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Israels Kriege, Fortsetzung folgt? | Von Jochen Mitschka

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Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu war in den USA, und als er forderte, Bomben schneller zu bekommen, damit er den „Job“ schneller erledigen könne, erhielt er tosenden Beifall, wobei die Hälfte der im Kongress Anwesenden angeblich keine Abgeordneten waren, sondern nur die Hälfte der Abgeordneten zu seiner Rede erschienen waren. Weshalb es schwierig ist zu beurteilen, ob diese Rede wieder eines der theatralischen Schauspiele für den Pöbel war, der nichts mit der Realität zu tun hat, oder doch den Zustand der Beihilfe in den USA zum Völkermord richtig widerspiegelt. Bevor wir aber in die Frage weiterer Kriege, wie z.B. den gegen den Libanon einsteigen schauen wir uns an, was die scheinbaren Nadelstiche der Sandalenkämpfer des Jemen und der libanesischen Hisbollah in Israel erreicht haben.

It’s the economy, stupid

Der berühmte Ausspruch eines Beraters von Bill Clinton während des Wahlkampfes in 1992 „Es ist die Wirtschaft, Schwachkopf“, hat einen tiefen Sinn. Denn alles hängt von der wirtschaftlichen Situation ab. Es gab keine Revolution, die nicht durch wirtschaftliche Gründe ausgelöst wurde. Und so stürzen wirtschaftliche Probleme Dynastien, nicht philosophische Diskurse.

Nun gab es bereits Berichte, dass der Hafen von Haifa Konkurs anmelden musste, weil auf Grund der Blockadeversuche des Jemens als Antwort auf den Völkermord in Gaza, zu wenig Wirtschaftsaktivitäten realisiert werden konnten. Das wurde allgemein heruntergespielt, weil man über Jordanien und Ägypten Ausgleich geschaffen habe, konnte man in Medien lesen.

Aber nun findet man im Newsletter des Bündnisses für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern (BIP) e.V. (1) einen hochinteressanten Artikel über den Zustand der Wirtschaft Israels. Es ist etwas marktschreierisch, wenn der Bericht schon in der Übersicht davon spricht, dass sich die Anzeichen für eine wirtschaftliche Katastrophe mehren.

„Israelische Zeitungen, Wirtschaftswissenschaftler und Historiker sprechen von einem systematischen Zusammenbruch der israelischen Wirtschaft, der staatlichen Institutionen und des zionistischen Projekts selbst. Da ausländische Investitionen und der Tourismus zum Erliegen gekommen sind und Hunderttausende von Israelis nach Möglichkeiten suchen, das Land zu verlassen, hat die israelische Öffentlichkeit selbst aufgehört zu glauben, dass sich die israelische Wirtschaft jemals erholen könnte. Wichtige Wirtschaftszweige haben ihre Investitionen ins Ausland verlagert.“ (1)

Was für mich die verblüffende Nachricht ist, war die Tatsache, dass zionistische Demonstranten auf ihren Demonstrationen gegen die Regierung einen Slogan benutzten, den große Teile der deutschen Politiker als antisemitisch ansehen, da die BDS Bewegung quasi ein Copyright darauf habe. Also jene Bewegung, die sich weltweit als Graswurzelbewegung für die Rechte der Palästinenser stark macht, aber von deutschen Politikern am 17. Mai 2019 im Bundestag als anti-jüdisch und antisemitisch verleumdet wurde. Wofür ihnen der IGH mit dem letzten gutachterlichen Urteil eine Ohrfeige verpasste (2). BDS ist eine Bewegung, welche gewaltfrei für Boykott, Desinvestition und Sanktionen wirbt, um auf illegale, durch UN-Resolutionen oder UN-Urteile oder Gutachten verstoßende Tätigkeiten der israelischen Regierung zu reagieren.

Offensichtlich hat sich der Gedanke der BDS-Bewegung längst selbständig gemacht. Der Bericht enthält Daten, die verblüffen, widersprechen sie doch vollkommen den Erfolgsmeldungen, die man sonst in westlichen Medien lesen kann. Einzelheiten im Anhang (20).

Der Artikel enthält viele Links zu weiterführenden Informationen, und es lohnt sich, den ganzen Artikel zu lesen. Insbesondere scheinen sich immer mehr Israelis zu entscheiden, das Land zu verlassen. Das Bild, welches eine lange Schlange von Menschen darstellen soll, welche einen Reisepass beantragen ist schon beeindruckend. Mehr dazu im Anhang (24).

Natürlich boomt die Rüstungsindustrie und steigert das Bruttosozialprodukt sozusagen, aber die Autoren des Artikels erklären auch, dass ein Land, dessen Wirtschaft auch von „Erwartungen“ abhängt. Sie sprechen von der Ökonomie der Erwartungen (3). Ein Hinweis, der auch für Deutschland, dem „kranken Mann der EU“ mit dem vermutlich geringsten Wirtschaftswachstum, gelten kann.

