Netzwerk zur Indoktrination von Medizinstudenten zu Klimawandel und Gesundheit gegründet
Ein Standpunkt von Norbert Häring.
Auf dem von Pharmabranche und Bundesregierung jüngst in Berlin ausgerichteten Weltgesundheitsgipfel haben sich 25 deutsche und europäische medizinische Hochschulen zu einem Europäischen Netzwerk für Klima und Gesundheitsausbildung zusammengeschlossen. Die Treiber sitzen in Washington und New York. Das Geld kommt von den Pharmakonzernen.
Aus der Pressemitteilung des Netzwerk-Mitgründers Universität Augsburg vom 17. Oktober erfährt man nur, dass das European Network on Climate & Health Education – kurz ENCHE – von der Universität Glasgow aus geleitet wird und mit einem Global Consortium on Climate and Health Education (GCCHE) zusammenarbeitet. Ziel sei es, Klima- und Gesundheitslehre in die Lehrpläne zu integrieren. Dies „soll Medizinstudierende dabei unterstützen, die zunehmenden gesundheitlichen Belastungen durch den Klimawandel zu erkennen, sie zu behandeln und ihnen vorzubeugen.“ Dafür will man in den kommenden drei Jahren mindestens 10.000 Studierende an den teilnehmenden Hochschulen „mit den aktuellen wissenschaftlichen und pädagogischen Ressourcen ausbilden“. Wer das finanziert und angestoßen hat, erfahren wir in der Pressemitteilung nicht.
Die internationale Pressemitteilung ist ausführlicher und ein wenig gesprächiger, was die Geldgeber angeht.
„Das Netzwerk wird auch von führenden Gesundheitsorganisationen wie AstraZeneca, Bupa, GSK, Novartis, Novo Nordisk, Roche, Sanofi und der WHO als Mitglieder der Sustainable Markets Initiative Health Systems Task Force unterstützt, einer öffentlich-privaten Zusammenarbeit zwischen CEOs und Führungskräften globaler Pharma- und Gesundheitsunternehmen, die sich für eine schnellere Dekarbonisierung der Gesundheitssysteme einsetzen.“
„Führende Gesundheitsorganisationen“ gefällt mir als Ausdruck für die größten Pharmakonzerne.
Außerdem lernen wir, dass der Klimawandel die größte Gesundheitskrise dieser Zeit sei, eine absurde Behauptung, wenn man bedenkt, dass ein vielfaches mehr von Menschen an Hunger und schlechter Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern stirbt, als am Klimawandel. Die seit 2023 von der Lauterbach-Behörde RKI erstellten wöchentlichen Berichte über Hitzetote (ab 20 Grad) weisen jedenfalls keine Werte aus, die es erlauben würden, auch nur annähernd von einer Krise zu sprechen. Der Trick besteht unter anderem darin, die Luftverschmutzung zum Klima zu zählen und damit irgendwie auch zum Klimawandel. Sieben Millionen Todesfälle pro Jahr zählt die WHO laut Pressemitteilung auf diese Weise zu den Klimatoten. Und weil das Klima sich irgendwie auf alles auswirkt, zählt man auch gleich alle Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen und sogar Krebs und psychische Erkrankungen unter die Folgen des Klimawandels. Im O-Ton:
„Faktoren wie extreme Temperaturen und Luftverschmutzung verschlimmern infektiöse und chronische Krankheiten, darunter durch Vektoren übertragene Krankheiten, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen und psychische Erkrankungen. Gleichzeitig trägt der Gesundheitssektor zur Klimakrise bei, da etwa fünf Prozent der Treibhausgasemissionen aus dem Gesundheitswesen stammen.“
Wenn solch blühender Unsinn Inhalt der Ausbildung sein soll, den die am Netzwerk teilnehmenden Universitäten ihren Studenten künftig angedeihen lassen sollen, fragt man sich, wie viel Forschungsgelder und sonstige Unterstützung aus der Pharma-Branche sie dafür wohl bekommen. Zwar will ich keinesfalls ausschließen, dass viele junge Menschen aufgrund der Klimapanik, wie sie unter anderem von ARD und ZDF geschürt wird, ernsthafte psychische Schäden davongetragen haben. Aber das ist sicher nicht das, was im obigen Zitat gemeint ist.
