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Man sieht den Elefant vor lauter Elefanten nicht | Von Spok

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Ein Standpunkt von Spok.

Man sieht den Elefant vor lauter Elefanten nicht - oder:

Wer führt aktuell die USA?

In Abwandlung des bekannten Sprichworts über den Wald, der vor lauter Baumgewimmel bekanntlich leicht übersehen wird, müssen wir uns auch angesichts der historisch einmaligen Situation in den USA vor einer Präsidentenwahl verwundert die Augen reiben.

Offenbar ist der Fokus der Öffentlichkeit so derart leicht zu verwirren, dass selbst Hardcore-Parteianhänger über beide Seiten des Parteigrabens hinweg nicht mehr so richtig realisieren, was gerade alles passiert ist. Man hat den Eindruck, die olympische Eröffnungsfarce und die woken Grabenkämpfe über die Durchsetzung von femininer Gerechtigkeit durch Männer, die im Boxring vor der Weltöffentlichkeit Frauen verprügeln, reichen mittlerweile als Honigtopf, um jegliche kollektive Volksempörung zu konzentrieren, die eigentlich auf völlig anderen Ereignissen liegen sollte.

Oder eben nicht liegen sollte - je nach Blickwinkel und Interessenslage.

Hat eigentlich irgendwer noch auf dem Plan, was anscheinend völlig unbemerkt derzeit in Permanent Washington aka dem Tiefen Staat der USA passiert?

Es sind Dinge, die selbst in der amerikanischen Geschichte wahrhaftig nicht jeden Tag vorkommen bzw. wenn doch, jedenfalls für jahrzehntelange Diskussionen, Filme, Leitartikel und Ermittlungswiederaufnahmen sorgen - oder sogar einmalig sind.

Da wäre als Erstes natürlich das Attentat auf Donald Trump. Schlimm genug, egal, was man von ihm persönlich halten mag, dass so etwas im Jahr 2024 überhaupt noch möglich ist.

Man sollte annehmen, dass die Ermordungen von Präsidenten oder Präsidentschaftskandidaten in den USA ein genügend schlechtes Image haben, um seitens der für ihren Schutz zuständigen Behörden eine hinreichende Sensibilität sowie vitales Interesse entwickelt zu haben, einen weiteren derartigen Vorfall künftig zuverlässig zu verhindern.

Und auch wenn es eine hundertprozentige Sicherheit nie geben wird, so kann man doch erwarten, dass wenigstens all das, was bisher schon mal vorgekommen ist, Einzug in die Sicherheitskonzepte gefunden hätte.

Das scheint aber entweder nicht der Fall zu sein oder wir haben es hier mit einem Vorfall zu tun, der in irgendeiner Art und Weise einer “politischen Weisung” unterlag.

Ein Begriff, der aus aktuellem Anlass ja auch hierzulande gerade verstärkt diskutiert wird.

In beiden Fällen jedoch ist es unter demokratischen Gesichtspunkten gleichermaßen unfassbar sowie inakzeptabel, dass der Regierung unterstellte Behörden als Instrument missbraucht werden, um politische Gegner zu bekämpfen.

Angesichts der unfassbaren Versagenslage von Polizei und Secret Service wird es wohl niemanden geben, auch quer über alle politischen Lager hinweg, der mit Sinn und Verstand behaupten würde, der beinah mirakulöse Vorfall wäre nicht zu verhindern gewesen. Ich spare mir hier die Details über die Menschen, die den Attentäter rechtzeitig gesehen und gemeldet hatten, seine Auskundschaftung des Geländes mithilfe von Drohnenüberflügen sowie das seelenruhige und ungestörte, offene Herumhantieren mit einem riesigen Sturmgewehr oder das unbewachte Dach, das eine geradezu märchenhaft prädestinierte Schusslinie bereitstellte. Es ist auch nicht der Platz, um darüber zu spekulieren, was die Mobilfunkdaten bedeuten, die zeigen, dass ein regelmäßiger Besucher des mutmaßlichen Attentäters Thomas Matthew Crooks sich ebenso regelmäßig an einem von FBI-Informanten frequentierten Ort aufhielt.

Es ist vielmehr der Platz, um darauf aufmerksam zu machen, dass aus irgendeinem Grund das Geschehen vom 13. Juli komplett aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden ist.

Das ist verwunderlich, geht es hier zwar hauptsächlich den Tötungsversuch an Trump, aber auch um den Fall des tatsächlich getöteten Feuerwehrmannes Corey Comperatore sowie die durch die Schüsse schwer verletzten Veranstaltungsteilnehmer James Copenhaver und David Dutch - nur, dass man die Namen wenigstens einmal gehört hat.

