Ein Standpunkt von Felix Feistel.
Klimawandelaktivisten und Klimawandelskeptiker handeln aus derselben Motivation heraus.
In der Debatte um den menschengemachten Klimawandel scheinen die Fronten verhärtet, und die Lager sich unversöhnlich gegenüberzustehen. Auf der einen Seite stehen jene, die einen menschengemachten Klimawandel befürchten, der apokalyptische Auswirkungen haben wird. Die Meeresspiegel sollen ansteigen und die Küstenstädte unbewohnbar machen, die Wüsten sich ausbreiten und Milliarden von Menschen in die Flucht treiben. In manchen Teilen der Erde soll es so heiß werden, dass es nicht mehr möglich sein soll dort zu leben, die landwirtschaftlichen Flächen werden weniger. Grund dafür ist das Kohlenstoffdioxid, das der Mensch emittiert, und das als Treibhausgas wirkt. Dies führt zu einer Erhitzung des Planeten, und bewirkt all diese Veränderungen des Wetters überall auf der Welt. Daher sei es notwendig, die menschlichen Emissionen auf Null zu senken, also alle Energieträger auszutauschen und fossile Brennstoffe durch sogenannte erneuerbare Energien zu ersetzen. Zugleich muss auch das überschüssige Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre gesaugt werden. Dafür wird in einer breiten Offensive nicht nur geworben, sondern es wird auch bereits umgesetzt, und an allen Ecken und Enden werden neue Maßnahmen eingeführt, die das Ziel der Emissionsreduktion erreichen sollen. Diese Fraktion nennt sich gerne progressiv und vorwärts gewandt.
Dem gegenüber steht die andere Seite, welche die Hypothese eines menschengemachten Klimawandels vollkommen ablehnt. Demnach stellt die menschliche Industrie mit ihren Emissionen überhaupt keine Gefahr dar, die Offensive zur Emissionsreduktion ist daher auch gar nicht notwendig. Vielmehr noch ist sie schädlich, denn sie zerstört den Wirtschaftsstandort Deutschland mit seiner Industrie, die auf billige, fossile Energie angewiesen ist. Die sogenannten erneuerbaren Energien seien viel teurer, und zudem auch nicht so zuverlässig, da die Sonne in Deutschland nicht immer scheint, und auch der Wind nicht immer zu genüge weht, um all die Windräder anzutreiben. Auf diese Weise bewirke die Ideologie des menschengemachten Klimawandels eine Deindustrialisierung Deutschlands, was den Wohlstand des Landes gefährde, den man sich über Jahrzehnte so erfolgreich aufgebaut habe.
Auch, wenn diese Positionen so unvereinbar und gegensätzlich scheinen, in ihrer Motivation sind sie es keineswegs. Denn beide Positionen haben dieselbe Grundlage, denselben Wunsch: Dass nämlich alles so bleibt, wie es ist. Bei der zweiten Position ist das offensichtlich. Keine Veränderungen sollen vorgenommen werden, damit alles so weiter laufen kann, wie bisher. Aber auch, wenn sich die Vertreter der ersten Position progressiv nennen, so sind sie im Grunde ihrer Motivation sehr konservativ. Denn eigentlich wollen auch sie, dass alles so bleibt wie es ist. Sie wollen überhaupt nichts ändern an der industriellen Basis Deutschlands, wollen auch nichts an ihrem Wohlstand, dem Luxus und dem Konsum ändern. Denn gerade die Mitglieder der Partei die Grünen sowie deren Wähler sind zum Beispiel jene, die am meisten durch die Weltgeschichte fliegen.