Der letzte Absatz liest sich wie ein Hoffnungsschimmer für die Palästinenser:

„Drei israelische Historiker, zwei Zionisten und ein Antizionist, haben erklärt, dass das zionistische Projekt an sein Ende gekommen ist. Wenn eine kritische Masse von Israelis, unabhängig von ihrer politischen Meinung, zu der Überzeugung gelangt, dass die israelische Apartheid unhaltbar geworden ist, sind sie nicht mehr bereit, Energie und Geld zu investieren, ihr Leben und ihre Familien für das zionistische Projekt zu riskieren. Sie suchen nach einer besseren Zukunft für sich selbst, wie es jeder vernünftige Mensch tun würde.“

Und ja, es gibt auch Antizionisten in Israel, wie auch hier wieder bestätigt wird. Antizionisten, die aber von deutschen Politikern als „Antisemiten“ verleumdet werden, statt sie zu unterstützen, um einen demokratischen, liberalen, modernen Staat aus den Gebieten zu machen, welche Israel für sich beansprucht, in dem alle Menschen die gleichen Rechte haben, ungeachtet der Religion, Hautfarbe oder Ethnie.

Aber Netanjahus Existenz, vermutlich auch seine Freiheit, hängt davon ab, dass Israel weiter Krieg führt. Denn sobald er die politische Immunität verliert, wird er wegen verschiedener Korruptionsverfahren zur Verantwortung gezogen werden. Darunter delikaterweise auch Vorgänge, rund um die U-Boot-Beschaffungen in Deutschland. Wir erinnern uns: Der Steuerzahler hatte freundlicherweise ein U-Boot gespendet, und den Kauf weiterer subventioniert. U-Boote, welche dann als Kernwaffen-Träger aufgerüstet wurden. Wodurch die Samson-Doktrin der rechtsextremen zionistischen Regierungen noch mal einen besonderen Wert bekommen. Denn mit diesen Waffen könnte Israel im Fall der Anwendung fast alle wichtigen Hauptstädte des Westens kernwaffentechnisch besuchen.

Der nächste Krieg, der nächste Völkermord?

Mehrere Politiker Israels hatten in der Vergangenheit gewarnt, dass man mit dem Libanon das gleiche machen könne, wie mit Gaza. Mit anderen Worten, zurück in die Steinzeit bomben. Denn auch der Libanon hatte bisher keine nennenswerte Luftabwehr, was sich allerdings Gerüchten zufolge teilweise geändert haben soll.

In The Cradle erschien ein Leitartikel am 24. Juli, der behauptet, dass Washington Netanjahu „volle Rückendeckung“ gegeben habe, um den Krieg auf den Libanon auszuweiten (3). Die Internetseite berichtet, dass ein ehemaliger Geheimdienstbeamter am 25. Juli den hebräisch-sprachigen Medien erklärt habe, dass Washington grünes Licht für einen groß angelegten Krieg gegen den Libanon gab.

Mehr zu der Selbsteinschätzung der israelischen Generäle in Anhang (23).

Die IDF scheint wirklich zu glauben, dass die Hisbollah mit der Hamas vergleichbar ist, was ihre Kampfstärke, Bewaffnung und Aufklärung angeht? Oder ist es vielleicht doch nur der Wunsch, schnellstmöglich loszulegen, solange die beiden US-Landungsschiffe in Israel sind? Auf diesen sollen, so der Bericht „Kampfsysteme installiert werden, bevor sie an ‚mehreren Fronten‘ zum Einsatz kommen.“

Diese Kriegssehnsucht der IDF-Führung steht allerdings im krassen Widerspruch zu Berichten in der Zeitung Maariv, nach der die israelische Armee gar nicht in der Lage sei, einen umfassenden Krieg gegen den Libanon und die Hisbollah zu führen, da die Kräfte durch die fast 300 Tage andauernden Massaker in Gaza „erschöpft seien“. Und die Hisbollah scheint mit den Hufen zu scharren, um Israel zu zeigen, dass diesmal der Krieg nicht nur im Libanon stattfinden wird. The Cradle schreibt:

„Die Hisbollah veröffentlichte am 24. Juli die dritte Folge ihrer ‚Wiedehopf‘-Serie, die aktuelle Drohnenaufnahmen des sensiblen und strategischen Luftwaffenstützpunkts Ramat David und mehrerer anderer wichtiger Standorte zeigt, die sie im Falle eines totalen Krieges mit Israel angreifen könnte. Die libanesische Widerstandsgruppe hat in jüngster Zeit als Reaktion auf Attentate und wahllose israelische Angriffe auf den Südlibanon neue israelische Siedlungen angegriffen, die zuvor nicht ins Visier genommen wurden. Ihr Anführer Hassan Nasrallah hat Israel gewarnt, dass es bereit sei, ‚ohne Grenzen, Regeln oder Einschränkungen‘ zu kämpfen, falls es zu einem groß angelegten Krieg gegen den Libanon kommen sollte. (16) In einer Rede am 17. Juli reagierte Nasrallah auf die zunehmenden israelischen Drohungen gegen den Libanon und auf einen jüngsten Bericht hebräischer Medien, wonach Tel Aviv aufgrund der Verluste im Gazastreifen einen erheblichen Mangel an Panzern habe: „Wenn eure Panzer in den Libanon und seinen Süden kommen, werdet ihr keinen Mangel an Panzern haben, weil ihr keine Panzer haben werdet.“