Vor allem aber geht es natürlich um die Aufklärung eines Versagens von erheblichem Ausmaß unter der Verantwortung der Biden-Regierung, welcher der Secret Service bekanntlich unterstellt ist und das erheblich die innere Sicherheit der Vereinigten Staaten betrifft.

Aber das ist nicht der einzige öffentliche Amnesiefall in jüngster Vergangenheit.

Das zweite Ereignis von erheblicher Tragweite ist der Putsch um den US-Präsidenten Joe Biden.

Ganz genau: Ich schrieb “Putsch” und “US-Präsident”.

Nicht “ehemaliger US-Präsident”.

Man hat zwar den Eindruck, Biden wäre nun offiziell von der strahlenden, singenden und tanzenden Lila-Laune-Hoffnungsikone Kamala Harris beerbt worden und gar nicht mehr am Start - tatsächlich betrifft das jedoch nur die Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen im November.

Hier wurde also nach dem desaströsen Auftritt Bidens im Fernsehduell mit Trump am 27. Juni selbst für die Demokratische Partei, die sich bis dato mit der papageienhaft wiederholten Beschreibung von Bidens geistiger Präsenz als “sharp as a tack” (zu deutsch: “messerscharf”) aus der Affäre zu ziehen versuchte, endlich unübersehbar vorgeführt, was der Rest der Welt lange wusste:

Biden ist “durch”. Derart umgangssprachlich ausgedrückt trifft es die Sache wohl am besten.

Ob es diagnostisch nun Demenz ist, Altersstarrsinn, Senilität oder auch nur chronischer Dauer-Jetlag, weiß nur sein Arzt und ist dabei schlussendlich auch völlig egal.

Unwiderlegbar wurde deutlich, Biden ist nicht nur des Ablesens von Telepromptern nicht mehr mächtig, er ist schon gar nicht mehr der freien Rede mächtig.

Es ließ sich auch nicht mehr mit einem Schnupfen oder einem “schlechten Tag” erklären, was neben Jetlag und Unausgeschlafenheit sonst jahrelang die gängigen Erklärungen der Demokraten zu seinem Zustand waren.

Vor der Weltöffentlichkeit wurde deutlich: Der Mann ist seinen Aufgaben als US-Präsident auf gar keinen Fall mehr gewachsen. Nun sind Schnupfen oder Jetlag, selbst wenn sie wahr wären, schon wirklich schlechte Ausreden für eine misslungene Wahlkampfdebatte um das US-Präsidentenamt. Was Bidens Zustand aber hinsichtlich etwaiger Entscheidungen als oberster Befehlshaber einer Atommacht zu bedeuten hätte, dieser Vorstellung mochten sich nun selbst die Demokraten nicht mehr hingeben.

Das alles ist natürlich in den letzten Jahren allenfalls einigen wenigen Ultrafans noch entgangen - es war aber bis zu diesem Tag noch eine eherne Tatsache, dass man es innerhalb der Demokratischen Partei keinesfalls aussprechen durfte. Selbst wenn der Mann einem nur noch leid tun kann, wenn man sieht, wie er vor allem von seiner Frau Jill, die von ihm zuweilen auch auf offener Bühne nicht einmal mehr erkannt wurde, durch die Gegend geschoben wird.

Also geschieht das Unvorstellbare: Von jetzt auf gleich wird Präsident Joe Biden nach seinem tragischen Fernsehauftritt plötzlich auch von den Demokraten als unfähig für die Präsidentschaftskandidatur erklärt. In einem Handstreich, flugs jegliche demokratische Mechanismen, wie etwa die eigentlich vorgeschriebene Wahl eines Kandidaten überspringend, ist auf einmal Kamala Harris die demokratische Präsidentschaftskandidatin - als hätte es nie jemand anderen gegeben.

Aber auch diese Vorgänge werden wir hier nicht aufklären oder gar detailliert beleuchten, ob und was die Familien Pelosi und Obama damit zu tun haben oder nicht - das sollen andere tun.

Wieder sei stattdessen vor allem darauf hingewiesen, dass es hier Vorkommnisse gibt, die ebenso wie schon die Ereignisse um das Trump-Attentat, komplett aus dem medialen Fokus geraten sind. So wie US-Präsident Joe Biden, der ebenfalls seitdem von der politischen Bildfläche verschwunden ist. Er tingelt aktuell auf Krebshilfeveranstaltungen herum.

Tatsächlich haben wir es hier mit einem Putsch zu tun, welcher das Amt des vermeintlich mächtigsten Mannes der Welt betrifft - ein so in der amerikanischen Geschichte einmaliger Zustand:

Das mag seltsam klingen, wird das Wort “Putsch” doch meist im Zusammenhang mit zwielichtigen Machtübernahmen in Bananenrepubliken verknüpft (die gern auf das Konto der CIA gehen), ist aber faktisch wahr.