Auch der Konsum von allen möglichen Waren zum reinen Vergnügen ist bei diesen sogenannten Progressiven ganz normal. Und wie diverse Abgeordnete wie Emilia Fester immer wieder zeigen, ist auch die Nutzung von sozialen Netzwerken wie Twitter und Instagram, sowie die Selbstinszenierung auf diesen Standard in diesem Lager. Denn die Ideologie wird in der Regel von sehr jungen Menschen vorangetrieben. So ist Emilia Fester Jahrgang 1998, Greta Thunberg ist 2003 geboren, und auch die Mitglieder von Fridays For Future oder der sogenannten letzten Generation sind in der Regel jugendliche und junge Erwachsene. Sie sind in einer digitalisierten Konsumwelt aufgewachsen, in der alles nur Vorstellbare immer erreichbar ist. Es handelt sich um eine Generation, für die der Konsum integraler Bestandteil der eigenen Identität, des eigenen Selbst ist. Eine Welt, ohne ausschweifenden Konsum können sich die Wenigsten vorstellen. Diese Möglichkeit kommt in ihrer Vorstellung schlicht nicht vor.
Nur kamen diese Menschen irgendwann zu dem Schluss, dass diese rauschende Konsumwelt gefährdet sei, und zwar durch den Klimawandel. Dieser mache ein Leben auf dem Planeten zunehmend unmöglich, erhitze ihn auf unerträgliche Temperaturen, treibe Menschen in die Flucht und vernichte Ernten, sodass selbst die basalen Bedürfnisse nicht mehr mit Sicherheit erfüllt werden können. Die bunte Konsumwelt gerät also, zumindest in der Vorstellung dieser Menschen, in Gefahr. Und auch, wenn gebetsmühlenartig propagiert wird, wir müssten unseren Konsum senken, so wird das in dieser Blase überhaupt nicht ernst genommen. Kaum jemand geht hier mit gutem Beispiel voran. Zumeist wird dieser Konsum, der eingeschränkt werden müsse, nämlich auf das beschränkt, was man selbst ohnehin nicht will. Fleisch zum Beispiel. Als überzeugter Veganer kann man nämlich auch mit Tofuwürstchen leben, und hat damit schon einen industriellen Ersatz geschaffen, den man als Inbegriff der moralischen Überlegenheit vor sich hertragen kann, ohne zur Kenntnis zu nehmen, wie hochgradig verarbeitet, umweltbelastend und ungesund diese vermeintlich klimabewusste Alternative ist.
So sind diese Menschen alles andere als progressiv, sie sind genauso bewahrend, wie die Gegenposition. Nur sind sie der Überzeugung dass, wenn alles so bleiben soll wie es ist, sich alles verändern müsse. Statt fossiler Brennstoffe benötige es sogenannter erneuerbarer Energien, statt Fleischkonsum Tofu und Seitan, statt benzingetriebener Autos eben Elektroautos, und dann könne alles genau so weitergehen wie bisher. Das Problem an der Sache ist, dass all diese Alternativen keine Alternativen sind. Die erneuerbaren Energien sind kein bisschen erneuerbar, sondern ein Umweltdesaster von ungekanntem Ausmaß (1). Und auch die vermeintlichen Alternativen zu Fleisch vergrößern die Umweltprobleme nur noch. Alles Gerede von Klimaneutralität ist da nichts als Augenwischerei.
Doch auch die Gegenposition, die an dem Industriekapitalismus festhalten will, geht von einer falschen, einer gestörten Grundlage aus. Denn sie knüpft in ihrem Konservatismus an eine Vorstellung an, die sich ungefähr in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt hat. Demnach bringen Industrie und technischer Fortschritt Arbeitsplätze und damit Wohlstand für alle. Diese Annahme hat sich nicht nur nicht bestätigt. So ist von Wohlstand für alle heute weniger zu sehen, als noch vor einigen Jahrzehnten, während gleichzeitig jedes Jahr zahlreiche Lehrstellen offen bleiben, weil sich niemand mehr findet, der diese übernehmen will. Diese Vorstellung an sich geht auch schon aus einer kranken, gestörten Kultur hervor.