Tödliche Rakete

Am 27. Juli, als die Hisbollah wieder einmal auf Luftangriffe Israels gegen Ziele im Libanon mit einem Schwall von Raketen auf Israel antwortete, traf eine Rakete einen Spiel- und Fußballplatz in Madschadal Schams (auch Majdal Shams) auf den syrischen Golanhöhen, die von Israel besetzt sind. Dadurch wurden 11 Menschen getötet und mindestens 20 verwundet, darunter mehrheitlich Kinder, die meisten von ihnen Syrer. Natürlich behaupten deutsche Medien, die Opfer seien „Israelis“.

Israel behauptet, es sei eine Rakete der Hisbollah, welche das Blutbad anrichtete, aber die Hisbollah erklärte, nichts mit einem Angriff auf Majdal Shams zu tun zu haben. Möglicherweise handelte es sich um einen Fall von „friendly fire“ durch eine von der israelischen Luftabwehr abgeschossenen Rakete, oder sogar um eine verirrte, nicht in der Luft explodierte Luftabwehrrakete.

Zur Erinnerung: Während des arabisch-israelischen Krieges von 1967 eroberte und besetzte Israel die ca. 1.260 km2 der syrischen Golanhöhen. Anschließend wurden etwa 138.000 einheimische syrische Einwohner zwangsumgesiedelt oder aus ihren Häusern vertrieben und an der Rückkehr gehindert. Infolge der Massenvertreibung wird geschätzt, dass derzeit bis zu einer halben Million vertriebener einheimischer syrischer Golan-Exilanten von den israelischen Behörden ihr Recht auf Rückkehr verweigert wird. Diejenigen, die zu Binnenflüchtlingen wurden, fanden zunächst in Flüchtlingslagern Unterschlupf, die sich meist am Stadtrand von Damaskus befanden. Später zogen einige von ihnen in andere syrische Regionen.

Heute leben über 30.000 jüdische Siedler in 35 illegalen Siedlungen auf den Golanhöhen und kontrollieren mehr als 96 % des Landes. Die restlichen 28.000 syrischen Einwohner leben in fünf Dörfern im nördlichen Golan, nämlich Majdal Shams, Buqaatha, Masaada, Ain Qinya und Ghajar.

Natürlich verurteilten europäische Politiker dieses Blutbad und forderten Aufklärung, die natürlich ausschließlich durch Israel erfolgen wird, mit dem voraussehbaren Ergebnis. Aber kein Wort wurde verloren über mehrere Blutbäder Israels in Gaza im gleichen Zeitraum, dem hunderte von Menschen zum Opfer fielen. Dazu liest man:

„Bei einem israelischen Luftangriff auf eine Schule, in der Tausende vertriebene Palästinenser leben, kamen am Samstag in Deir al-Balah im Zentrum von Gaza mindestens 30 Menschen ums Leben, die meisten davon Frauen und Kinder. Israel behauptete, ein Hamas-Kommandozentrum getroffen zu haben, was die Widerstandsfraktion dementierte. Videos und Augenzeugenberichte deuten darauf hin, dass Zivilisten die Hauptlast des Angriffs trugen.“ (5).

Israel trommelt zum Krieg

Obwohl die Ursache der Opfer auf den besetzten Golanhöhen noch gar nicht bekannt war, und es nicht um Israelis ging, riefen natürlich israelische Politiker sofort zum Krieg gegen den Libanon auf. In Channel 12 News konnte man hören, wie Außenminister Katz erklärte, er habe mit Netanjahu gesprochen, der angeblich seinen Besuch in den USA früher beendet habe. Was aber beim Vergleich mit ursprünglichen Planungen nicht nachzuvollziehen war.

„Katz sagte, es gebe keinen Zweifel, dass die Hisbollah alle roten Linien überschritten hat‘, und fügte hinzu: ‚Wir stehen vor einem umfassenden Krieg.‘ Walid Jumblatt, ein ehemaliger libanesischer Abgeordneter und hochrangiges Mitglied der Drusengemeinde in diesem Land, verurteilte die Angriffe auf Zivilisten und betonte, dass ‚die Geschichte und Gegenwart des israelischen Feindes voller Massaker ist, die er gnadenlos an Zivilisten begangen hat und begeht.‘“ (5)

Mehrere arabische Nachrichtenmedien berichteten von der Warnung des libanesischen Drusenführers. (6) Seine Aussagen zeigten, dass die drusische Bevölkerung die Verteidigung des Libanons gegen eine israelische Aggression unterstützen wird. Derweil erklärte die Hisbollah wiederholt „kategorisch“ nichts mit dem Raketenangriff gegen Zivilisten in dem vorwiegend von Drusen bewohnten Dorf auf den besetzten Golanhöhen zu tun zu haben. Was Jumblatt am 29. July noch einmal vehement bestärkte (17).

