Natürlich hätte ich das Geld, das ich durch meinen Erfolg mit Microsoft verdient habe, meinen Kindern schenken und es für Yachten oder andere Dinge ausgeben können. Aber ich habe mich entschieden, das Geld für die Ärmsten zu verwenden. Das ist die Freiheit unseres Ökonomischen Systems. Und ich hoffe, dass mehr Menschen meinem Beispiel folgen. Mit anderen reichen Spendern teile ich ein wunderbares Gefühl: Ich genieße es zu helfen. Diese Aufgabe ist sehr erfüllend.(18)

Abb.1: Die anderen und ich, Plinius Briefe, Reihe Transfer, C.C.Buchner 2012, S.25.

Die Aufgabe D dazu fordert die Schüler auf zu diskutieren, „ob es moralisch fragwürdig ist, als Förderer von caritativen und sozialen Projekten auch an Nachruhm interessiert zu sein.“ Auf solch eine sinnfreie Aufgabe muss man erst einmal kommen. Die wesentliche Frage, ob Bill Gates tatsächlich caritative Ziele oder aber demokratisch nicht legitimierte Machtinteressen verfolgt, wird damit unsichtbar gemacht. Die Formulierung setzt das Erstere als Wirklichkeit voraus. Auch wenn der Lehrer diesen Brief nicht behandelt, Lateinunterricht ist nicht durchgehend so spannend, dass die Schüler nicht mal hin- und herblättern. Sie finden die Bilder, kennen die Gesichter, bleiben einen Moment hängen und lesen den Interviewauszug. Bill Gates wird als Philanthrop markiert, er hat die Ärmsten im Blick, denkt offenbar nicht an sich, er will nur helfen. Wenn das in einem Schullektüreheft steht, muss es zumindest einen wahren Kern haben.

Das ist Tiefenindoktrination. Die Aktualindoktrination knüpft an sie an: Am 12.4.2020 gewähren die Tagesthemen Bill Gates ganze sieben Minuten, in denen er die Durchimpfung von 7 Mrd. Menschen verkündet. Ingo Zamperoni stellt keine einzige kritische Frage. Wozu auch? Bill Gates ist ja als helfender Philanthrop, der an die Ärmsten denkt, im dunklen Gedächtnis des Unterbewusstseins gespeichert.“(19)

Diesen Ausführungen ist nichts hinzuzusetzen.

Der Erste Weltkrieg – Alleinschuld der Deutschen oder nicht?

Es folgt ein Kapitel zum Thema Erster Weltkrieg. Die in Historikerkreisen kontrovers diskutierte Schuldfrage am Ausbruch des Krieges wird laut Arach in neuester Schulliteratur nunmehr alleine dem deutschen Kaiserreich zugeschrieben. Hauke Arach nimmt dabei häufig Bezug auf das Schulbuch „Geschichte und Geschehen 3/4“ vom Klettverlag. Dieses Ereignis ist für die nachfolgende Geschichtsschreibung derart wichtig, dass man darauf drängen sollte, den Ausbruch des Weltkriegs möglichst von vielen Blickwinkeln zu beleuchten.

Die Sichtweise, dass mehrere Kriegsparteien daran schuld seien, wie noch in den 1980ern in Schulbüchern diskutiert, fehle neuerdings gänzlich.

Neueste Erkenntnisse, die darauf hindeuten, dass der Erste Weltkrieg auf angelsächsisches Bestreben zum Erhalt der Weltmachtstellung losgetreten wurde, werden ebenfalls nicht erwähnt.

Arach gibt dazu einen grundlegenden Handappparat an Quellen, die in den neuen Medien auf breiter Basis ventiliert und diskutiert werden. Mit neuen Medien sind gemeint Apolut.net, Manova.news, Nachdenkseiten, Free21.org, Anti-Spiegel.ru, Multipolar-Magazin.de, Wikihausen.de, um nur einige zu nennen.

