Tagesdosis

Mythos 9/11: Alles klar, Herr Kommissar | Von Mathias Bröckers

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Am 2. August ist “Mythos 9/11 – Die Bilanz des Jahrhundertverbrechens” erschienen. Hier ein Auszug aus der Einleitung Ein Kommentar von Mathias Bröckers.

Die Terroranschläge des 11. September 2001 sind das "crime of the century", das schrecklichste Verbrechen des Jahrhunderts. Nicht nur wegen der 3.000 Menschen, die in den Flugzeugen und durch den Einsturz des World Trade Center ums Leben kamen, nicht nur wegen der hunderttausenden Opfer, die in der Folge im sogenannten War on Terror getötet und den Millionen, die in die Flucht getrieben wurden, und auch nicht nur wegen der Einschränkung bürgerlicher Freiheiten durch eine Flut "Anti-Terror-" und "Sicherheits"gesetzen. Sondern vor allem weil dieses Verbrechen bis heute nicht aufgeklärt ist und seine Hintermänner auf freiem Fuß sind.

Dass der arabische Agent mit dem CIA-Namen Tim Osman, der 1986 in den USA Stinger-Raketen eingekauft, Schulungen erhalten hatte und später als "Osama Bin Laden" bekanntwurde, als Haupttäter die Angriffe aus einer Höhle in Afghanistan organisiert und gesteuert hat – diese schrecklich-schaurige Geschichte entspricht zwar der offiziellen Legende und dem Abschlussbericht der Untersuchungskommission (dem 9/11 Report), hat aber mit den Tatsachen wenig zu tun. Kein Gericht der Welt hätte die zentrale Aussage zur Täterschaft Osama Bin Ladens und der 19 "Hijacker", die von dem in Guantanamo einsitzenden Kronzeugen Khalid Scheich Mohamed (KSM) in 182 Foltersitzungen durch Waterboarding gewonnen wurde, als beweiskräftig akzeptiert. Die von Präsident George W. Bush erst nach über einem Jahr und massiven Protesten von Opferangehörigen eingesetzte Untersuchungskommission durfte den Kronzeugen nicht persönlich befragen, auch seine Verhörer, denen gegenüber er seine Aussagen gemacht haben soll, durften nicht aussagen. Den Ermittlern wurden die Aussagen des Zeugen nur schriftlich zur Verfügung gestellt und auf Basis dieser Folterprotokolle, aus denen dann dutzendfach zitiert wird, erstellten sie den abschließenden 9/11 Report.

Dass sich der Vorsitzende des Ausschusses, Thomas Kean, danach bitter beklagte, dass ihnen zentrale Beweisstücke aus Gründen der "nationalen Sicherheit" vorenthalten worden sind und ihre Ermittlung "zum Scheitern verurteilt" war, nahm dann kaum noch jemand zur Kenntnis. Mit dem Erscheinen des 9/11-Reports, der 2004 in Massenauflage und in dutzende Sprachen übersetzt in die Buchläden der Welt und in die Wiederholungsschleifen der Medien gedrückt wurde, war das Narrativ von Osama und den 19 Teppichmessern – die Erzählung, dass 9/11 die Tat von 19 Einzeltätern war, die von Bin Laden aus einer afghanischen Höhle gesteuert wurden – als wahre, realitäts- gerechte Beschreibung der Ereignisse zementiert. So wurde die offizielle Legende zum Fanal einer Serie von Kriegen, dem "Great War on Terror", der nach Aussage des damaligen Vizepräsidenten Dick Cheney "länger als eine Generation" dauern wird und der von langer Hand geplant war. Dem gerade pensionierten Vier-Sterne-General Wesley Clark, der bis 2000 die NATO-Streitkräfte in Europa befehligt hatte, blieb die Spucke weg, als er kurz nach den Anschlägen das Pentagon besuchte und ein alter Kollege aus dem "Joint Chiefs Of Staff" ihn in sein Zimmer zog:

"Ich habe gerade diesen Merkzettel aus dem Büro des Verteidigungsministers bekommen, und hier steht, wir werden sieben Länder angreifen und deren Regierungen innerhalb von fünf Jahren stürzen. Wir werden mit dem Irak beginnen und dann nehmen wir uns Syrien, Libanon, Libyen, Somalia, den Sudan und den Iran, sieben Länder in fünf Jahren."

Als er sechs Jahre später eine Rede dazu hielt, sagte General Clark: "Ich habe diese Information für lange Zeit für mich behalten. Ich habe darüber etwa sechs oder acht Monate mit niemandem gesprochen. Ich war wie gelähmt darüber, ich konnte darüber mit niemandem sprechen. Und ich konnte nicht glauben, dass das die Wahrheit sein kann, aber es ist Wirklichkeit. (…) Dieses Land wurde von einer Gruppe von Leuten durch einen politischen Staatsstreich übernommen! Das waren Wolfowitz und Cheney und Rumsfeld und man kann ein halbes Dutzend anderer Kollaborateure nennen von dem ›Projekt für das neue amerikanische Jahrhundert‹ (PNAC – US-Denkfabrik in Washington). Sie wollten den Nahen Osten destabilisieren, ihn auf den Kopf stellen, ihn unter unsere Kontrolle bringen."