Einige der in Israel verbliebenen und nicht geflüchteten bzw. vertriebenen Drusen allerdings erklärten sich zu „Patrioten Israels“, obwohl sie keine Staatsangehörigkeit erhalten hatten, oder die Staatsangehörigkeit abgelehnt hatten, wie israelische Medien behaupteten. Und der erwähnte libanesische Politiker Jumblatt kritisierte insbesondere drei Punkte am Verhalten der „Patrioten Israels“:

  1. Er verstehe nicht, wie sich manche Drusen in Israel mit dem Premierminister Benjamin Netanjahu treffen konnten, trotz der Massaker Israels in Gaza.
  2. Der spirituelle Führer der Drusen in Palästina, Scheich Tairf, habe die Aggression nicht ausreichend verurteilt.
  3. Und Jumblatt äußerte auch die Meinung, dass letzterer zu feige sei, um sich gegen das Vorgehen von Netanjahu zu positionieren.

Die Vorwürfe sind im Prinzip das Echo auf Nachrichten in sozialen Medien, nach denen Drusen eine herausragende Rolle bei der Misshandlung von palästinensischen Gefangenen und angeblichen palästinensischen Terroristen spielen sollen. (7)

Noch am gleichen Tag entwickelten sich immer mehr Nachrichten in den sozialen Medien, dass die Rakete, welche auf die besetzten Golanhöhen gefallen war, eine Abfangrakete Israels gewesen sei, welche sich nicht, wie es eigentlich bei Abfangraketen üblich sein sollte, selbst gesprengt hatte, nachdem sie offensichtlich das Ziel verfehlte. Der Vorsitzende der Drusen-Initiative in Al-Risa war einer der wichtigen Verbreiter dieser Nachricht (8). Er erklärte, dass es immer wieder passieren würde, dass Abfangraketen auf die drusischen Siedlungen herunterfallen.

Später am Abend des 28. Juli wurden die Namen und Bilder der getöteten Kinder veröffentlicht, von denen kein einziges ein israelisches Kind war (9). Am nächsten Tag kursierte die Meldung in den sozialen Medien, dass die Angehörigen der Getöteten sich geweigert hatten, den israelischen Premierminister Netanjahu zu treffen. Außerdem wurde berichtet, dass der rechtsextreme Finanzminister Smotrich, einer der Haupttreiber des Völkermordes in Gaza, von den Angehörigen der getöteten Kinder von der Trauerfeier verjagt worden sei (11). Videos belegen das (14).

Der Außenminister des Libanons erklärte, dass die Toten auf den Golanhöhen keine Israelis gewesen seien, und das Gebiet illegal besetzt, weshalb es auch kein „Recht auf Selbstverteidigung“ für Israel gebe (13). Während Analysen des Vorfalls immer stärker die Version Israels als fragwürdig erscheinen lassen (18).

Die Zeitung Haaretz, welche selbst von angeblichen „israelischen“ Opfern gesprochen hatte, berichtete, dass Israels Reaktion auf den „Angriff“ in Majdal Shams entscheidend sein werde, ob sich ein großer Krieg Israels gegen den Libanon entwickelt.

„Die Diskussionen konzentrierten sich darauf, wie stark die Reaktion genau sein sollte, sowie auf Versuche, vorherzusagen, wie die Hisbollah darauf reagieren wird. Der bevorstehende Schlagabtausch wird entscheiden, ob ein Wendepunkt im Krieg eingetreten ist, an dem die Nordfront in den Mittelpunkt rückt, oder ob dies nur eine weitere Eskalation war, die ohne eine signifikante Änderung des allgemeinen Trends eingedämmt werden kann. Seit die Rakete das Fußballfeld getroffen hat, hat die Hisbollah versucht, die Verantwortung dafür abzustreiten. (…) Drusische Politiker und religiöse Führer aus dem Libanon und Syrien wurden ebenfalls für die Täuschungsversuche rekrutiert; sie versuchten, die Schuld auf Israel zu schieben.“

Die israelischen Behörden, so der Autor, hätten sogar den Namen des verantwortlichen Hisbollah-Kommandeurs veröffentlicht. Was, angesichts der unzähligen Lügen der IDF in der Vergangenheit, genauso gut in die entgegen gesetzte Richtung zeigen könnte. Der Autor erklärte, dass die Rakete möglicherweise gegen ein israelisches Militärzentrum gerichtet war, dass die Hisbollah aber wusste, dass sie auch auf eine der Gemeinden fallen könnte, die nicht evakuiert worden waren. Deshalb trage die Hamas die Verantwortung.

