Standpunkte

Schwierige ukrainische Gegenoffensive und Mordanschlag in Russland | Von Thomas Röper

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Ein Standpunkt von Thomas Röper.

Hier übersetze ich die Zusammenfassung der Ereignisse in und um die Ukraine des 3. Juli, wie sie in der russischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht wurde.

Die russische Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht fast jeden Abend eine Zusammenfassung der Ereignisse des Tages in und um die Ukraine. Ich versuche, möglichst jede Zusammenfassung zu übersetzen, auch wenn ich nicht garantieren kann, dass ich das jeden Tag leisten kann, zumal die Zusammenfassung mal am frühen Abend, mal spät in der Nacht erscheint.

Beginn der Übersetzung:

Schwierigkeiten bei der ukrainischen Gegenoffensive und neue Panzer für Kiew: Die Entwicklungen rund um die Ukraine

Die ukrainischen Truppen haben während ihrer einmonatigen Gegenoffensive ihre Ziele in keinem Abschnitt erreicht, sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Montag bei einer Telefonkonferenz im Ministerium.

Der ukrainische Präsident Wladimir Selensky und der Leiter des NATO-Militärausschusses Rob Bauer haben ernste Schwierigkeiten Kiews bei der Gegenoffensive eingeräumt.

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte, dass „Dutzende von Leopard-1-A5 Kampfpanzern“ bald an Kiew übergeben würden.

Die TASS hat die wichtigsten Entwicklungen rund um die Ukraine zusammengestellt.

Verlauf der Operation

Russische Truppen haben im Laufe des vergangenen Tages 16 Angriffe der ukrainischen Streitkräfte bei Donezk, Süd-Donezk, Saporoschschje und Krasnoliman zurückgeschlagen und ihre Angriffe auf feindliche Stellungen bei Kupjansk und Cherson fortgesetzt, so der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Generalleutnant Igor Konaschenkow.

Die Verluste der ukrainischen Streitkräfte beliefen sich auf etwa 590 Soldaten.

18 gepanzerte Fahrzeuge, darunter drei Panzer, sowie eine große Anzahl feindlicher Artilleriewaffen wurden zerstört.

Ein ukrainisches Flugzeug vom Typ Su-27 wurde in der Region Cherson abgeschossen.

Statistiken von Schoigu

Die ukrainischen Truppen haben in der einmonatigen Gegenoffensive „in keinem Abschnitt ihre Ziele erreicht“, so der russische Verteidigungsminister. Laut Schoigu haben die ukrainischen Streitkräfte in diesem Zeitraum etwa 2.500 Stück verschiedener Waffen verloren.

Unter anderem hat das russische Militär 15 Flugzeuge und drei Hubschrauber sowie 920 gepanzerte Fahrzeuge, darunter 16 Leoparden zerstört: „Das sind fast 100 Prozent der von Polen und Portugal [an Kiew] gelieferten Panzer dieses Typs.“

Die russische Luftabwehr hat im Laufe des Monats 158 HIMARS-Raketen, 25 Storm-Shadow-Marschflugkörper und 386 Drohnen abgefangen.

Selenskys Eingeständnis

Der ukrainische Präsident hat Schwierigkeiten der ukrainischen Streitkräfte während der Gegenoffensive eingeräumt. „Letzte Woche war es schwierig an der Front“, sagte Selensky in einem Interview mit CNN. Gleichzeitig versicherte er, dass die ukrainischen Streitkräfte auf dem Schlachtfeld „Fortschritte“ machen, ohne jedoch zu sagen, in welchem Abschnitt.

Der Leiter des NATO-Militärausschusses räumte die Probleme der ukrainischen Streitkräfte bei der Gegenoffensive auch ein und warnte, dass diese sehr schwierig sein und viel Zeit in Anspruch nehmen werde. „Dies ist eine sehr, sehr schwierige Zeit für sie“, sagte er.

Versuchtes Attentat auf Regierungschef der Krim

Der FSB hat einen Autobombenanschlag auf Sergej Aksjonow, den Regierungschef der Krim, verhindert, teilte das Pressezentrum des russischen FSB gegenüber der TASS mit. Nach diesen Angaben wurde ein 1988 geborener russischer Staatsbürger, der zu diesem Zweck vom ukrainischen Geheimdienst rekrutiert worden war, festgenommen und legte ein Geständnis ab.

Demnach er in der Ukraine eine spezielle Ausbildung absolviert hat und dann nach Simferopol gekommen ist, plante er, ein Auto auf dem Weg von Aksjonows Wagenkolonne zu sprengen. Der Verdächtige wurde festgenommen, als er den Sprengsatz aus einem Versteck holte.

Getreideabkommen

Die EU erwägt, der Rosselkhozbank die Gründung einer Tochtergesellschaft zu gestatten, die für die Abwicklung des Getreideabkommens an das internationale SWIFT-System angeschlossen werden könnte, berichtet die Financial Times. Nach Angaben der Financial Times hat Moskau Plan angeblich während der von den UN vermittelten Verhandlungen vorgeschlagen. Die Staats- und Regierungschefs der EU haben den Vorschlag während des Gipfeltreffens in der vergangenen Woche erörtert, und EU-Beamte prüfen ihn nun auf Rechtmäßigkeit und Durchführbarkeit, so die Zeitung.

Der stellvertretende UN-Generalsekretär Farhan Haq kommentierte den Bericht mit den Worten, dass die UNO und insbesondere die Generalsekretärin der Konferenz für Handel und Entwicklung, Rebeca Greenspan, verschiedene Optionen zur Sicherung der russischen Agrarexporte prüften.

Es bestehe wenig Hoffnung, dass das Getreideabkommen bis zum Ende seiner Laufzeit umgesetzt werde, sagte Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, und erinnerte daran, dass die Russland betreffenden Absprachen nie umgesetzt wurden.

Das Getreideabkommen sollte nicht verlängert werden, da es der russischen Wirtschaft schadet, sagte Arkady Slotschevsky, Präsident des russischen Getreideverbandes. Seiner Meinung nach gibt es „keinerlei Risiken für die weltweite Getreideversorgung, wenn dieses Abkommen nicht existiert“.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und der ukrainische Präsident Wladimir Selensky sprachen sich in einem Telefongespräch für eine Verlängerung des Getreideabkommens aus, da dies „die Ernährungslage in der Welt verbessern“ würde.

Russlands eingefrorene Vermögenswerte

Der genaue Betrag der russischen Staatsgelder, die von den EU-Ländern nach dem Beginn der Militäroperation eingefroren wurden, beläuft sich derzeit auf 207 Milliarden Euro, erklärte EU-Justizkommissar Didier Reynders, der für das Einfrieren, die Reinvestierung und die Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte zuständig ist.

Er sagte, die EU-Kommission diskutiere die Möglichkeit, die Einnahmen aus den russischen Vermögenswerten zur Finanzierung des Wiederaufbaus der Ukraine zu verwenden. Nach Berechnungen der europäischen Beamten könnten sich diese Einnahmen auf etwa drei Milliarden Euro pro Jahr belaufen.

Die Ukraine und die NATO

Michail Podoljak, ein Berater der ukrainischen Präsidialverwaltung, forderte die NATO-Mitgliedstaaten auf, auf dem bevorstehenden NATO-Gipfel in Vilnius „konkrete Entscheidungen“ über den Beitritt der Ukraine zur Organisation zu treffen.

Ende der Übersetzung

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Dieser Beitrag erschien zuerst am 03.07. 2023 auf dem Blog anti-spiegel.ru.

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Bildquelle:  Jose HERNANDEZ Camera 51/ shutterstock 


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