Für den eingeweihten Leser dieser Medien tauchen hier alte Bekannte auf, die allerdings dem Durchschnittsschullehrer wahrscheinlich vollkommen unbekannt sind. Zum Beispiel George Friedman vom Thinktank STRATFOR oder aber Zbigniew Brzezinksi, Berater mehrerer US-Präsidenten und Autor des Buches „The Grand Chessboard“. Nach Blaupause dieses Buches hat der Westen just einen Krieg in der Ukraine provoziert, um dann vollkommen empört über den völkerrechtswidrigen militärischen Angriff der Russen auf die Ukraine zu sein.(20) Nach Lesart von Hauke Arach sei die von Zbigniew Brzezinski bemühte Herzlandtheorie nach Halford Mackinder auch schon Grundlage für die britischen Anstrengungen zum Lostreten des Ersten Weltkriegs gewesen. Diese Darlegung ist im Buch reich bequellt und nicht einfach so daher geredet.(21)

Wohlgemerkt, das sollte nach Hauke Arach nicht alleinig, sondern als weitere alternative Sichtweise zur Alleinschuld Deutschlands diskutiert werden. Ganz im Sinne des Beutelsbacher Konsens.

All das bleibt aber den Schülern und den meisten Lehrern verborgen. Auch das asymmetrische Verhältnis der Kriegspropaganda jeder Zeit zwischen deutschem Kaiserreich und den Alliierten werde laut vorliegendem Buch nicht korrekt dargestellt und pauschalisierend gleichgesetzt. Hier ist auch ein Verweis auf den geschätzten Politologen und Publizisten Hermann Ploppa zu finden.(22)

Die Feinheiten der Formulierungen sind hier entscheidend. Manches Mal geht es nur um einzelne Sätze, die entweder eindeutig falsch oder grob missverständlich formuliert sind. Schulbuchautoren machen sicherlich Fehler, das ist vollkommen normal. Diese Fehler fallen aber auffällig gehäuft zu Gunsten des transatlantischen Narrativs aus. Das lässt weniger auf zufällige sondern vielmehr auf gewollte Fehler schließen. Woran das im vorliegenden Fall liegen könnte finden wir bei Hauke Arach auf Seite 37:

„Den Verfasser dieser Schulbuchseiten [aus Geschichten und Geschehen 3/4] zum Ersten Weltkrieg findet der interessierte Leser auf Seite 2. Es ist Prof. Dr. Michael Epkenhans. Michael Epkenhans war bis zu seinem Ruhestand 2021 Leitender Wissenschaftler am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam und Stellvertreter des Kommandeurs. Ein von der Bundeswehr bezahlter Wissenschaftler darf also mit einem NATO-freundlichen Bild, das jeden Hauch von Kritik an den USA vermeidet, das Geschichtsbild unserer kommenden Generation prägen.“(23)

Wie bitte? Ein Wissenschaftler aus Bundeswehrkreisen schreibt in Schule zum Thema Geschichte? Ist das mit dem Indoktrinationsverbot vereinbar? Aber selbstverständlich werden Sie jetzt sagen. Soldaten sind doch Bürger in Uniform und bilden das breite Meinungsspektrum der Bevölkerung ab. Und dieser Herr hier ist sogar ein Zivilist, der lediglich aus dem Umfeld der Bundeswehr stammt. Wo ist das Problem?

Lassen Sie uns einmal nachdenken... könnte es sein, dass man bei der Bundeswehr nur Karriere machen kann, wenn man auch eine transatlantische Haltung zeigt? Kämen Kritiker der US-Außenpolitik dort in Führungspositionen? Diese Fragen führen natürlich nur zu Verschwörungstheorien, und die haben in der Schule nichts verloren.

Da gibt es selbstverständlich gar kein Problem. Lassen wir doch auch einen CIA-Historiker über das Attentat auf John F. Kennedy schreiben. Das wird sicher ein ganz tolles Kapitel, das die Schüler über sämtliche CIA-Verstrickungen in das Attentat umfassend informiert. Wat hebbt wi lacht!

Eine Frage hätte ich da noch: Wie wäre es mit dem ein oder anderen eindeutig friedensbewegten Historiker oder Intellektuellen, der solche Geschichtskapitel schreibt? Man zeige mir diese kritischen Autoren in Schulbüchern.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Selbstverständlich sollte die NATO-Sichtweise in Schulbüchern auftauchen. Dieser sollten aber auch andere Sichtweisen gegenübergestellt werden. Nur diese multipolare Sicht auf die Dinge führt zu mündigen Demokraten.

