Ein Kommentar von Norbert Häring.
Weil die etablierten Medien über die vom Arzt Christian Haffner freigeklagten Protokolle des Krisenstabs des Bundeskanzleramts nicht berichten – mit einer löblichen Ausnahme –, will ich hier eine erste Einschätzung wiedergeben, die einer der Auswerter auf X veröffentlicht hat. Kaum etwas macht so deutlich, wie viel Dreck die Regierenden dieser Zeit am Stecken haben, wie die Geheimniskrämerei um die Motive und Entscheidungsgrundlagen für die während der sogenannten Pandemie getroffenen Maßnahmen. <1>
Für alle, die Einordnung brauchen, um welches der Expertengremien es geht, hat @tiamana <2> einen nützlichen Überblick <3> über die Protokolle der verschiedenen Expertengremien und deren Veröffentlichungsstatus zusammengestellt.
Hier nun die versprochenen ersten Auswertungen aus einem Post auf X <4> von @p3likaan <5> (folgen lohnt):
„Ich durfte zusammen mit tollen Mitstreitern die Protokolle des #Corona-Krisenstabs unter Leitung von General Breuer auswerten, welche @Aufdecker <6> (Christian Haffner; N.H.) freigeklagt hat. Großen Dank dafür! Hier schon mal meine kurze Einschätzung und ein paar Gedanken.
Wer glaubt, dass die Schwärzungen der bisherigen anderen Protokolle schon extrem waren, der möge sich diese Protokolle ansehen. Unfassbar.
Hier der Download-Link zu den Protokollen (178 Seiten): <7> Eine durchsuchbare Textversion gibt es hier: <8> Und hier das Begleitschreiben: <9>
Eines wird während der gesamten Zeitspanne des Bestehens des Corona-Krisenstabs sehr deutlich und das auf erschreckende Art und Weise: Die Impfung wurde während der gesamten Zeit als der alleinige Retter und einziger Weg aus der Pandemie angesehen. Es ging schlicht nur darum, wie man möglichst viele Menschen zum Impfen bringen könnte. Mit z.T. absolut erschreckenden und völlig evidenzfreien Aussagen. Oder waren es etwa sogar bewusste Falschaussagen? Schauen wir uns ein paar brisanteste Aussagen an.
Schon während der 1. Sitzung des Bund-Länder-Krisenstabs ist der Satz zu lesen:
„Größtes Problem sind die Ungeimpften“
Da zu dieser Zeit schon längst klar war, dass genau dies nicht der Fall war zeigt das, mit welch mutmaßlich manipulativen Aussagen hier gearbeitet wurde.
Ein weiteres Beispiel ist die am 21.12.2021 seitens des Expertengremiums (!) getätigte Aussage:
„Nach derzeitigem Kenntnisstand hat Omikron einen ähnlichen Krankheitsverlauf wie Delta.“
Und das obwohl bereits bekannt war, dass die Krankheitsverläufe bei Omikron deutlich milder ausfallen als bei Delta! Auch gab es zu dieser Zeit bereits dutzende Berichte aus Südafrika, wo Omikron bereits seit Wochen die vorherrschende Variante war und es zu keinerlei Überlastung der Intensivstationen gekommen war, im Gegenteil, es gab klare Anzeichen für einen milderen Verlauf bei Omikron! Und dennoch behauptete die Expertengruppe, die Krankheisschwere wäre bei Omikron vergleichbar mit Delta.
Waren das mutmaßliche Falschaussagen oder absolute Uninformiertheit? Oder waren diese Aussagen etwa bewusst gewählt, um etwas ganz anderes zu erreichen?
Immer wieder ist zu lesen, dass die Booster-Impfung sowohl vor Delta, als auch vor Omikron „schützt“ bzw. einen „sehr hohen Schutz bietet“ und deshalb die Booster-Impfquote massiv erhöht werden müsse. Mutmaßlich ohne jegliche Evidenz. Im Gegenteil! Denn, dass die immer wieder angepriesene Erhöhung der neutralisierenden Antikörper nach der 2., 3., 4. Impfung, welche IM BLUT gemessen wurden, kein wesentlicher Schutzkorrelat ist, war und ist bekannt!
Denn wenn es um den „Schutz vor symptomatischer Erkrankung“ geht, sind nach gegenwärtigem Stand neutralisierende Antikörper auf DEN SCHLEIMHÄUTEN (mukosale Antikörper) ein gutes Schutzkorrelat. Aber dies wird NICHT durch eine (MRNA)-Impfung erreicht!