Angesichts des Vorgehens der IDF in Gaza, wirft der Autor zynischerweise der Hamas vor, „dass schwere Verletzungen der Zivilbevölkerung gegen die ungeschriebenen Spielregeln dieses Krieges verstoßen“. Beide Seiten hätten sich angeblich größtenteils auf militärische Ziele konzentriert und versucht, Zivilisten zu vermeiden, obwohl die Hisbollah gelegentlich absichtlich auf israelische Zivilisten geschossen habe, entweder weil die IDF, natürlich nur versehentlich, libanesische Zivilisten getroffen hatte oder weil Hisbollah-Mitglieder aus ihrer Sicht zu lange im Hinterhalt lagen, ohne ein militärisches Ziel zu entdecken, und sich deshalb entschieden, stattdessen Zivilisten anzugreifen.

Der Autor schließt mit der Erklärung, dass Israel „einen Massenmord an Zivilisten“ nicht ohne Antwort lassen könne. Und das, obwohl Analysen des Vorgangs darauf hindeuten, dass es möglicherweise kein 60 kg Sprengkopf der Hamas war, der die Opfer verursachte, und die Rakete aus der „falschen“ Richtung kam (18), und während drei IDF-Soldaten (in anderem Zusammenhang) erklären, wie sie aufgefordert wurden, Kriegsverbrechen zu begehen (15).

Fazit

Währenddessen tauchten immer mehr Bilder von Soldaten auf, welche auf ihrer Uniform die Abbildung von Groß Israel tragen. D.h. Israels Grenzen reichen demnach bis nach Ägypten, Saudi-Arabien, über Syrien und Libanon bis in den Irak. (10) Der große Krieg gegen den Libanon zur Eroberung weiterer Territorien könnte unmittelbar bevorstehen. Jedenfalls führte die IDF am 30. Juli  einen Raketenanschlag in einem Vorort von Beirut durch, der angeblich dem Verursacher der Tragödie auf den besetzten Golanhöhen zum Ziel hatte (19).

Der größte „Erfolg“ Netanjahus zur Erzeugung eines von ihm sehnlich gewünschten großen Krieges wurde aber durch einen Mordanschlag am 31. Juli in Teheran erreicht. Der Hamas-Führer Ismail Haniyeh wurde nach Medienberichten (22) im Iran, nach dem Besuch der Amtseinführung des neuen Präsidenten, durch eine Bombe ermordet. Es war nach der Bombardierung Beiruts der zweite Angriff Israels innerhalb von 24 Stunden. Und es war mindestens der zweite Anschlag Israels gegen Haniyeh. Im April hatte ein anderes Attentat bereits drei der Söhne des Hamas-Führers, der normalerweise in Katar lebt, getötet (21). Und Israel hat eine Vergangenheit, in der immer wieder Hamas-Anführer ermordet wurden, welche sich für einen Waffenstillstand und Verständigung eingesetzt hatten.

„Israel hat tatsächlich eine lange und zynische Geschichte der Ermordung von Hamas-Führern, die sich mitten in Waffenstillstandsverhandlungen befinden oder sogar langfristige Waffenstillstände mit dem jüdischen Staat vorschlagen. Erinnern Sie sich an Scheich Ahmed Yassin, den querschnittsgelähmten Mitbegründer und geistigen Führer der Hamas? Er wurde weniger als drei Monate, nachdem er einen langfristigen Waffenstillstand mit Israel vorgeschlagen hatte, ermordet, ‚falls im Westjordanland und im Gazastreifen ein palästinensischer Staat gegründet wird‘.“ Mehr dazu in Anhang (27).

Mit diesem Schachzug erreicht Netanjahu mehrere Ziele. Zum einen werden nun mit Sicherheit die Waffenstillstandsgespräche mit der Hamas beendet. Was ihm eine weitere Zeit als Ministerpräsident statt als Gefängnisinsasse ermöglicht. Außerdem wird eine Antwort des Irans erzwungen, die sehr wahrscheinlich nicht mehr nur symbolisch bleiben dürfte, wie bei der letzten Vergeltung für einen Luftangriff auf ein diplomatisches Gebäude in Damaskus. Hierdurch wiederum werden die Gespräche zwischen den USA und dem Iran torpediert und die USA werden höchstwahrscheinlich in den Krieg hineingezogen. Netanjahu erhält den Krieg, den er sich wünscht, durch den er eine drastische Schwächung der widerspenstigen Nachbarländer mit dem Kriegseintritt der USA erwartet. Und natürlich ist es ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem Groß-Israel.

Nach der Ermordung von Haniyeh durch Israel konnte man über der Kuppel der Jamkaran-Moschee in der Stadt Ghom die rote Fahne der Rache (26) wehen sehen. Wie nach der Ermordung von General Suleimani und nach dem Luftangriff auf das diplomatische Gebäude des Iran in Syrien. Was danach folgte ist bekannt. Nur waren in beiden Fällen die Antworten eher symbolisch und warnend. Da sich nun diese Warnungen als unwirksam herausgestellt haben, ist der Iran gezwungen, härter zuzuschlagen.