Dass sich diese Erkenntnis schon in den ersten Tagen und Wochen nach den Anschlägen gewinnen ließ und die verschleppten und verhinderten Ermittlungen in den Monaten und Jahren darauf die Hinweise auf einen "Staatsstreich" noch erhärteten, all das kann in meinen Büchern aus den Jahren 2002, 2003 und 2011 bis ins Detail nachgelesen werden. Sie erscheinen im Sommer 2021 in einem Sammelband (11.9. – 20 Jahre danach – Einsturz einer Legende, Westend Verlag) noch einmal. Ungekürzt, unkommentiert und genau so, wie sie im Original erschienen sind und in viele Sprachen übersetzt wurden. Mit allen Fehlern und Falscheinschätzungen, aber auch mit all den Fakten und Informationen, die in der offiziellen Darstellung unterdrückt und ausgeblendet wurden. Die aber gleichwohl jedem ordentlichen Kriminalisten oder auch Journalisten, der die Täter und Hintermänner dieses Massenmords wirklich finden will, hätten auffallen und zu denken geben müssen.

Die drei grundlegenden Kategorien zur Überführung eines Täters – Motiv, Mittel und Möglichkeit – scheinen bei Osama Bin Laden auf den ersten Blick vorzuliegen. Als terroristischer Warlord und fanatischer Anhänger des "Heiligen Kriegs" (Jihad) hatte er fraglos ein Motiv, die "gottlose" Moderne und ihr Symbol, das World Trade Center in New York, anzugreifen. Als Sohn eines milliardenschweren Bauunternehmers und erfolgreicher Spendensammler für den "Jihad" verfügte er wohl auch über die notwendigen Finanzmittel, die Anschläge durchzuführen – die 9/11-Kommission, die die Finanzierung der Attacken merkwürdigerweise gar nicht untersucht hat, schätzte den Bedarf auf 500 000 Dollar. Die Möglichkeit, dass 19 "Hijacker" mit Teppichmessern in vier Flugzeuge einsteigen, war wegen mangelnder Sicherheitschecks an Flughäfen ebenfalls gegeben.

Da es aber sehr viele Verdächtige geben kann, die über diese drei großen "M" verfügen, reichen diese Kategorien nicht aus. Zur Überführung des Täters müssen Beweise hinzukommen. Die wurden dann gleich nach den Anschlägen am Flughafen gefunden: Im hängengebliebenen Koffer des vermeintlichen Rädelsführers Mohamed Atta entdeckte man ein Koran-Gebetbuch und sein Testament und in einem der Mietwagen, mit dem seine Komplizen gekommen waren, einen Zettel mit der Handynummer von Osama Bin Laden. Also eindeutige Spuren auf "islamistische" Täter. Bingo!

"Alles klar, Herr Kommissar!" konnte da freilich nur sagen, wer als Kriminalassistent nicht genauer hinschaute und auf gar keinen Fall fragte, wie es kommt, dass die supersmarten Täter einer derart komplexen Attacke derart trottelhafte Elefantenspuren am Tatort hinterlassen.

Und ob derlei Vergesslichkeit damit zu tun hat, dass auch dem "Rädelsführer" Mohamed Atta offenbar erst am Vorabend der präzise geplanten Operation einfiel, dass er noch gar keine Tatwaffe hatte. "Ist das nicht merkwürdig, Chef?", fragt der Assistent, "ein gigantischer, mit militärischer Strategie geplanter Terroranschlag und der Anführer lässt sich quasi fünf Minuten vorher beim Kauf des Teppichmessers im Supermarkt fotografieren. Und gibt sein Testament als Gepäck für den Flug auf, mit dem er sich eine Stunde später selbst in die Luft jagen will. Zwei Wochen vorher hat er ja noch ein Miles-und-More-Konto eröffnet, um mit dem Flug Meilen zu sammeln. Und die anderen ›Hijacker‹ haben ein paar Tage vor der Tat noch ihre Tickets wegen Falschparkens überwiesen und Miete im Voraus bezahlt – das passt doch nicht zu todesmutigen Selbstmordattentätern. Das müssen wir noch genauer ermitteln."

Worauf der Kommissar nur sagt: "Hör auf damit, Harry. Generalstaatsanwalt und Regierung haben schon gratuliert, dass wir die Täter so schnell identifizieren konnten. Da werden wir den Teufel tun und weiter ermitteln. Hol schon mal den Wagen."

+++ Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung. +++ Dieser Beitrag erschien zuerst am 06.08.2021 auf dem Blog broeckers.com +++ Bildquelle: Mihai_Andritoiu / shutterstock


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