Dieser Teppich an impliziten oder expliziten Falschaussagen, Verdrehungen und Auslassungen zieht sich laut Hauke Arach durch verschiedenste Themenfelder und Lehrmaterialien im Fach Geschichte. Er nennt dazu unter anderem folgende Überschriften:

Zweiter Weltkrieg (und viele Unterthemen dazu), die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki, der Bombenkrieg der westlichen Alliierten gegen deutsche Städte, die Unterstützung der amerikanischen Industrie für Deutschland bis zur Landung in der Normandie, Nachkriegszeit, Vietnamkrieg, die Rolle Frankreichs in Indochina, der Marionettencharakter der südvietnamesischen Regierung, der Vietnamkrieg als Symbol für einen Chemiekrieg, Jugoslawienkrieg, 9/11, der Terror der Rote-Armee-Fraktion (RAF), Herrhausen, Rohwedder, die [deutsche] Wiedervereinigung, die Darstellung Afrikas, Kapitalismus.

Wer die schiere Zahl an Themen liest, fragt sich, welches Thema überhaupt ideologiefrei und multipolar in Geschichts- und Politik-Schulbüchern verhandelt wird.

Bei all den verschiedenen Details zu den einzelnen Themenkreisen bietet das Buch aber auch viele Hintergrundinfos, die man sonst so nur nach intensivem Suchen findet. Hier ein Beispiel:

„Im März 2021 meldete die tansanische Regierung den Tod ihres Präsidenten John Pombe Magufuli. Im Februar war er von der Bühne verschwunden, angeblich an Covid-19 erkrankt und zur Behandlung nach Kenia gegangen. Woran Magufuli starb, wurde nicht mitgeteilt. Weltweit bekannt machte ihn, einen promovierten Biochemiker, im Mai 2020 seine Kritik an den PCR-Tests, nachdem er eine Ziege, eine Papaya und Motorenöl positiv auf Covid-19 getestet hatte. Dass er im Sommer 2020 die Pandemie für Tansania für beendet erklärt hatte, verärgerte die WHO, zumal Magufuli 300 Millionen US-$ zu ihrer Bekämpfung, nicht aber zu ihrer Beendigung bekommen hatte. Das war aber nur der Schlusspunkt seines Sündenregisters. Im Januar 2021, einen Monat vor seinem Verschwinden, hatte Magufuli das Kabanga-Nickel-Project auf die Spur gebracht, zusammen mit einem norwegischen Investor. Seit 2011 hatten zwei Bergbaukonzerne, Barrick Gold aus Kanada und der Bergbaugigant Glencore(24) aus der Schweiz, die Rechte an der Nickelmine in Kabanga gehalten, doch Magufuli hatte die Gesetze geändert und den Vertrag gekündigt, weil Tansania von den zu erwartenden Gewinnen nichts gesehen hätte. Der neue Vertrag sah immerhin eine 16%-Beteiligung vor. Die Weltbank schätzte 2019, dass die Nachfrage nach Nickel wegen seiner Bedeutung für die vierte industrielle Revolution mit der E-Mobilität um den Faktor 24 steigen werde.

Magufuli hatte aber noch weitere Kreise der westlichen Wertegemeinschaft gestört. 2018 stoppte er alle laufenden Feldversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen. Damit trat er nicht nur Monsanto auf die Füße, sondern auch der African Agricultural Technology Foundation, einer kenianischen NGO, hinter der die Bill & Melinda Gates Foundation, die Rockefeller Foundation, Syngenta(25), PepsiCo und USAID (United States Agency for International Development) stehen. Und dann hatte Magufulis Landwirtschaftsminister im Januar 2021 erklärt, die Regierung würde alle westlichen genveränderten Saatgutimporte hinfort überprüfen.(26) Ein Schelm, wen nach der Lektüre von John Perkins der Verdacht beschleicht, Magufuli könnte eine Begegnung mit den Schakalen gehabt haben.“(27)

9/11 - die Terror-Anschläge vom 11. September 2001

Am Thema "9/11" habe ich als Naturwissenschaftler auch starkes Interesse, schon alleine wegen des für 2,25 Sekunden andauernden freien Falls der Fassade vom Gebäude WTC7. Schlussfolgerung: Diese bewiesene Tatsache passt nicht zur offiziellen Verkündung der Terroranschläge.

