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Jitsuvax: Psychologische Kampfkunst gegen mRNA-Skeptiker | Von Norbert Häring

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Ein Standpunkt von Norbert Häring.

Cornelia Betsch, eine der emsigsten Psycho-Manipulatorinnen für das Impf-Establishment und seinerzeit Mitglied im Corona-Expertenrat, leitet mit ihrer regierungstreuen Erfurter-Psychologentruppe den deutschen Zweig eines EU-Projekts namens Jitsuvax. Es erforscht und verbreitet psychologische Tricks, die Ärzte anwenden sollen, um Impfzurückhaltung zu überwinden.

Der vom Kampfsport Jiu-Jitsu abgeleitete Name des Fünfländerprojekts, das von der Universität Bristol geleitet wird, ist Programm. Denn wie beim Jiu-Jitsu soll der Gegner mit dessen eigener Kraft und seinen eigenen Waffen geschlagen werden. Allein das ist schon auf zwei Ebenen fragwürdig.

Zum einen, weil hier Menschen, die einer bestimmten Impfung gegenüber skeptisch sind, zum Beispiel gegenüber den experimentellen mRNA-„Impfungen“ gegen Covid-19, und dies öffentlich äußern, summarisch als „Gegner“ deklariert und behandelt werden. Ihnen werden generell niedere Motive und unlautere Mittel unterstellt, und außerdem, dass sie auf jeden Fall unrecht haben. Jedenfalls gibt es, soweit ich sehen konnte, nirgends einen expliziten Versuch zu unterscheiden, zwischen zu bekämpfenden unlauteren „Gegnern“ und Menschen, die aus guten Gründen oder irrtümlich skeptisch sind und entsprechend argumentieren, und zwar ohne unlautere Tricks.

Zum anderen, weil das Projekt durchgängig auf psychologische Manipulation setzt, also auf genau das, was man der Gegenseite einfach generell unterstellt. So versteht man offenbar das Jiu-Jitsu-Prinzip, den Gegner mit dessen eigenen Waffen zu schlagen.

Das von 2021 bis 2025 laufende Projekt wird mit 3,1 Mio. Euro von der EU gefördert. Die für den deutschen Teil verantwortliche Psychologin und Professorin für Gesundheitskommunikation Cornelia Betsch hat ihre fragwürdigen psychologischen Erkenntnisse unter anderem dafür genutzt noch 2022 eine allgemeine Impfpflicht zur Befriedung der Gesellschaft zu propagieren, was maßgebliche Teile der Regierung und das Parlament dann tatsächlich verfügen lassen wollten.

Wie sie arbeiten, beschreiben die Jitsuvax-Leute in ihrem ersten Jahresbericht von Mai 2022 so (übersetzt):

"In einer großangelegten, länderübergreifenden Umfrage unter Vertretern des Gesundheitswesens haben wir ermittelt, welche der in der JITSUVAX-Taxonomie aufgeführten Impfgegner-Argumente den Vertretern des Gesundheitswesens schwer zu vermitteln sind. Parallel dazu haben wir Daten von 1 250 Teilnehmern aus dem Vereinigten Königreich gesammelt, aus denen hervorging, welche Argumente die Öffentlichkeit am überzeugendsten findet. Diese Schritte halfen uns bei der Auswahl der Argumente, auf die wir uns konzentrieren wollten. Das Team entwickelte maßgeschneiderte Widerlegungen für die ausgewählten Anti-Impf-Argumente, die im Rahmen von fiktiven Szenarien zwischen einem Vertreter des Gesundheitswesens und einem Patienten oder einem Mitglied der Öffentlichkeit vorgetragen werden. Wir werden die ausgewählten Gegenargumente in getrennten Experimenten mit Vertretern des Gesundheitswesens und mit Mitgliedern der Öffentlichkeit testen."

Die Manipulationswissenschaftler unterscheiden elf problematische persönliche Einstellungen  als „Wurzeln“ der Impfskepsis, darunter Verschwörungsglaube, Misstrauen gegen Autoritäten, religiöse Einstellung und Beharren auf Autonomie. Es gibt für sie keine legitimen Gründe für Impfskepsis.

Wenn also jemand zu dem Schluss kommt, das eigene Kind nicht gegen Covid impfen zu lassen, weil sich herausgestellt hat, dass die Impfung nicht gegen Ansteckung und Weitergabe hilft, und weil die Gefahr von schweren Nebenwirkungen mindestens für Kinder größer ist als die Gefahr schwerer Gesundheitsschäden durch Covid, dann muss als Ursache einer der elf psychischen Defekte identifiziert werden. Denn die Möglichkeit, dass die Behörden einen Fehler gemacht haben, und die Impfempfehlung für Kinder und Säuglinge falsch war, ist ausgeschlossen. Für die Manipulationswissenschaftler ist die Wahrheit ein flexibles Ding, das sich immer danach richtet, was die Behörden gerade sagen.