Es ist eine Kultur, die sich von allem entfernt hat, was für den Menschen natürlich ist. Kein Mensch sollte acht Stunden am Tag an einer Maschine stehen, oder in einem Büro sitzen und auf einen Bildschirm starren. Kein Mensch sollte jeden Tag um sein Überleben kämpfen müssen, indem er sich einem Sklaventreiber unterwirft, der ihn zur Arbeit verpflichtet, im Gegenzug für etwas Geld, das er dann gegen Essen, Unterkunft und Kleidung eintauschen kann. All das macht die Menschen krank, aggressiv oder depressiv. Denn es ist weit weg von einer artgerechten Lebensweise des Menschen. Wenn jene, die sich gegen die Idee des menschengemachten Klimawandels aussprechen, also an einer industrialisierten, auf fossilen Energien beruhenden Welt festhalten, so fordern sie damit auch eine Fortsetzung ihrer eigenen Sklaverei.
Denn nichts anderes ist es. Das Recht auf Leben ist in der gegenwärtigen Kultur an die Bedingung der Nützlichkeit geknüpft. Du darfst nur leben, wenn du dich im System verwerten lässt, deinen Beitrag leistest zu einem unendlichen Wachstum, das immer neue Waren und Güter hervorbringt, und die Welt damit überflutet. Du bist gezwungen, Geld zu verdienen, und dich zu diesem Zweck an diejenigen zu wenden, die dieses Geld haben. Diese zwingen dich dann dazu, Dinge zu tun, die du verabscheust, die dich körperlich und seelisch zerstören, nur, damit du am Ende des Tages dir das Recht auf Leben erarbeitet hast. Es ist entfremdete Arbeit, da man sie nicht zum eigenen Nutzen und Wohlergehen erbringt, sondern für andere leistet, die von dieser Arbeit profitieren, ohne selbst einen Beitrag dazu geleistet zu haben. Diese Ideologie rechtfertigt zudem die gesamte Zerstörung welche der Mensch auf diesem Planeten anrichtet mit dem simplen Argument, dass dadurch ja Arbeitsplätze geschaffen würden, die essenziell für den Wohlstand, ja im Grunde für das Überleben der Menschen in diesem System sind. So können ganze Wälder gerodet, ganze Landstriche umgegraben, Waffen produziert und eingesetzt werden, weil dadurch Menschen in Lohn und Brot kommen.
Der Zwang, Geld zu verdienen, ist ein Herrschaftsinstrument des Kapitals. Dieses hat sich im Laufe der Zeit das Land, die Maschinen und Fabriken und das Trinkwasser angeeignet, die eigentlich Allgemeingut sind, und dann die Menschen dazu gebracht, dies zu akzeptieren, und an den Früchten nur gegen Aufgabe des Selbst und die Unterwerfung unter die fremde Herrschaft zu partizipieren. Darüber hinaus hat diese Klasse die Herrschaft über das Tauschmittel selbst an sich gerissen. Denn bei Banken, Zentralbanken, dem internationalem Währungsfonds oder der Weltbank, und auch Vermögensverwaltern wie Blackrock handelt es sich um private Institutionen, Zusammenschlüsse reicher Menschen, die auf diese Weise über das Geld herrschen, und mittelbar oder unmittelbar auch über die Ernährung, die Versorgung mit Trinkwasser und Wohnraum überall auf der Welt.
Es ist eine kranke Kultur der Herrschaft und Unterdrückung, in der die Würde des Menschen und das Recht auf Leben jederzeit zur Disposition stehen, wie der Coronatotalitarismus eindrucksvoll gezeigt hat, und wie es nun der Klimawandeltotalitarismus ebenso unter Beweis stellt, unter dessen Deckmantel in den Niederlanden Bauern zur Aufgabe ihrer Höfe gezwungen werden, um die Lebensmittelversorgung damit noch weiter zu zentralisieren und industrialisieren. Es ist eine gestörte Kultur des ewigen Kampfes aller gegen alle, des beständigen Wettbewerbs, des nach oben Buckelns und unten Tretens, die zu einer Gesellschaft führt, die beständig im latenten Krieg liegt.