Es wurde nämlich nun offiziell akzeptiert und verlautbart, dass Biden zu dement ist, um als Kandidat für die kommende US-Präsidentschaft in Frage zu kommen. Da stellt sich folgende Frage:

Wieso ist er dann nicht zu dement, um US-Präsident zu sein?

Der dritte Elefant, der im Raum steht, aber medial ebenso vollkommen ausgeklammert wird, wurde oben schon kurz angerissen:

Wenn Biden zu dement ist, wer führt eigentlich die Amtsgeschäfte?

Diese Frage stellte sich natürlich schon seit Jahren.

Die ebenso farblose wie auch in der Bevölkerung ausgesprochen unbeliebte Vizepräsidentin Kamala Harris, die sich mal als native, aber auch mal als indian oder black identifiziert, je nachdem, was dem Anlass vermeintlich nützlicher sein würde und die als Vizepräsidentin dafür formal vorgesehen ist, kann (und darf) es nicht sein, denn dafür müsste, dem 25. Zusatzartikel der US-Verfassung gemäß, das Amt des Präsidenten zunächst einmal vakant sein.

Vakant wird das Amt durch Rücktritt, Tod oder Amtsenthebung. Nichts davon ist jedoch bisher bekannt geworden und dementsprechend ist auch diese Nachfolgeregelung nicht eingetreten.

Ausweislich ihrer eigenen Worte gegenüber den Überbringern der täglichen Lageberichte interessiert sich die Dame zudem nicht so besonders für Politik, schon gar nicht in geopolitischem Ausmaß.

Ihr also irgendeine Verantwortung zu übergeben, verbietet sich also nicht nur nach gesundem Menschenverstand, sondern selbst für die Drahtzieher hinter den Kulissen.

Wir können damit jedoch etwas konstatieren, das in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika, der größten Militärmacht der Welt, einmalig ist:

Die USA haben derzeit keinen handlungsfähigen Präsidenten.

Selbst nach den tödlichen Schüssen auf Präsident John F. Kennedy am 22. November 1963 dauerte es nur Stunden, bevor Vizepräsident Lyndon B. Johnson noch an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One vereidigt wurde, damit das Land in einer solchen Ausnahmesituation auf keinen Fall ohne obersten Entscheider und somit möglicherweise verwundbar wäre.

Irgendetwas läuft also schief im Tiefen Staat. Es scheint, als ob sich Ereignisse überstürzen, ein klarer Plan fehlt und die beschriebenen Ungereimtheiten genau das gerade sichtbar machen.

Das sieht einerseits aus, als ob es Trump und seinen Anhängern, die vom Establishment massiv die Schnauze voll haben, in die Karten spielt, andererseits wissen wir nicht, wer die Putschisten sind und was sie vorhaben.

Vermutlich nichts Gutes, können wir angesichts der beschriebenen Ereignisse und ihrer offensichtlichen Verschleierungen annehmen. Es macht - wie vieles am US-amerikanischen Verhalten - den Eindruck, als ob das fallende Imperium zunehmend unkontrolliert aus dem Ruder läuft. Ein Verhalten, das fallende Imperien kurz vor dem Untergang grundsätzlich immer zeigen, wie der Lauf der Geschichte zeigt.

Der interessante Punkt und rote Faden dieser Ereignisse aber ist, dass hier offensichtlich die Aufmerksamkeitsspanne, nicht nur der Regierungs- und Konzernmedien, sondern auch die der Menschen auffällig und verdächtig kurz ist.

Hat die Schlagzahl der Empörungsereignisse, die halbe Bevölkerungen mittlerweile bereits durch Männer in Frauenklamotten auf Olympiaeröffnungen in die Luft gehen lässt, zu einer derartigen Ignoranz geführt, dass selbst eine ganze Elefantenherde übersehen wird?

Sollte es wirklich so einfach geworden sein, uns vom Wesentlichen abzulenken?

Denn wenn das so ist, dann haben “sie” uns einmal mehr etwas an Wissen voraus:

Empörung ist eine endliche Ressource, die man vermittels Dauerberieselung spielend leicht verschleißen kann.

Spannend bleibt das Ganze allemal - und um nicht in Panik oder Depressionen zu geraten, sollte man das Spiel auch als solches verinnerlichen. Wir können an der Sache eh wenig ändern. Wir können nur unseren Umgang damit ändern. Genießen wir also das Schauspiel und vergessen dabei nie, dass es extra für uns so aufwendig inszeniert wird. Und je lauter an einer Stelle gelärmt wird, desto sicherer wird an einer anderen unbemerkt die nächste überraschende Wendung vorbereitet.

tl;dr

Realität nix Blabla.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Bunto_Artist / shutterstock


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