Im Buch von Hauke Arach lesen wir dazu folgendes:

„Kritische Fragen zu stellen verbietet sich das Schulbuch [Geschichte und Geschehen 5/6 aus dem Klettverlag], den Einsturz eines dritten Hochhauses an Nachmittag, WTC 7, verschweigt es wie unsere Zeitungen und öffentlich-rechtlichen Medien auch. Wer von WTC 7 nicht spricht, will nicht aufklären, will keine mündigen Bürger heranziehen, sondern betreibt Propaganda, die Propaganda der Bush-Administration, die Propaganda des Wertewestens.“(28)

Ein kurzes Stück weiter kann man lesen:

„Immerhin hat sich der Autor die folgenden Kriege nicht als zwangsläufige Folge zu eigen gemacht., sondern referiert die US-Sicht. Krieg als Antwort auf den Terror heißt die Überschrift: „Auf die islamistischen Anschläge antworteten die USA und ihre Verbündeten mit Krieg gegen jene Länder, die sie dafür verantwortlich machten. Seit 2001 führen sie Krieg in Afghanistan, da das dortige Regime der Taliban den Anführer der Terrororganisation al-Qaida unterstützt hatte.“ Damit unterstellt er dann doch eine irgendwie geartete Mitverantwortung Afghanistans am Anschlag vom 11. September.“(29)

Hauke Arach bringt weitere Zitate aus eben besagtem Schulbuch und kommentiert diese schlüssig. Die gesamte Sicht des Schulbuchs läuft auf ein Wiederkäuen der äußerst zweifelhaften Verlautbarungen der US-Administration hinaus. Wer schreibt so einen nicht belegbaren Nonsens? Sie werden es vielleicht schon erraten haben, laut Schulbuch soll das ebenfalls der bereits erwähnte Autor Prof. Dr. Michael Epkenhans gewesen sein. Jener Autor also, der bis zu seinem Ruhestand 2021 leitender Wissenschaftler am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam und Stellvertreter des Kommandeurs gewesen ist. Ein von der Bundeswehr bezahlter Wissenschaftler.(30) Und wo ist an dieser Stelle die Einlassung des friedensbewegten Historikers Dr. Daniele Ganser oder des investigativen Journalisten und taz-Mitgründers Matthias Bröckers zu 9/11?

Dem Schulbuch fehlt demnach abermals die Gegenüberstellung verschiedener Positionen zum Thema. Es werden Teilaspekte ausgelassen und die Schüler in eine ganz bestimmte Richtung gedrängt. Das ist per Definition des Beutelsbacher Konsens nichts anderes als Indoktrination.

An zwei Stellen streift das Buch „Mensch, lern das und frag nicht!“ auch meine Kernkritik an Schulliteratur. Beide Themen aus der Biologie bzw. aus dem Fach Erdkunde.

Klimawandel und Impfungen

Zum Thema Klimawandel stellt Hauke Arach meine Einlassungen zur Datenmanipulation im Schulbuch Bioskop SII aus dem Westermannverlag vollkommen korrekt dar. Das Schulbuch macht auf Basis von Eisbohrkerndaten Aussagen zur Korrelation von Temperatur und Kohlenstoffdioxid, verkehrt dabei die Kausalität ins Gegenteil unter Missachtung der zugehörigen wissenschaftlichen Veröffentlichung aus dem Jahr 1999. Dann ergänzen die Autoren des Schulbuchs in einem Diagramm weitere Daten zum besagten Datensatz aus Eisbohrkernen, und das ohne Kennzeichnung des neuen Datensatzes. Sie verschweigen dabei, dass es sich hier um zwei verschiedene Datensätze mit unterschiedlichen Messmethoden handelt. In einer Aufgabenstellung sollen Schüler anhand eines Datensprungs zwischen beiden Datensätzen (der sehr wahrscheinlich aufgrund der verschiedenen Messmethoden entstanden ist) eine Schlussfolgerung zum Klimawandel ableiten. Ein intellektueller Rohrkrepierer und eine naturwissenschaftliche Todsünde. Wenn Sie mehr zum Thema wissen wollen, lesen Sie meinen Aufsatz „Indoktrination von Schülern“ bei Apolut.net.(31)

Im gleichen Aufsatz findet sich auch das Thema Impfen, zu dem ich einige sehr unschöne Beispiele im Schulbuch „Natur und Technik – Naturwissenschaften“ für die Klassen 9 und 10 aus dem Cornelsenverlag gefunden habe.