Wenn nun nicht irgendjemand diesen Teufelskreis durchbricht, um Netanjahu zu entmachten, wird es zu einem weiteren Blutbad im Nahen Osten kommen, und zwar mit noch gar nicht absehbaren Auswirkungen, möglicherweise bis zur „gegenseitig zugesicherten Zerstörung“ (MAD) (25).

Hinweise und Quellen

Der Autor twittert zu tagesaktuellen Themen unter https://x.com/jochen_mitschka

  1. https://mailchi.mp/5af0566d37eb/bip-aktuell-313-anzeichen-fr-eine-wirtschaftliche-katastrophe-in-israel-mehren-sich
  2. https://staging.apolut.net/ein-igh-urteil-zu-palaestina-von-jochen-mitschka/
  3. https://www.federalreserve.gov/pubs/bulletin/1997/199704lead.pdf
  4. https://thecradle.co/articles-id/26109
  5. https://electronicintifada.net/blogs/maureen-clare-murphy/israeli-leaders-beat-war-drums-after-golan-heights-strike
  6. https://www.palestinechronicle.com/destructive-project-lebanese-druze-leader-urges-caution-amid-israeli-provocations/
  7. https://www.jpost.com/israel-news/article-811740
  8. https://x.com/AlternatNews/status/1817472245809258547
  9. https://x.com/RashadAlhindi/status/1817501521522684306
  10. https://x.com/DrLoupis/status/1817585778568073680
  11. https://x.com/Jakob_Reimann/status/1817686284057686442
  12. https://www.haaretz.com/israel-news/2024-07-29/ty-article/.premium/another-escalation-or-turning-point-weighing-next-steps/00000190-fafc-d87c-ab98-fffeefbf0000
  13. https://x.com/Kahlissee/status/1817599454725255619
  14. https://x.com/TheCradleMedia/status/1817528485667074227
  15. https://x.com/jochen_mitschka/status/1817935485332820464 'Ich weiß, was wir in Gaza getan haben – es gibt keinen Grund anzunehmen, dass wir im Libanon anders handeln würden.'
  16. In einer Rede am 17. Juli reagierte Nasrallah auf die zunehmenden israelischen Drohungen gegen den Libanon und auf einen jüngsten Bericht hebräischer Medien, wonach Tel Aviv aufgrund der Verluste im Gazastreifen einen erheblichen Mangel an Panzern habe: „Wenn eure Panzer in den Libanon und seinen Süden kommen, werdet ihr keinen Mangel an Panzern haben, weil ihr keine Panzer haben werdet.
  17. https://x.com/MintPressNews/status/1818001096461406702
  18. https://x.com/MichaKobs/status/1818170823930245395
  19. https://www.haaretz.com/middle-east-news/2024-07-30/ty-article/israel-strikes-hezbollah-commander-in-beirut-in-retaliation-for-deadly-majdal-shams-attack/00000191-04c6-d130-a5bf-b4cee3320000 und https://x.com/mhdksafa/status/1818339769455145431
  20. Die Wirtschaftsindikatoren sprechen von nichts weniger als einer wirtschaftlichen Katastrophe. Mehr als 46.000 Unternehmen sind in Konkurs gegangen, der Tourismus ist zum Erliegen gekommen, die Kreditwürdigkeit Israels wurde herabgesetzt, israelische Anleihen werden zu Preisen verkauft, die fast dem Niveau von ‚Schrottanleihen‘ entsprechen, und die Auslandsinvestitionen, die im ersten Quartal 2023 bereits um 60 % zurückgegangen sind (als Folge der Politik der rechtsextremen israelischen Regierung vor dem 7. Oktober), zeigen keine Aussichten auf Erholung. (…)“ (1)
  21. https://www.cbsnews.com/news/hamas-israel-war-ismail-haniyeh-sons-killed-gaza-strike/
  22. https://abcnews.go.com/International/wireStory/iran-hamas-leader-ismail-haniyeh-assassinated-tehran-112427534
  23. Die Generäle warten wohl schon länger auf den Befehl zum Angriffskrieg gegen den Libanon, wie ich ja auch schon mehrmals berichtet hatte. Und der Artikel nennt mehrere Protagonisten, welche drängen, so schnell wie möglich loszuschlagen. Die israelische Armee verspricht sich dem Bericht nach, Vorteile, weil sie gerade zwei Hisbollah Divisionskommandeure ermordet hatte. Aber dann kommt etwas, das man nur mit einem Stirnrunzeln bestätigen kann: „Die IDF bestätigt, dass die für den Bodenmanöver-Einsatz im Libanon ausgebildeten Kräfte, einschließlich der Kräfte, die im Gazastreifen bedeutende Erfahrungen gesammelt haben, die IDF auf ein sehr hohes Kompetenzniveau heben.“(4)
  24. Aber er enthält einige Dinge, die zu hinterfragen sind. So hatte ich schon berichtet, dass die staatliche Elektrizitätsbehörde gewarnt habe, dass ein Krieg mit dem Libanon die israelische Elektrizitätsversorgung lahmlegen könnte. Hierzu liest man in dem Artikel weitere Einzelheiten, und er gipfelt dann in der Befürchtung, dass die IT-Industrie Israels abwandern könnte, weil Serverfarmen große Mengen Energie benötigen, und bei einer Energiekrise durch Krieg, dies eine Katastrophe für die Datenhaltung in den Farmen bedeuten würde. Grund: Ich glaube nicht, dass die Farmen tatsächlich auf die öffentliche Stromversorgung angewiesen sind. Falls doch, handeln sie fahrlässig.
  25. „Die Reaktion des Iran wird davon abhängen, wie weit seine Führung gehen kann, ohne das Szenario der ‚gegenseitig zugesicherten Zerstörung‘ (MAD) auszulösen, das sowohl Israel als auch die Widerstandsachse fürchten und das der Grund dafür ist, warum sie sich bisher von einem umfassenden Krieg zurückgehalten haben. Eine Wiederholung der Salve vom Frühjahr könnte unter dieser Schwelle bleiben, aber der Iran könnte auch auf eine andere Weise reagieren, die von Israel als Eskalation interpretiert wird, und damit seine eigene Eskalation auslösen, die dann zu MAD führen könnte.“ https://korybko.substack.com/p/five-takeaways-from-israels-assassination
  26. https://x.com/AbbePrimo/status/1818597137338307066
  27. https://zeteo.com/p/israel-history-killing-hamas-ismail-haniyeh Sein Nachfolger, Abdel Aziz al-Rantisi, wurde weniger als drei Monate, nachdem er Israel ein ähnliches Waffenstillstandsangebot gemacht hatte, ermordet. Dann war da noch die Ermordung Jabaris durch die Netanjahu-Regierung im Jahr 2012, der, wie erwähnt, nur ‚Stunden vor seiner Ermordung‘ ein ‚langfristiges gegenseitiges Waffenstillstandsabkommen‘ prüfte, so Baskin.Die Parallelen zwischen den Morden an Jabari und Haniyeh zwischen 2012 und 2024 sind unheimlich. ‚Er war dem Tode geweiht, kein Engel und kein rechtschaffener Mann des Friedens‘, sagte Baskin kurz nach seiner Ermordung über Jabari, ‚aber seine Ermordung zerstörte auch die Möglichkeit eines Waffenstillstands und die Handlungsfähigkeit der ägyptischen Vermittler.‘