Es ist auch eine Kultur der emotionalen Verwahrlosung. Eltern können sich gar nicht mehr adäquat um ihre Kinder kümmern, da sie selbst von diesem System so eingespannt sind, das sie dazu zwingt, anstatt Zuhause zu bleiben und Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, diese im Stich zu lassen, und sie so schnell wie möglich in den Kindergarten abzuschieben, um weiterhin sich ihr Leben, und das ihrer Kinder zu verdienen. Beziehungen brechen auseinander, weil die Menschen nicht mehr in der Lage sind, miteinander umzugehen, oder sich auszuhalten. Psychische und körperliche Erkrankungen nehmen immer weiter zu. Depressionen, Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, all das sind neue Zivilisationskrankheiten, die auch mit dem sogenannten Fortschritt der Medizin, die ja längst selbst zum Geschäftszweig, zum Absatzmarkt verkommen ist, nicht geheilt werden können, ja gar nicht geheilt werden sollen, weil nichts für die Pharmaindustrie so geschäftsschädigend ist wie ein gesunder Mensch.
Diese Krankheiten sind Ausdruck einer hochgradig traumatisierten Kultur, die auf einem Berg von Traumata aufbaut, der sich im Laufe der Jahrhunderte aufgetürmt hat. Angefangen hat all das bereits vor tausenden von Jahren, als sich ein Herrschaftsystem etabliert hat. Denn Herrschaft geht nicht ohne Gewalt und ohne Traumata einher. Herrschaft hat nämlich zur Bedingung, dass der Wille der Beherrschten gebrochen werden muss, und das geschieht in der Regel mit Gewalt. Im Laufe der Zeit hat sich eine Traumaüberlebensstrategie der Anpassung und Unterwerfung entwickelt, die aus Schutz vor dem Tod angewendet wird. Diese ist aber schon das Ergebnis von Gewalt und Trauma. Sie zwingt dazu, das eigene Selbst zu unterdrücken, eigene Anteile abzuspalten und sich im Verhalten an die Obrigkeit anzupassen. Diese abgespaltenen Anteile machen sich aber früher oder später bemerkbar, in Form von Krankheiten, psychischen Störungen, Suchterkrankungen und Verbrechen. Diese Traumata setzten sich über Jahrtausende fort, bis sie heute zu ganz neuen, absurden Folgen führen. Sie sind es auch, die im Laufe der Zeit immer wieder Kriege und Gewalt hervorgebracht haben. Denn nur traumatisierte, gestörte Individuen sind dazu in der Lage Gewalt anzuwenden. Traumatisierte Individuen sind leicht steuerbar, denn sie sind über ihre Überlebensstrategien, die sich heute sehr ausdifferenziert haben, manipulierbar. Daher kann man traumatisierte Menschen in den Krieg schicken und sie sich in einem beständigen Wettbewerb gegeneinander aufreiben lassen.
Die Überlebensstrategien in diesem menschenfeindlichen System kann man jeden Tag beobachten. Jugendliche, die sich in virtuelle Welten in ihren Smartphones versenken, Suchtkranke und Menschen mit geistigen Störungen, Arbeitswut, Produktionsirrsinn, Konsumwahn, Gewalt und Krieg. All das sind nur Folgen eines gestörten, kranken Systems.
Dass das alles erst ein Ergebnis der Zivilisation ist, die auf Macht und Herrschaft beruht, lässt sich an zwei Aspekten verdeutlichen. Zum einen geht man heute davon aus, dass der Mensch als Jäger und Sammler keine Kriege geführt hat. Hier kam es eher zu Ausweichbewegungen, wenn zwei Gruppen aufeinandertrafen. (2) Doch auch mit der Sesshaftwerdung allein ist der Mensch nicht gewalttätig geworden. So beschreibt Horst Stowasser in seinem Buch „Anarchie“, Erkenntnisse, die aus der Ausgrabungsstätte Çatalhöyük in der heutigen Türkei hervorgehen. Dabei handelt es sich um eine Siedlung der Steinzeit, in der bis zu 10.000 Menschen gleichzeitig über mehrere Jahrhunderte gelebt haben. Hier wurden keinerlei Hinweise auf unterschiedliche Schichten, also kein Hinweis auf Herrschaft gefunden. Es gab keine Priesterbauten, kein Herrenhaus oder Schloss. Die ganze Siedlung besteht lediglich aus ähnlichen Lehmhütten, was darauf hindeutet, dass es keine Unterschiede zwischen den Menschen gab. Gleichzeitig gibt es aber auch keinen Hinweis auf Krieg und Gewalt. Weder Waffen, noch Darstellungen von Kämpfen oder Verletzungen an den Knochen, die von Waffen stammen, wurden gefunden. Stattdessen weisen die Hüftknochen der ausgegrabenen Skelette Verformungen auf, die wahrscheinlich von ausdauerndem und exzessiven Tanzen herrühren. Es handelt sich also um eine Gesellschaft die nicht nur keine Herrschaft kannte, und damit auch keinen Krieg, sondern offenkundig auch sehr viel Lebensfreude zelebrierte.