Der unreflektierte Umgang mit diesem Thema ist Hauke Arach ebenfalls aufgefallen und zwar anhand des Buches „Bioskop 9/10 Gymnasium Niedersachsen“ aus dem Westermannverlag. Interessanter Weise gleichen sich die beiden besagten Bücher inhaltlich wie ein Ei dem anderen. Arach schreibt zum Bioskop 9/10:

„Das Buch verzichtet auf jegliche Quellenangabe, der Leser kann also nie überprüfen, woher die Autoren eine bestimmte Grafik haben und auf welche wissenschaftlichen Publikationen sie sich beziehen.

Nach einer Beschreibung, wie bestimmte Krankheiten von Viren hervorgerufen werden, kommt die beruhigende Nachricht, sie „lassen sich meist gut durch Impfen vorbeugend bekämpfen.“ Mutationen träten häufig auf: „Dies erschwert die Bekämpfung durch das Immunsystem und die Wirksamkeit der Impfung.“ Das Wort Impfen ist fettgedruckt.“

Am Beispiel der Masern wird die Impfung gegen Masern mittels Tabelle hoch gelobt. Ganz nebenbei behauptet man in der Tabelle, dass Masern-Impfungen keine tödlichen Ausgänge hätten. So etwas pauschal zu behaupten, ist grob fahrlässig und einfach falsch. Impfungen sind nicht nebenwirkungsfrei und können abhängig vom Produkt auch problematische Chargen enthalten. Ich verweise dazu auf den Mediziner Dr. Klaus Hartmann, der beim Paul Ehrlich Institut (PEI) zuständig für die Sicherheitsbewertung und Zulassung von Impfungen war. Was er zum Impfstoff „Hexavac“ zu sagen hat, ist weit weg von 0% Todesrate und bewegt sich vor allem um einen Münchner Pathologen, der reihenweise Kinder nach „Hexavac“- Impfung auf dem Seziertisch liegen hatte und Klaus Hartmann alarmierte.* Wenn Sie darüber mehr erfahren wollen, dann folgen Sie der Fußnote.(32)

Das Schulbuch sollte mindestens schreiben, dass die angegebenen Daten nicht pauschal auf alle Impfstoffe und deren Chargen übertragbar sind und auch problematische Impfungen am Markt vorhanden sein können. Das finden Sie aber nicht.

Wie ich es auch schon für den Cornelsenverlag beschrieben habe, gibt dieses Buch hier schon quasi eine Empfehlung für eine medizinische Behandlung. Das ist meines Erachtens hochproblematisch. Die Schüler werden auf mehreren Seiten des Schulbuches unverhohlen in eine Richtung geschubst, Sie sollen Impfungen gut finden. Erst erklärt man ihnen die gefährlichen Keime und baut ein Angstszenario auf, dann erklärt man ihnen die alleinige Heilmethode und schiebt implizit hinterher, dass das Immunsystem mit den vielen Keimen doch überfordert sei und man dem Immunsystem helfen müsse. Im Englischen nennt man das „Nudging“.(33) Der Psychologe Prof. Rainer Mausfeld würde dazu wahrscheinlich einfach Tiefenindoktrination sagen.(34) Die derartige Bewerbung von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln bewegt sich mindestens in einer juristischen Grauzone, wenn nicht schon im strafbaren Bereich.

Zitat aus dem Heilmittelwerbegesetz – HWG:

„§ 10, (1) Für verschreibungspflichtige Arzneimittel darf nur bei Ärzten, Zahnärzten, Tierärzten, Apothekern und Personen, die mit diesen Arzneimitteln erlaubterweise Handel treiben, geworben werden. […] § 11, (1) Außerhalb der Fachkreise darf für Arzneimittel, Verfahren, Behandlungen, Gegenstände oder andere Mittel nicht geworben werden […] mit Werbeaussagen, die nahelegen, dass die Gesundheit durch die Nichtverwendung des Arzneimittels beeinträchtigt oder durch die Verwendung verbessert werden könnte, [...]“(35)

Diskussion

Das vorliegende Werk ist kurzweilig zu lesen. Auf einer längeren Bahnfahrt oder für den Wartezimmeraufenthalt in einer Arztpraxis genau das richtige Buch. Manchmal ist es etwas zu detailverliebt. Aber wahrscheinlich fällt mir das genau in den Fächern auf, für die ich weniger Interesse zeige, weil sie nicht meine eigenen Lehrfächer sind. Mir wurde von anderen selbst schon Detailverliebtheit in den Naturwissenschaften vorgeworfen. Und das Gegenargument, dass genau diese Details wichtig zur Erklärung des Gesamtbilds sind, sollte auch für dieses Buch gelten. Falls Sie also in einer Podiumsdiskussion die These vertreten, dass Schüler in Schule flächendeckend indoktriniert werden und nach Beispielen gefragt werden, finden Sie diese in diesem Buch in epischer Breite.

