Polen im Krieg gegen Russland
Ein Meinungsbeitrag von Uli Gellermann.
Das Bundesinnenministerium definiert den Begriff der „Kritischen Infrastrukturen“ so: „Es sind Organisationen oder Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden.“ Kurz: Es sind Strukturen, die im Kriegsfall eines besonderen Schutzes bedürfen.
„Feindliche Länder dreist“
Donald Tusk, der polnische Premier, erklärte kurzerhand die Fernsehsendergruppe TVN zu einer solchen schützenswerten „Kritischen Infrastruktur“: „Wir werden nicht zulassen, dass sich feindliche Länder dreist in unseren Alltag, unsere Wirtschaft oder in unsere Wahlen einmischen." Das bläst Tusk in den Äther, denn der Sender ist regierungsfreundlich, also für Tusk ein nationales Kulturgut, und wer weiß, ob die Russen den nicht einfach aufkaufen.
Koalition der Willigen
Polen kennt sich mit Kriegen und den USA blendend aus: Das Land hat sich am zweiten Golfkrieg auf der Seite der USA beteiligt. Der US-Verteidigungsminister Rumsfeld ernannte die Republik Polen darufhin umgehend zum „neuen Europa“, während jene, die sich nicht in der „Koalition der Willigen“ erniedrigten und nicht an der Seite der USA in den Krieg zogen, zum „alten Europa“ deklariert wurden.
Das neue Europa
So kann es auch niemanden verwundern, dass der polnische Sender TVN dem US-Medienkonzern Warner Bros. Discovery gehört. Denn das neue Europa gehört nun mal den USA, und wer das nicht will, ist einfach „dreist“.
Schwarze Madonna von Tschenstochau
Das wichtigste nationale Kulturgut der Polen ist die wundertätige schwarze Madonna von Tschenstochau/Częstochowa. Auch die sollte unbedingt vor dem Griff der Russen in Sicherheit gebracht werden. Um die Madonna zu schützen, reicht es nicht, sie zur „Kritischen Infrastruktur“ zu erklären.
Madonna ins Disneyland
Die schwarze Madonna ist mirakulös: Sie hat in einem Krieg der Schweden gegen die Polen schon mal eingriffen; jetzt, wo Schweden und Polen gemeinsam in der NATO sind, wäre sie als Schutzpatronin der nächsten NATO-Kriege durchaus geeignet. Um eine solche Wunderwaffe vor dem Zugriff der Russen in Sicherheit zu bringen, gibt es nur einen Ort, wo sie hingehört: Ins Disneyland in Florida, USA. Dieser US-Staat beherbergt 21 Militärstützpunkte und bietet deshalb optimalen Schutz vor den Russen.
Nur Beten hilft
Allerdings gibt es russische Milliardäre, die in Floridas Sunny Isles Beach (nördlich von Miami) wohnen. Man sagt, wenn die zusammenlegen würden, könnten sie Polen komplett kaufen. Dann hülfe nur noch Beten.
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Dieser Beitrag wurde zuerst am 21. Dezember 2024 auf dem Portal Rationalgalerie veröffentlicht.
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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
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Bildquelle: hyotographics / shutterstock
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