Ungeachtet dessen, wurde der Fokus und die Zielsetzung von 30 Millionen Booster-Impfungen bis Ende 2021 und nochmals zusätzlich 30 Millionen Booster-Impfungen für Januar 2022 und auf die Einführung der allgemeinen Impfpflicht gelegt. Mutmaßlich ausschließlich zum erreichen dieser Ziele wurde daraufhin u.a. die 2G+ Regel eingeführt. Zitat Lauterbach 25.2.2022:
„Die 2G+ Regel hat dazu geführt, dass man in die Restaurants nur noch rein konnte, entweder mit einem Test oder aber geboostert. Und das hat dazu geführt, dass sich viele haben boostern lassen. Genau das war auch die Berechnung dieser Vorgehensweise!“
Treiber der Impfpflichtdiskussion
Sehr beachtenswert und brisant außerdem: Schon am 14.12.2021 appellierte der Krisenstab an die „Ressortkollegen von BMJ und BMI, ihre Expertise in die Formulierungshilfe für Gruppenanträge in Vorbereitung der allgemeinen Impfpflicht einzubringen“.
Hier entsteht m.E. eindeutig der Eindruck, dass die Mitglieder bzw der Corona-Krisenstab an sich der eigentliche „Motor“ und „Antreiber“ waren, in Bezug auf die Platzierung der Idee einer allgemeinen Impfpflicht bei den Bundestagsabgeordneten.
Und obwohl am 24.2.2022 bereits in den Protokollen zu lesen ist, dass „in den Nachbarstaaten ein deutlicher Inzidenzrückgang zu verzeichnen war und es in den Nachbarstaaten weitgehende Öffnungsschritte zu verzeichnen gab“, berichtet das BMG am 5.4.2022, dass es den Bundestag zur allgemeinen Impfpflicht beraten wird!
Alle Namen durchgängig geschwärzt
Aber wer waren denn nun die Teilnehmer und einzelnen Mitglieder dieses Corona-Krisenstabs?
Außer der Tatsache, dass der Krisenstab aus 10 bis 30 Mitgliedern bestand, sind die einzelnen Namen nicht bekannt und innerhalb der Protokolle sind die Namen aller Teilnehmer komplett geschwärzt! Das heißt, wir müssen weiter für eine komplette Entschwärzung kämpfen!
Abgeordnete komplett lernresistent
Es ist absolut erschreckend, dass ein Großteil der Abgeordneten auch heute noch die Impfung als „den Weg aus der Pandemie“, „die Rettung“ ansieht und für sie die „Lehren aus der Pandemie“ ausschließlich mutmaßlich bedeuten, dass zukünftig der Fokus auf die noch schnellere Zulassung und Beschaffung von Impfstoffen und die Suche nach Wegen, die Bevölkerung das „nächste Mal“ möglichst umfassend durchzuimpfen, gelegt werden müsse.
Anstatt zu erkennen, ja anzuerkennen, dass der alleinige, fast schon krankhafte Fokus auf die/eine Impfung, die Erhöhung der Impfbereitschaft mit allen, auch perfiden Mitteln und deren Durchsetzung, all das, was man in den Protokollen des Krisenstabs lesen kann und zum Großteil auf völlig evidenzfreien Aussagen beruhte, dass eben dies eigentlich einer der großen Fehler der Corona-Zeit war.
Die Lehre
Aber der meines Erachtens größte Fehler – und das sollte die eigentliche Lehre aus der Corona-Zeit sein – war, dass blind und fast schon hörig auf sogenannte „Experten“ und „Expertengruppen und Gremien“ vertraut und gehört und dabei das selbstständige Denken und das so wichtige Hinterfragen augenscheinlich komplett eingestellt wurde!“
Norbert Häring ergänzt: Dass diese nach Willfährigkeit ausgesuchten Experten, die eine derartige Macht ausüben durften und so vielen Menschen so sehr geschadet haben, sich nun in die dauerhafte Anonymität davonstehlen und hinter Schwärzungen verstecken wollen, darf man ihnen auf keinen Fall durchgehen lassen. Sonst können sie uns bei der nächsten „Pandemie“ wieder mit ihrem vermeintlichen Expertenwissen aus der Anonymität heraus traktieren.
Man mag darüber diskutieren können, ob solche Experten während einer Krise anonym bleiben dürfen sollen. Aber wenn die Krise vorbei ist, gibt es keine Rechtfertigung mehr dafür. Sollen wir es etwa hinnehmen, dass sie sich an der Aufarbeitung der Krisenmaßnahmen beteiligen und diese rechtfertigen, ohne dass wir erfahren, dass sie selbst daran beteiligt waren?
Die Berliner Zeitung berichtet <10> unter dem Titel und Untertitel: „Neue Corona-Dokumente: „Düsteres Bild“ – Der Krisenstab von General Breuer hatte ein Problem: Es wurde viel Impfstoff gekauft – der musste unters Volk. Die Berliner Zeitung hat die Protokolle gelesen.“
Quellen
<1> https://norberthaering.de/news/protokolle-krisenstab/
<3> https://x.com/tiamana/status/1794721652615573836
<4> https://x.com/p3likaan/status/1794607048367181966
<8> https://www.schliweb.de/Protokolle_Corona_Krisenstab-Protokolle_13.5.2024.txt
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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.
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Dieser Beitrag erschien zuerst am 26. Mai 2024 bei norberthaering.de
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Bildquelle: Polonio Video / shutterstock
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