Mein Hauptkritikpunkt am Buch von Hauke Arach ist, dass das Buch zwar aufzeigt, was alles schiefläuft, aber dem Leser zumeist nur implizit einen Lösungsvorschlag an die Hand gibt. Dabei wissen wir doch, dass der Durchschnittslehrer keine Zeit hat und gerne vorgefertigte Unterrichtsvorschläge übernimmt. Nach Durchsicht meiner eigenen Artikel zum Thema Indoktrination muss ich mich hier allerdings auch selbst kritisieren, weil ich die expliziten Lösungsvorschläge auch häufig unterschlagen habe.

Was für Eltern bleibt, ist die erschreckende Erkenntnis, dass die Schulliteratur vor allem im Geschichtsunterricht bezüglich der Ereignisse des letzten Jahrhunderts durch Falschaussagen, Weglassungen und unlautere Insinuierungen derart unbrauchbar ist, dass man eigentlich als Eltern diesen Unterricht zu Hause unter Einbeziehung der in Schule ausgelassenen Quellen wiederholen müsste. Und das geht schon rein zeitlich nicht.

Ich selbst erinnere die Aussage einer Lehrerin aus dem Sachkundeunterricht, dass die Eisbären durch den Klimawandel vom Aussterben bedroht seien. Die Fakten sprechen eindeutig dagegen. 1950 gab es etwa 10.000 Exemplare. Heute zwischen 25.000 und 55.000 Exemplare.(36) Das ist mal eine neue Definition von Aussterben! Es brauchte Minuten im Telefongespräch und ein behutsames Herantasten an die Kollegin, um ihr Nahezulegen, dass Ihre Daten falsch waren. Ganz misstrauisch fragte sie, ob ich Klimaleugner sei. Wohlgemerkt, ich legte Ihr einen Artikel aus dem Magazin „Focus“ nahe. Na, da hat die Indoktrination wohl schon durchgreifend gewirkt, wenn man als Klimaleugner abgestempelt wird, nur weil man gegen die Eisbärenlobby argumentiert.

Eltern haben gar nicht die Zeit, sich in alle Themen einzuarbeiten und dann zu Hause mit ihren Kindern wieder die Rolle rückwärts oder seitwärts zu proben, nur weil Schulliteratur ihre Kinder mit falschen Daten füttert. Was fehlt, ist also der Aufschrei der Elternschaft, die einen ideologiefreien Unterricht fordern sollte. Und das fängt mit den Schulbüchern an. Denn an ihnen hangeln sich zahlreiche Kollegen lang und bauen damit ihren Unterricht auf. Sie wissen in der Regel zwar um kleinere Fehler in der Literatur, ahnen aber zumeist nicht annähernd die flächendeckende Einfärbung der Geschichtsschreibung. Selbst Lehrern mit den besten Absichten wird hier reihenweise ein Bär nach dem anderen aufgebunden.

Dass der Lehrkörper immer mal wieder gewollt oder auch ungewollt die individuelle Weltsicht mit in den Unterricht einfließen lässt, ist normal und lässt sich auch nicht vermeiden. Schüler haben in der Regel in ihrer Schullaufbahn nicht nur einen, sondern mehrere Lehrer für das gleiche Fach. Auch verstehen sie, dass unterschiedliche Lehrer unterschiedliche Weltsichten transportieren. Das fängt schon mal damit an, dass einige Kollegen einen Gendersternchenschluckauf praktizieren und andere das rigoros ablehnen. Ein Lehrer favorisiert eventuell selbst Naturheilkunde, ein anderer evtl. chinesische Medizin, andere setzen auf die klassischen Medikamente, das wird in der ein oder anderen Form auch mal Thema im Unterricht sein. Diese multipolare Erfahrungswelt erzeugt ein natürliches Spannungsfeld in der Schule, in dem die Schüler lernen, sich zu orientieren. All das gehört zu den Erfahrungswerten, die Schüler mitnehmen. Es ist wichtig, diese Themen möglichst gleichberechtigt zu besprechen und dem Schüler die Bewertung der einzelnen Weltanschauungen zu überlassen und so wenig Vorgaben wie möglich zu machen.(37)