Es ist also die Herrschaft, die Machtanmaßung Einzelner, die Menschen zu traumatisierten, gewalttätigen und unterwürfigen Massenwesen macht. In einer solchen Kultur der Gewalt, der Unterdrückung, des konstanten Kampfes aller gegen alle hat auch der zerstörerische Kapitalismus seine Ursache, der, wenn auch keinen globalen, menschengemachten Klimawandel aufgrund von Kohlenstoffdioxid, so doch extreme, zerstörerische Veränderungen der Natur mit sich bringt, die auf Dauer die Lebensgrundlage der Menschen vernichten. (3) Diese Einflüsse wirken auch wieder auf den Menschen ein, indem sie ihn krank machen, oder durch die Ausbreitung von Wüsten Lebensräume für den Menschen unbewohnbar werden, oder aufgrund der Zerstörung des Bodens Landwirtschaft unmöglich machen. Dieser zerstörerische Industriekapitalismus ist selbst nur ein Symptom einer Kultur der Herrschaft und Unterdrückung, der Traumatisierung und Verdrängung.
Und diese Herrschaftsverhältnisse sind es, die von beiden Seiten der Klimawandelmedaille nicht in Frage gestellt werden. Tatsächlich werden die Herrschaftsverhältnisse nur noch verschärft, sei es durch die weitere Monopolbildung im Fossilkapitalismus, oder die Zentralisierung aller Sektoren einschließlich der Ernährung in der Hand weniger Oligarchen, die auch die Profiteure des Industriekapitalismus waren. Am Ende gewinnen also nur die Kapitaleigner, die Oligarchen wie Bill Gates, der nicht nur vom mRNA-Impfzwang gewaltig profitiert hat und nicht nur daran arbeitet, seine Herrschaft im Gesundheitssektor auszubauen, sondern auch auf dem Nahrungsmittelsektor immer mehr Macht anhäuft, durch seine Beteiligung an der Entwicklung von Laborfleisch, Fleischalternativen wie BeyondMeat, oder auch Online-Supermärkten wie Picnic. (4) (5). Zudem ist Bill Gates schon seit einigen Jahren der größte Farmlandbesitzer der Welt, und setzt sich für eine Digitalisierung der Landwirtschaft ein, also für eine lückenlose Überwachung des Nahrungsmittelsektors.
Wer also konservativ den Status Quo verteidigt, verteidigt auch diese Machtanmaßung einzelner, die Traumatisierung und Unterdrückung der Menschen und eine weitere Beschränkung der Freiheit, die heutzutage schon nur noch ein schlechter Witz ist. Sie beschränkt sich auf die Freiheit, die Art und Weise der Unterdrückung und Ausbeutung im Sklavendasein selbst zu wählen, und im Anschluss die Art und Weise der Weltflucht und Überlebensstrategie in Form des individuellen Konsums.
Beide Positionen rütteln also nicht an der Grundlage, an der zerstörerischen Kultur, sondern beschäftigen sich nur mit Symptomen, mit Nebensächlichkeiten. Keine der beiden Ansichten wird daher an dieser Grundlage etwas ändern. Und beide Parteien erhalten auch ein System aufrecht, das mit verheerenden Umweltzerstörungen einhergeht. Denn natürlich erzeugen die fossilen Brennstoffe Abgase, die auch vollkommen unabhängig vom Kohlenstoffdioxid hochgradig giftig sind. So sind die Städte heutzutage voller Smog, die Luft ist vergiftet mit allen möglichen Stoffen, die der Mensch einatmet. Es ist daher kein Wunder, dass immer mehr Menschen an Asthma leiden oder an Herz-Kreislauferkrankungen. Industrie und Individualverkehr verpesten die Luft also durchaus, zerstören dabei die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Kann das wirklich das Ziel derjenigen sein, die an diesem System festhalten wollen? Kranke Menschen in einer kranken Umgebung?