Dasselbe könnte man über Haniyeh sagen. Die wichtigsten westlichen Medien sind sich einig, dass der Hamas-Führer – nach Hamas-Maßstäben – ein ‚Pragmatiker‘ war; eine Schlüsselfigur in den laufenden Verhandlungen um einen Waffenstillstand in Gaza und die Freilassung der israelischen Geiseln.

„Israels Führer haben drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen“, schrieb Reuven Pedatzur, ein hochrangiger Militäranalyst der israelischen Zeitung Haaretz. „Sie ermordeten den Mann, der die Macht hatte, einen Deal mit Israel abzuschließen; sie rächten sich an jemandem, der mehr als nur ein paar israelische Opfer verursacht hatte; und sie signalisierten der Hamas, dass die Kommunikation mit ihr nur mit militärischer Gewalt erfolgen wird.“

Bezog sich Pedatzur auf die israelische Ermordung des hochrangigen Hamas-Führers Ismail Haniyeh, des Leiters des politischen Büros der Gruppe, in Teheran in den frühen Morgenstunden des Mittwochs?

Nein. Pedatzur starb 2014 bei einem Verkehrsunfall. Sein Zitat aus Haaretz oben war eine Reaktion auf die israelische Ermordung eines anderen hochrangigen Hamas-Kommandanten, Ahmed Jabari, im November 2012, die den Gaza-Krieg 2012 auslöste.

Wie mein ehemaliger Kollege bei The Intercept, Jon Schwarz, letztes Jahr ausführlich dokumentierte, „war Jabari zu der Überzeugung gelangt, dass es im besten Interesse der Palästinenser sei, wenn die Hamas einen langfristigen Waffenstillstand aushandelte“ und stand in Kontakt mit dem angesehenen israelischen Friedensaktivisten Gershon Baskin. „Kurz vor der Ermordung gab [Baskin] Jabari einen Entwurf für einen solchen Waffenstillstand zur Prüfung und Genehmigung. Der Entwurf wurde von Baskin und dem stellvertretenden Außenminister der Hamas gebilligt, und Baskin sagte auch, er habe ihn zuvor Ehud Barak, dem damaligen israelischen Verteidigungsminister, gezeigt.“

Hätte Jabari eine „Hudna“ oder einen langfristigen Waffenstillstand zwischen der Hamas und Israel unterzeichnet? Wir werden es nie erfahren.