Und selbst abwegige Thesen können immer noch den Unterricht bereichern. Wenn beispielsweise das Thema „flache Erde“ im Raum steht, könnte man darüber sprechen, wie man das belegen und auch widerlegen kann. Im besten Fall ergibt sich daraus vernetzender Physik- und Erdkundeunterricht. Mir fallen da in meiner Weltsicht sofort zahlreiche Widerlegungsansätze ein. Aber vielleicht gibt es ja Schüler oder gar Lehrer, die Verfechter der flachen Erde sind und das auch gut belegen können. Wenn sich aus so einer Situation eine respektvolle Diskussion des Themas auf Augenhöhe entwickelt, wäre das ein toller Unterricht. Das schult den Geist und in diesem Fall das naturwissenschaftliche Denken.

Wer bestimmte relevante Themen aus der Schule verbannen will, mit welchen Methoden auch immer, der will in Wirklichkeit die Indoktrination von Schülern. Und das ist mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung nicht vereinbar.

 

Quellenangaben und Anmerkungen

(1) http://apolut.net(2) https://staging.apolut.net/indoktrination-von-schuelern-von-markus-fiedler/(3) https://staging.apolut.net/indoktrination-ii-von-markus-fiedler/(4) Der NDR Beitrag wird ausführlich in Sendung 90 von Geschichten aus Wikihausen besprochen. Siehe http://wikihausen.de(5) Die ARD über den Schwarzen Kanal https://www.youtube.com/watch?v=IlVGq8XWSYs(6) Der Schwarze Kanal https://www.youtube.com/watch?v=bLtS9qDZ3bc https://www.youtube.com/watch?v=1_NXjvH1law(7) Wir trafen die NDR-Reporterin Ursula Hensel mit Dirk Pohlmann und Kamerateam von Apolut. Siehe folgende Beiträge: https://staging.apolut.net/am-set-bedingt-oeffentlich-mit-markus-fiedler/ oder https://wikihausen.de/2023/11/01/in-den-klauen-des-ndr-88-wikihausen/ Letzterer Beitrag geht sehr detailliert auf die sinnentstellende Zitatauswahl des NDR-Beitrags ein.(8) https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Oberndorf-Vermeintlicher-Querdenker-Lehrer-im-Fokus,hallonds84202.html https://www.ndr.de/nachrichten/info/Landkreis-Cuxhaven-Vermeintlicher-Querdenker-Lehrer-im-Fokus,ndrinfo53290.html(9) Siehe https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/angelikahenkel106.html(10) https://www.ndr.de/der_ndr/presse/mitteilungen/pressemeldungndr13303.html https://www.ardmediathek.de/video/panorama/hinrichtung-aus-der-luft-deutschland-und-der-us-drohnenkrieg/das-erste/Y3JpZDovL25kci5kZS9kYThlNDNmYi1hZDVlLTRlYTItYTIzMC1iYWJkZjVjZGNjZjU(11) Michael Meyen: Lücken-Schule. https://staging.apolut.net/luecken-schule/(12) 70 Jahre „1984“ - George Orwells Dystopie – aktuell und übertroffen https://www.deutschlandfunkkultur.de/70-jahre-1984-george-orwells-dystopie-aktuell-und-100.html(13) Hauke Arach: Mensch, lern das und frag nicht! Anderwelt Verlag. ISBN 978-3-940321-38-1. 2023, S. 10f. https://anderweltverlag.com/p/mensch-lern-das-und-frag-nicht(14) Hauke Arach: Mensch, lern das und frag nicht! Anderwelt Verlag. ISBN 978-3-940321-38-1. 2023, S. 12. https://anderweltverlag.com/p/mensch-lern-das-und-frag-nicht(15) https://www.lpb-bw.de/beutelsbacher-konsens/ https://archive.ph/wip/8eyVx(16) https://staging.apolut.net/indoktrination-ii-von-markus-fiedler/(17) Die anderen und ich, Plinius Briefe, Reihe Transfer, C.C.Buchner 2012, S.24-25.