Ein Meinungsbeitrag von Doris Schröder.
So betitelt Yann Song King das erste Lied auf seiner CD „Vergessen? Nö!“. Und genau dieses Lied entsprach meinem Gefühl, als ich von meinem kleinen Bildungsurlaub zum Thema Journalismus am 08. Oktober wieder nach Hause fuhr. Meine Heimreise im Auto von der Oberpfalz dauerte fast acht Stunden und ich hatte trotz Stau und Schmerzen in den Beinen ein Dauerlächeln im Gesicht. Ich war müde, aber überglücklich und zufrieden.
Und das liegt hauptsächlich an Menschen wie dem Ehepaar Meyen und meinen Kurskollegen vom Kompaktkurs Journalismus.
Durch einen Zufall hörte ich davon, dass Professor Dr. Michael Meyen, Professor an der LMU München, und seine Frau Antje ebenfalls Expertin auf diesem Gebiet eine Freie Medienakademie gegründet hatten. Die Idee dahinter: Interessierten Menschen Journalismus beizubringen. Ich bewarb mich mit einem Motivationsschreiben und hoffte über einen Monat, teilnehmen zu dürfen.
In dem dreitägigen Kompaktkurs ging es zuerst einmal um journalistische Grundlagen. Nach Theorieblöcken kamen immer Übungseinheiten, um das Gelernte zu verstehen und anzuwenden. Dreizehn Kursteilnehmer aus allen Himmelsrichtungen, von jung bis alt und mit gänzlich verschiedenen Lebensläufen fanden sich in einem Raum wieder. Alle wollten aus eigenem Wissensdurst und Antrieb Journalismus lernen. Manche waren noch unsicher, ob sie sich trauen würden, später auch Artikel zu schreiben. Andere hatten schon journalistische Erfahrungen gemacht und spannende Themen im Kopf. Aber alle waren aus freien Stücken hier, um zu lernen. Nicht für Noten, nicht für ein Zertifikat.
Trotz der eigenen unterschiedlichen Erfahrungen auf diesem Gebiet, langweilte sich niemand. Wir erlernten die Grundlagen wie Überschriften, Teaser und Nachrichten aus Berichten schreiben oder ein Interview planen. Aber jeder konnte dies mit seinen eigenen Ideen und Themen üben. Wir redigierten einen Text, der voller Fehler war, aber bei Satzstellungen und Formulierungen gab es verschiedene Vorschläge und Meinungen. Die Stimmung war konstruktiv und positiv. Jeder konnte Fehler machen und daraus lernen. Wir bekamen nicht nur von unseren wunderbaren Lehrern sofort wichtige Rückmeldungen zu unseren Arbeiten, sondern auch von unseren Kurskollegen. Wir inspirierten uns alle gegenseitig, lernten und lachten miteinander. Die Zeit verging wie im Flug.
Wer glaubt, dass Bildung staubtrocken und fade sein muss, hat sie noch nicht mit offenherzigen, wissbegierigen und großzügigen Menschen erlebt. Denn die Meyens sind unglaublich großzügig und offen. Nicht nur, dass sie ihre Kurse unentgeltlich anbieten, sie interessieren sich auch für die Menschen, die da vor ihnen sitzen. Das merkt man nicht nur im Seminarraum, sondern auch in privater Runde. Und auch die Pausen und die Abende waren gefüllt mit spannenden Themen, Austausch von Lebenserfahrung und Zukunftsplänen. Dreizehn Kursteilnehmer – da gibt es viel Interessantes zu hören.
Vor allem dem schönen Wetter geschuldet, verbrachten wir unsere langen Mittagspausen meistens an der frischen Luft und lernten uns bei Spaziergängen besser kennen. Für die konzentrierte Kopfarbeit war es gut, zwischendurch den Blick vom Bildschirm zu lösen und sich von der frischen Luft durchpusten zu lassen. Die bergige Umgebung, typisch bayrisch und mit Postkartenmotiven, war genau der richtige Kontrast zur Bildschirm- und Denkarbeit im Seminarraum. Dieser stand für uns in einem erstklassig ausgestatteten, familiengeführten Hotel zur Verfügung. Gegen eine geringe Gebühr, wie ich finde, wurden wir dort wunderbar mit Getränken und Leckereien versorgt und nutzten technisch hochmodern ausgestattete Räume mit viel Platz und Komfort.
Schon nach dem ersten Seminartag las ich Zeitung ganz anders. Und ich fand auch heraus, dass sehr spannende Themen auch in der unmittelbaren Umgebung auf der Straße liegen. Und das in allem Kleinen auch immer Großes zu finden ist.
Gespannt auf zwei Aufbaukurse – Bericht und Interview – freue ich mich sehr auf die Menschen, die ich dort treffen werde. Damit meine ich nicht nur Michael und Antje Meyen, vielleicht wird es auch eine Wiedersehensfreude mit Kurskollegen aus dem jetzigen Kurs geben. Von den Menschen hängt alles ab: Bildung, Journalismus, der Umgang miteinander und unsere Zukunft. Daher möchte ich mit einem Zitat aus Yann Song King´s Lied „Menschen wie Ihr“ enden:
„Menschen wie Ihr seid es, die mich auf bessere Zeiten zu hoffen wagen.“
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Wir danken der Autorin für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
+++ Bildquelle: wellphoto / Shutterstock.com
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