Tatsächlich hat Israel eine lange und zynische Geschichte der Ermordung von Hamas-Führern, die sich mitten in Waffenstillstandsverhandlungen befinden oder sogar langfristige Waffenstillstände mit dem jüdischen Staat vorschlagen.

Erinnern Sie sich an Scheich Ahmed Yassin, den querschnittsgelähmten Mitbegründer und geistigen Führer der Hamas? Er wurde weniger als drei Monate, nachdem er einen langfristigen Waffenstillstand mit Israel vorgeschlagen hatte, „falls im Westjordanland und im Gazastreifen ein palästinensischer Staat gegründet wird“, ermordet.

Sein Nachfolger Abdel Aziz al-Rantisi wurde weniger als drei Monate, nachdem er Israel ein ähnliches Waffenstillstandsangebot unterbreitet hatte, ermordet.

Dann war da noch die Ermordung Jabaris durch die Netanjahu-Regierung im Jahr 2012, der, wie erwähnt, laut Baskin nur „Stunden vor seiner Ermordung“ einen „langfristigen gegenseitigen Waffenstillstand“ prüfte.

Die Parallelen zwischen den Ermordungen von Jabari und Haniyeh zwischen 2012 und 2024 sind unheimlich.

„Er sollte sterben, kein Engel und kein gerechter Mann des Friedens“, sagte Baskin kurz nach Jabaris Ermordung über ihn, „aber seine Ermordung zerstörte auch die Möglichkeit eines Waffenstillstands und die Handlungsfähigkeit der ägyptischen Vermittler.“

Dasselbe könnte man von Haniyeh sagen. Die wichtigsten westlichen Medien sind sich einig, dass der Hamas-Führer – nach Hamas-Maßstäben – ein „Pragmatiker“ war; eine Schlüsselfigur in den laufenden Verhandlungen um einen Waffenstillstand in Gaza und die Freilassung der israelischen Geiseln.

Von Reuters:

„Trotz der harten Sprache in der Öffentlichkeit hatten arabische Diplomaten und Beamte [Haniyeh] als relativ pragmatisch angesehen, verglichen mit den eher harten Stimmen in Gaza, wo der militärische Flügel der Hamas den Angriff vom 7. Oktober geplant hatte. Während er Israels Militär sagte, sie würden ‚im Sand von Gaza ertrinken‘, waren er und sein Vorgänger als Hamas-Führer, Khaled Meshaal, durch die Region gereist, um über einen von Katar vermittelten Waffenstillstandsvertrag mit Israel zu verhandeln, der den Austausch von Geiseln gegen Palästinenser in israelischen Gefängnissen sowie mehr Hilfe für Gaza beinhalten würde.“

Von Sky News:

„Haniyeh war das pragmatische Gesicht der Hamas. Er war weniger kompromisslos und militaristisch als Yahya Sinwar, der Chef der Hamas in Gaza, der den Kampf anführt. Haniyeh war das öffentliche Gesicht der Diplomatie der Hamas in arabischen Hauptstädten. Er leitete die Bemühungen, einen Waffenstillstand in Gaza auszuhandeln.“

Dies war die Person, die die rechtsextreme israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu am Mittwoch auf iranischem Boden ermorden wollte.

Warum?

Einfach gesagt: Netanjahu und seine Koalition aus Faschisten und Fanatikern wollen keinen Deal zur Freilassung der Geiseln. Sie ziehen es vor, den Krieg fortzusetzen, ungeachtet der Kosten für die Zivilisten in Gaza oder für ihre eigenen Bürger, die immer noch in der Enklave festgehalten werden. Trotz Joe Bidens lächerlicher gegenteiliger Behauptungen ist es Netanjahu, der das größte Hindernis für einen Deal zur Freilassung der israelischen Geiseln in Gaza darstellt. Der ehemalige Sprecher der Familien der Geiseln sagt, Netanjahu habe einen Deal abgelehnt. Benny Gantz, ein ehemaliges Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, sagt, Netanjahu habe einen Deal blockiert. Israelische Verteidigungsbeamte sagen Haaretz, dass „Netanjahu die Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln systematisch vereitelt hat.“

Das ist nichts Neues. Um Winston Churchill falsch zu zitieren: Israel hat schon immer „Krieg-Krieg“ dem „Geschwätz-Geschwätz“ vorgezogen. Israelische Regierungen – insbesondere jene unter Netanjahu – haben es vorgezogen, die Hamas als ständigen Feind zu betrachten – oder als „Aktivposten“, um den derzeitigen israelischen Finanzminister Bezalel Smotrich zu zitieren –, statt zu versuchen, einen dauerhaften Deal mit der Hamas auszuhandeln.

+++ Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags. +++ Bildquelle: Sun_Shine/ shutterstock


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