Auch andere, giftige Stoffe werden durch die Industrie freigesetzt und verbreiten sich über die ganze Welt. So finden sich die hochgiftigen, krebserregenden Polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) (6) heute nicht nur in den Böden der abgelegenen Wälder Schwedens in bedenklichen Konzentrationen, sondern auch im Regenwasser des Hochplateaus von Tibet oder im Schnee der Antarktis in solchen Mengen, dass das Wasser als nicht sicher für den menschlichen Konsum angesehen werden muss, da sämtliche festgelegte Grenzwerte dafür überschritten werden. Zudem benötigt die Industrie am laufenden Band Ressourcen, die unter extrem schädlichen Bedingungen abgebaut werden müssen. Sei es die Braunkohle im rheinischen Kohlerevier, für die ganze Landstriche abgebaggert werden müssen, oder sei es das für die Elektromobilität, Smartphoneakkus und die digitale Infrastruktur benötigte Lithium, für das in Südamerika ganze Landstriche verseucht und unbewohnbar gemacht werden. Auch die Gewinnung von Kupfer, Beton, Stahl, seltenen Erden, Erdöl und Erdgas, alles Stoffe die jeden Tag in Unmengen benötigt werden, ist hochgradig umweltschädlich.
Die dadurch hergestellten Produkte schaffen in der Regel für den Menschen keinen Mehrwert. Billige Konsumgüter, oder Geräte, die nur dazu dienen, die Maschinerie der Kapitalakkumulation an sich aufrechtzuerhalten. So dient der individuelle Verkehr in Form des Autos hauptsächlich dem Zweck, Menschen an ihre Arbeitsplätze zu bringen, was nicht notwendig wäre, wenn es dieses System der Abhängigkeit nicht gäbe. Wir leben also in der absurden Situation, dass Dinge wie Autos produziert werden, um Menschen an Orte zu befördern, wo sie dann Dinge wie Autos produzieren können, damit diese Menschen an eben diesen Ort befördert werden können. Das ist im Grunde die Essenz eines Systems, das nur dazu dient, sich selbst aufrechtzuerhalten, die Menschen in konstanter Abhängigkeit zu halten, und eine kleine Kaste von Menschen immer reicher werden zu lassen.
Die menschliche Industrie ist also ein zerstörerisches Monster, das nicht nur Unmengen an Rohstoffen verschlingt um Produkte von fragwürdigem Nutzen hervorzubringen. Doch auch dort, wo ein Nutzen durchaus vorhanden ist, hat das menschliche Wirken zerstörerische Auswirkungen. So ist eine industrialisierte Landwirtschaft, wie wir sie heutzutage überall haben, mit zerstörerischen Folgen verbunden. Der Boden stirbt und verliert seine Nährstoffe, ausgezehrt durch das beständige Anpflanzen der immer selben Energiepflanzen, die sich auf dem Markt am besten verkaufen. Der Umstand muss dann mit künstlichen Düngern behoben werden, die oft auf Basis von Erdgas hergestellt werden. Die auf hohen Ertrag überzüchteten Pflanzen, die anfällig sind für sogenannte Schädlinge, müssen dann mit Pestiziden überschüttet werden, um die Insekten davon abzuhalten, sie zu fressen. Pestizide wiederum sind aber eine Erfindung der chemischen Industrie (7), welche dieselben Stoffe im ersten und zweiten Weltkrieg auf den Schlachtfeldern Europas gebracht hat, um Menschen zu töten. Es handelte sich also zuvor um Kriegswaffen, die nach dem Krieg neuer Verwendung bedurften, und daher auf die Felder gebracht wurden. Dies beschreibt das Verhältnis des Menschen zur Natur sehr gut. Denn er befindet sich nicht nur im Krieg mit sich selbst, sondern auch mit der Natur.