Die „Zusammenarbeit“ mit dem obskuren Globalen Konsortium für Klima- und Gesundheitsausbildung, von der die Universität Augsburg schreibt, stellt sich als ziemliche Untertreibung heraus. Das ENCHE ist ein „regionaler Stützpunkt jenes GCCHE, mit Hauptsitz an der Columbia University New York. Dieses „wird das Netzwerk mit Fachwissen und Ratschlägen unterstützen und die transatlantische Zusammenarbeit im Bereich der Klima- und Gesundheitserziehung fördern.“
Das Mutterorganisation in den USA hüllt sich auf ihrer Neztseite, was Sponsoren und Mitglieder von Beirat und Aufsichtsrat angeht, in fast völliges Schweigen. Transparenz gehört auch nicht zu den Prinzipien, die die Organisation dort auflistet. Ein Faktenblatt lässt die Pharmakonzere verschämt in den „150+ Regierungs- und Nichtregierungspartnern“ aufgehen. Das globale Netzwerk hat dem Faktenblatt zufolge 350 Mitgliedsfaktultäten mit 200.000 Studenten und 5000 Einzelmitglieder in 60 Ländern.
Immerhin erfährt man über die Geschichte, dass das GCCHE auf einem Klimagipfel 2015 von der US-Regierung „und Partnern“ zusammen mit der Columbia Universität konzipiert und 2017 unter Beteiligung der WHO aufs Gleis gesetzt wurde. Das Geld für die Gründung kam von der Rockefeller-Stiftung, liest man an einer Stelle, an einer anderen, dass „verschiedene Stiftungen Untersützung beigetragen haben, darunter The Anahata Foundation, The Climate and Health Foundation, The Rockefeller Foundation und ClimateWorks Foundation“. Das verleitet zur Annahme – und soll es wohl auch -, dass (Pharma-)Konzerne nicht zu den Geldgebern gehören. Das ist ziemlich sicher irreführend. Es wird nicht explizit gesagt, dass „nur“ Stiftungen Geld gegeben haben und im Faktenblatt steht, dass „Unternehmen des privaten Sektors“ zu den Mitgliedern gehören. Außerdem sind die Geldgeber der genannten Stiftungen so vielfältig und intransparent – jedenfalls ohne intensivere Nachforschungen – dass man über diese unauffällig viel Pharma-Geld an das Netzwerk transferieren kann, wenn man will.
Schlussfolgerung
Neben den Medien, den staatlichen Wetterdiensten und den Verhaltenswissenschaften (siehe unten „Mehr“) werden von den öffentlich-privaten Klima- und Gesundheitspartnerschaften auch die medizinischen Hochschulen systematisch für die Unterfütterung eines Klima-Gesundheits-Narrativs eingespannt. Danach ist der Klimawandel eine dramatische Gesundheitskrise, die drastische Gegenmaßnahmen rechtfertigt und eine enge Zusammenarbeit von WHO, Regierungen und Pharmafirmen bei der Bewältigung fordert, zum großen Gewinn der Letzteren. Die Bewältigung der Krise setzt auch Nostandskompetenzen für die WHO und für die UN voraus und mehr Kontrolle der Medien. Wenn es nach dem Club of Rome geht, brauchen wir eine Weltregierung, die ihre Ziele per Dekret umsetzt.
Die von Konzerngeldern hochgradig abhängige WHO agitiert seit längerem, den Klimawandel als Gesundheitskrise zu verstehen und ihn dadurch zu etwas zu machen, wogegen sie die Kompetenzen einsetzen kann, die sie durch die jüngst beschlossene Reform der Internationalen Gesundheitsvorschriften bekommen hat und durch den derzeit noch verhandelten Pandemiepakt bekommen soll.