Schauen wir uns ein Beispiel eines Skeptikerarguments an, mit dem die Impfdoktoren größere Schwierigkeiten haben: Es lautet:

„Informationen von Pharmaunternehmen über Impfstoffe sind von finanziellen Interessen geleitet.“

Als Ursache der Skepsis wird hier krankhaftes Misstrauen ausgemacht. Die Schwierigkeit resultiert daher, dass sehr viel dran ist, an dem Argument. Die Höhe und Häufigkeit von Strafen gegen Pharmafirmen wegen krimineller Machenschaften erinnern eher an die Mafia als an Organisationen, denen man seine Gesundheit ohne jedes Misstrauen anvertrauen möchte.

Im Rahmen der von den Manipulationswissenschaftlern propagierten „emphatischen Widerlegungsstrategie“ soll das, was man nicht leugnen kann, erst einmal eingeräumt werden, um es dann auf eine größere Ebene ins Allgemeine zu ziehen und zu verwässern:

„Das Misstrauen gegenüber Behörden ist manchmal berechtigt. Manche Menschen machen sich zum Beispiel Sorgen über Impfstoffe, weil die Pharmaindustrie davon profitiert. Das Pharmaunternehmen Pfizer zum Beispiel hat mit seinem Impfstoff Covid bis Februar 2022 27 Milliarden Pfund verdient. Private Unternehmen in allen Branchen haben ein Interesse daran, mit ihren Produkten Geld zu verdienen. Es ist wichtig, die Beweggründe der Industrie kritisch zu hinterfragen.“

Dann wird das Argument gegen die Skeptiker gewendet:

„Profite sind nicht auf Pharmaunternehmen beschränkt. Auch diejenigen, die andere dazu ermutigen, sich nicht impfen zu lassen, haben ein starkes finanzielles Motiv, da sie davon profitieren, dass die Menschen ihre alternativen Produkte kaufen. Für alternative Produkte gibt es keine unabhängigen Aufsichtsbehörden, anders als für Impfstoffe, deren Sicherheit und Wirksamkeit von unabhängigen Wissenschaftlern und Nichtregierungsorganisationen auf der ganzen Welt bewertet wird, die nicht von einem Unternehmen gesteuert werden. Sie sind sogar verpflichtet, jeden Interessenkonflikt, einschließlich erhaltener finanzieller Zuwendungen, öffentlich zu erklären. Die Informationen, die diese unabhängigen Experten liefern, sind die beste verfügbare Orientierungshilfe für Impfstoffe.“

Es wird also empfohlen, fälschlich so zu tun, als ob Skepsis gegenüber bestimmten Impfstoffen und das Bewerben alternativer Produkte, die man selbst verkauft, ein und dasselbe seien. Tatsächlich trifft das nur auf einen vernachlässigbaren Bruchteil der öffentlich auftretenden Impfskeptiker zu. Unterfüttert durch diese falsche Gleichsetzung soll dann allen Skeptikern unterstellt werden, sie hätten „starke“ finanzielle Interessen, was in den seltensten Fällen zutrifft. Und wo es der Fall ist, sind diese finanziellen Interessen um das Tausendfache oder Millionenfache schwächer als bei den Pharmafirmen. Es geht dann bestenfalls um Tausende Euro oder Dollar, nicht um viele Milliarden.

Es wird so getan, als seien Gesundheitsbehörden über jeden Zweifel erhaben und es gäbe keine institutionalisierte Korruption, unter anderem durch die Drehtür zwischen Zulassungsbehörden und Pharmafirmen, durch die hochrangige Mitarbeiter zwischen den beiden Welten hin und her wechseln. Dass die Pharmafirmen sich von den Regierungen gegen Schadensersatzforderungen abschirmen ließen und dass die Zulassungen nur Notfallzulassungen ohne die üblichen Standards waren: kein Thema. Dass Minister Lauterbach, dem wir bedingungslos vertrauen sollen, mehrfach fälschlich behauptet hat, die Impfungen seien nebenwirkungsfrei und dass er schon vor langer Zeit mit Gefälligkeitsstudien für gefährliche Medikamente übel aufgefallen ist, soll uns keinesfalls zu denken geben. Denn, wenn doch, gelten wir als krankhaft misstrauisch.

Während also das Argument der Skeptiker von den Interessenkonflikten ohne Psychotricks auskommt und eine gesellschaftliche Realität beschreibt, beruht das vorgeschlagene Gegenargument auf faulen semantischen und psychologischen Tricks und erweckt nur den Anschein der Beschreibung relevanter Tatsachen.

Frau Betsch war auch Koautorin einer im November 2021 im Preprint erschienenen, hochgradig unseriösen Studie, derzufolge die damalige Covid-Krise in Deutschland überwiegend von den nicht Geimpften verursacht sei, eine von der Politik gern aufgenommene und mit gefälschten Statistiken unterfütterte Behauptung, die sich später als grob falsch herausstellen sollte.

„Wissenschaftler“, die sich von der Regierung bezahlen lassen, um faule psychologische Tricks zu entwickeln, mit denen die Regierung die Bürger manipulieren kann, sind eine Schande für die Wissenschaft. Sie fügen der Demokratie großen Schaden zu.

Quellen und Anmerkungen

Dieser Beitrag erschien zuerst am 30.8.2023 auf norberthaering.de.

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: tilialucida / Shutterstock.com


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