Im derzeitigen, industriellen Kapitalismus greift der Mensch überall (8) zerstörerisch in die Natur ein. Er trocknet sie aus, rodet ganze Wälder, trägt Berge ab, gräbt die Erde um, vergiftet sie, überzieht sie mit seinen Abfällen, und wundert sich dann, dass sich seine Lebensumwelt verändert und er immer kränker und schwächer wird. Denn natürlich wird es wärmer, wenn Vegetation und Gewässer wegfallen, und es wird auch trockener. So drohen Dürren überall dort, wo der Mensch in den Wasserkreislauf eingreift, was mit jeder Zerstörung geschieht. Die Wälder transportieren Luftfeuchtigkeit ins Landesinnere, und so wird es dort trocken, wenn man diese großflächig rodet. Pflanzen und Humus halten die Feuchtigkeit im Boden, und so kommt es zur Dürre, wenn beides durch intensive, industrielle Landwirtschaft zerstört wird. Und natürlich gelangen all die Gifte, die der Mensch freisetzt, in die Nahrungskette und das Trinkwasser, und auf diese Weise zum Menschen zurück.
Beide Positionen in Bezug auf den Klimawandel ignorieren also die ganz realen Folgen der Industrie, des Kapitalismus, sowie letztendlich der Herrschaft. Sie wollen an etwas festhalten, das schon in seiner Grundveranlagung gestört und krankhaft ist, das zu Zerstörungen überall auf der Welt führt, den Menschen krank macht und traumatisiert. So ist die ganze Debatte um den menschengemachten Klimawandel nichts weiter als eine Ablenkung von dem eigentlichen Problem der Herrschaftsverhältnisse, der Abhängigkeit von Geld, dem Produktionsirrsinn und dem Gebirge an Trauma und Überlebensstrategien, auf dem wir mittlerweile sitzen.
Wollen wir wirklich einen Schritt zu einer gerechten, gesunden und umweltverträglichen Gesellschaft machen, müssen wir an der Kultur grundlegend ansetzen, und die Herrschaftsverhältnisse, sowie die Privatisierung von Land, Fabriken und dem Geld beenden. Wir müssen das ökonomische System umgestalten zu einer bedarfsorientierten Wirtschaft, die nicht sinnlosen Konsum willentlich hervorbringt, um der Profitmaximierung willen. Wir müssen die Kultur der Gewalt, der Herrschaft, der Unterdrückung und der Traumatisierung beenden, und durch etwas menschliches, naturverbundenes ersetzen.
Beginnen kann damit jeder, und zwar bei sich. Jeder Mensch trägt seinen Teil zu diesem zerstörerischen System bei, und so kann ein jeder reflektieren, an welcher Stelle er der Zerstörung Vorschub leistet. Zudem ist eine Aufarbeitung der vielen, individuellen Traumata notwendig, um nicht immer wieder in denselben Verhaltensschleifen hängen zu bleiben, und gewalttätiges, zerstörerisches Verhalten zu reproduzieren. Auch damit kann jeder für sich beginnen. Dies ist ein möglicher Weg aus der Sklaverei heraus, und es ist längst höchste Zeit, dass wir uns auf diesen Weg machen.
Quellen
(1) https://www.manova.news/artikel/klima-uber-alles
(2) https://www.youtube.com/watch?v=MdmNtJ_DISM (3) https://staging.apolut.net/der-menschengemachte-klimawandel-von-felix-feistel/ (4) https://www.manova.news/artikel/der-oligarchenfeudalismus (5) (https://www.manova.news/artikel/der-neue-feudalismus-2 (6) https://multipolar-magazin.de/artikel/ewiges-gift (7) https://www.manova.news/artikel/der-stumme-fruhling (8) https://staging.apolut.net/der-menschengemachte-klimawandel-von-felix-feistel/
+++ Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags. +++ Bildquelle: Dima Zel / shutterstock
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