Die Pharmafirmen gehören zu den Hauptprofiteuren, wenn WHO und Regierungen uns und unsere Umwelt systematisch bis hysterisch nach möglichen neuen Krankheitserregern absuchen und immer schneller immer mehr zweifelhafte Medikamente und gentechnische Therapien zu Bewältigung des „Notfalls“ zulassen und fördern. Wie weit das gehen kann, zeigt gerade die WHO mit einem „Forschungsbericht„, in dem ihre obersten Chargen für die ausgesprochen steile Idee werben, der Seuche der antibiotikaressistenten Keime durch Impfungen Herr zu werden. Bisher gibt es zu diesem Wunschdenken nichts als mathematische Modellierungen.
+++ Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags. +++ Dieser Beitrag erschien zuerst am 20. Oktober 2024 bei norberthaering.de +++ Bildquelle: SofikoS / shutterstock +++ Wie der Deutsche Wetterdienst mit angeblich viel zu warmen Sommern systematisch desinformiert 31. 08. 2024 | Es ist schon fast zur Norm geworden: Viele Menschen beklagen sich über einen kalten Monat oder einen kühlen Sommer, und der Deutsche Wetterdienst (DWD) verkündet am Ende, er sei ungewöhnlich warm gewesen. „Der Sommer 2024 war in Deutschland deutlich zu warm“, verkündete er am Freitag (30.8.) und die Medien plapperten es nach. Dabei stimmt es gar nicht. Die Medien müssten nur ein wenig recherchieren, um die Täuschung zu bemerken. Wie Regierungen und Milliardäre den Klimajournalismus auf Einseitigkeit trimmen 4. 08. 2024 | Eine von Regierungen und Milliardärsstiftungen großzügig finanzierte Organisation, die weltweit Medien unterstützt und beeinflusst, nennt in einer Studie das Bemühen vieler Journalisten, ausgewogen über den Klimawandel zu berichten, „beunruhigend“. Es sei ein problematischer Faktor, der die Klimaberichterstattung verkompliziert. Wie sich DPA, APA und AFP von den Regierenden für die Gleichrichtung der Medien bezahlen lassen 20. 05. 2024 | Die großen Nachrichtenagenturen entscheiden, was die Mehrheit der Bevölkerung erfährt und mit welcher Einkleidung. Um so wichtiger wäre es, dass sie unabhängig von den Regierenden und deren Agenda agieren. Stattdessen lassen sie sich dafür bezahlen, in deren Sinne zu definieren, was die eigenen Journalisten und andere Medien als wahr und als nachrichtenwürdig zu betrachten haben. Sie sind der Dreh- und Angelpunkt für die willfährige Gleichrichtung der Berichterstattung bei Themen wie Corona, Klima und Geopolitik. Zwei neue Einrichtungen sollen der Regierung bei der Verhaltens- und Meinungsmanipulation helfen 16. 11. 2023 | Getreu der in der Weltgesundheitsversammlung angenommenen Selbstverpflichtung, die Erkenntnisse der Verhaltenswissenschaften systematisch zur Verhaltensmanipulation und Meinungskontrolle der Bevölkerung zu nutzen, fördert die Bundesregierung projektbezogen zwei neue Einrichtungen, die diesen Zweck verfolgen, das Behavior Science Connect Netzwerk und das Institute for Planetary Health Behaviour. Wikipedia lässt Regierungen mitbestimmen, was wir in Sachen Klimawandel lesen dürfen 18. 07. 2023 | Die Online-Enzyklopädie Wikipedia hat ein von der schwedischen Regierung finanziertes Programm zur „Verbesserung“ der Beiträge über den Klimawandel vereinbart. Ein von verschiedenen Regierungen bezahltes, der UN nahestehendes Institut leitet das Unterfangen. Damit dürfte sichergestellt werden, dass man auf Wikipedia nur noch das offizielle Narrativ zum Klimawandel liest und Gegenthesen bestenfalls als unwissenschaftlicher Unsinn präsentiert werden.
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