(18) Petra Bönhöft:„Vieles läuft gut“ – In: DER SPIEGEL 26/2009(19) Hauke Arach: Mensch, lern das und frag nicht! Anderwelt Verlag. ISBN 978-3-940321-38-1. 2023, S. 19ff. https://anderweltverlag.com/p/mensch-lern-das-und-frag-nicht(20) Selbstverständlich ist der Angriffskrieg Russlands völkerrechtswidrig. Das ist soweit korrekt. Nur war dieser Angriff nicht unprovoziert, wie inzwischen viele Ost-Experten übereinstimmend ausgesagt haben, darunter z.B. Gabriele Krone-Schmalz.(21) Hauke Arach: Mensch, lern das und frag nicht! Anderwelt Verlag. ISBN 978-3-940321-38-1. 2023, S. 33f. https://anderweltverlag.com/p/mensch-lern-das-und-frag-nicht Darin Quellen wie folgt: - https://www.rubikon.news/artikel/der-kampf-um-das-herzland - Hermann Ploppa, Der Griff nach Eurasien: Die Hintergründe des ewigen Krieges gegen Russland. 2019. - Wolfgang Effenberger und Willy Wimmer, Wiederkehr der Hasardeure. 2014.(22) Hauke Arach: Mensch, lern das und frag nicht! Anderwelt Verlag. ISBN 978-3-940321-38-1. 2023, S. 35. https://anderweltverlag.com/p/mensch-lern-das-und-frag-nicht(23) ebd. S.37(24) Glencore (Schweiz) ist der größte Kobaltproduzent der Welt, er hält einen Marktanteil von 20%. https://www.technik-einkauf.de/rohstoffe/kritische-rohstoffe/wichtigste-groesste-kobalt-produzenten-weltweit-229.html(25) Auch Syngenta, einem Agrotechnologieunternehmen mit Standorten in Shanghai, Basl, Tel Aviv und Chicago, werden Umweltdelikte mit hochgiftigen Substanzen vorgeworden, siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Syngenta(26) Zu diesem Absatz grundlegend: Whitney Webb, Jeremy Loffredo, „Wissenschaftsleugner“ oder Bedrohung des Imperiums? In: Free21 Magazin, Nr.3, 8.Jg, Juni 2021, S. 26-38.(27) ebd. S.94-95(28) ebd. S.75(29) ebd. S.75(30) ebd. S.37(31) https://staging.apolut.net/indoktrination-von-schuelern-von-markus-fiedler/(32) Wie sicher sind Impfstoffe wirklich? – Dr. med Klaus Hartmann. 29.7.2019. Ab Laufzeit 0:13:00 https://nuoflix.de/wie-sicher-sind-impfstoffe-wirklich–dr-med-klaus-hartmann https://odysee.com/wie-sicher-sind-impfstoffe-wirklich-dr:28f228b9d7db3cfdd06d3af7a664d974d9416579(33) https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/nudging-99919#:~:text=%22nudging%22%20f%C3%BCr%20%22Ansto%C3%9Fen%22,zu%20tun%20oder%20zu%20lassen.(34) Hauke Arach: Mensch, lern das und frag nicht! Anderwelt Verlag. ISBN 978-3-940321-38-1. 2023, S. 17f. https://anderweltverlag.com/p/mensch-lern-das-und-frag-nicht(35) https://www.gesetze-im-internet.de/heilmwerbg/BJNR006049965.html(36) https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/702609/nicht-vom-aussterben-bedroht-eisbaer-trotzt-klimawandel(37) Ein sehr gutes Beispiel wäre hier das Thema Akupunktur als Konkurrent zu Schmerzmedikamenten. * Text am 12.12.2023 aktualisiert. (Hexavac ist kein Masernimpfstoff).+++ Das Buch

Autor: Hauke Arach ISBN 978-3-940321-38-1 Seitenzahl: 174 Ausführung: ​Softcover Zum Anderwelt-Verlag und den Kaufoptionen: https://anderweltverlag.com/p/mensch-lern-das-und-frag-nicht +++ Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags. +++ Bildquelle:  igor kisselev / Shutterstock.com


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