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Was hat Greta mit Corona zu tun? | Von Jochen Mitschka

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Wenn die Hintergründe zusammenfließen

Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.

Nun weiß jeder, dass Greta Thunberg eine Klimaaktivistin ist. Wieso wird sie, welche eingesetzt wurde, um die Schockstrategie von Naomi Klein für den Klimawandel attraktiv zu machen, mit Corona in Verbindung gebracht? Nun abgesehen davon, dass die Schockstrategie diesmal bei Corona besser gewirkt hat, ist die Verbindung der Great Reset von Klaus Schwab. In meinem Buch "Greta, Klima und Corona" werden Details dazu genannt, von denen ich einige auszugsweise wiedergeben möchte:

Der große Neustart durch Corona?

Nach dem Auftreten des Corona-Virus und der weltweiten Fokussierung der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit auf dieses Phänomen wurde es im Jahr 2020 relativ still um die von Greta Thunberg als Leitbild vertretene Bewegung. Welche Bedeutung die von der WHO als Pandemie ausgerufene Krankheit hat und wie das mit dem Kampf von Oligarchen um die Finanzialisierung der Natur zusammenhängt, wurde auch von Cory Morningstar untersucht. Es ist atemberaubend zu lesen, wie anstelle von demokratischen Prozessen eine Gruppe von Elitaristen mit unglaublicher Zielstrebigkeit, unbeschränkten Geldmitteln und Zugang zu allen politischen Entscheidern die Zukunft unserer Gesellschaft vorbestimmt und die Mehrheit der Menschen passend indoktriniert.

Cory Morningstar stellt ihrer dreiteiligen Artikelserie eine Zusammenfassung ihrer Arbeit zu dem Thema von Michael Swifte voran:

»Die herrschende Klasse hat in voller Kenntnis der technokratischen Pläne, die umgesetzt werden, ein falsches Narrativ über unsere unangenehmen Entscheidungen im Leben mit den sich immer weiter ausbreitenden digitalen ›sozialen‹ Netzwerken und der Macht, die von denen ausgeübt wird, die das ›Soziale‹ kontrollieren, entworfen. Klaus Schwab sitzt am neugestalteten Ort der globalistischen Macht, an dem Ruder, von dem aus die Kapitäne des Stakeholder-Kapitalismus die Konsumwirtschaft kommandieren und umgestalten, beschleunigt durch Abriegelungen, verstärkt durch die Kontrolle und Manipulation von Daten und die Produktion von Angst. Hier veranschaulicht Cory Morningstar in ihrer gewohnt detailreichen Art die weitreichenden Netzwerke und hinterfragt die stark konstruierten Aussagen, die den wachsenden politischen Willen zur Verwaltung der globalen Bevölkerungen unter dem Banner des ›großen Neustarts‹ und der vierten industriellen Revolution bedeuten. Stellen Sie sich das Gefühl vor, dass die Fäden eines Fischernetzes immer enger an Ihre Haut gezogen werden. Nun stellen Sie sich vor, dass es für Sie und den Schwarm, von dem Sie ein Teil sind, nur einen Weg gibt, zu entkommen. Morningstar zeigt, dass Technologie keine Effizienzgewinne bringt oder den Verbrauch senkt, sondern wie die immer breiter werdenden Autobahnen nur zu weiterer Zerstörung und Beanspruchung der Ressourcen führt.«

Zu Beginn ihres Artikels geht Morningstar auf den Netflix-Film »The Social Dilemma« vom 9. September 2020 ein. Sie weist darauf hin, dass man statt »Dilemma« auch »Zwickmühle«, »Verlegenheit«, »Notlage«, »Klemme« oder »Peinlichkeit« sagen könnte.

Netflix bezeichnet die Produktion als »Dokumentarfilm-Drama-Mischform«; sie erforsche die gefährlichen menschlichen Auswirkungen sozialer Netzwerke, wobei Technikexperten wegen ihrer eigenen Kreationen Alarm schlagen. Aber wie wir schon von Hollywood wissen, ist es oft das, was man nicht sieht, was in die Köpfe des Betrachters implantiert werden soll.

Und so weist Cory Morningstar darauf hin, dass in der heutigen Welt der stiftungsfinanzierten Filme und Medien nicht das entscheidend ist, was enthüllt wird, sondern etwas ganz anderes. Das treffe auch auf »The Social Dilemma« zu.

Man darf vermuten, dass die Nachricht die Empfänger erreichte. Forbes und The Independent lobten den Film als eine der wichtigsten Dokumentationen bzw. »als die wichtigste Dokumentation unserer Zeit« . Am 21. Oktober 2020 wurde berichtet, dass 38 Millionen Zuschauer den Film auf Netflix konsumiert hatten .

Während der Kapitalismus den Planeten zerstört, so Morningstar, wurde die falsche Prämisse des »Stakeholder-Kapitalismus« über die Medienkanäle ausgerollt, um die öffentliche Psyche zu durchdringen. Dies könne man treffender als Rebranding- und Marketingstrategie bezeichnen. Das Ziel sei, dass die durch die herrschende Klasse geschützte Konzernherrschaft die notwendige soziale Lizenz behält, um weiterhin den Planeten plündern zu können.

Da die vierte industrielle Revolution entfesselt wird gegen eine »wachsende öffentliche Gegenreaktion gegen Technologie« , welche das Weltwirtschaftsforum (16. Januar 2018) sowohl als Bedrohung als auch als Hürde erkannt hat, müsse man darüber nachdenken, ob »The Social Dilemma« für inhumane Technologie das gleiche darstellt wie der Begriff »Stakeholder-Kapitalismus« für inhumanen Kapitalismus: eine nicht verhandelbare Zusicherung von Schutzes vor Schaden – um Bedenken zu entschärfen und Einwände zu unterdrücken. Um die Duldsamkeit der Weltbevölkerung aufzubauen und zu erhalten. Morningstar beantwortet diese rhetorische Frage mit einem klaren Ja und begründet ihre These sehr detailliert.

Zunächst zitiert sie aus einem Artikel von Renata Avila Pinto vom Juli 2018 zum Problem des »digitalen Kolonialismus und technologischer Kleinkriege«:

 »Nie zuvor hatte ein kleiner Sektor so viel Macht über die gesamte Welt, um das gegenwärtige und zukünftige Verhalten nicht nur von Individuen, sondern von ganzen Bevölkerungen zu überwachen und vorherzusagen. Das Problem ist noch beängstigender, wenn wir uns vor Augen führen, wie der öffentliche und der private Sektor in Joint Ventures in einem Streben nach globaler Vorherrschaft verschmelzen, jede Regierung, jede Bürgerbewegung durchdringen und jede Handlung im Leben eines jeden vernetzten Menschen durch digitale Geräte und Datensammlung vermitteln.«

 »Zentrum für Humane Technologie«, früher »Time Well Spent« genannt

Morningstar betrachtet dann den Protagonisten und die treibende Kraft des Dokumentarfilms, Tristan Harris , der es 2018 auf die »40 under 40«-Liste der Zeitschrift Fortune geschafft hatte. Im November 2011 erwarb Google das von Harris gegründete Start-up Apture für einen ungenannten Betrag, der zwischen 10 und 20 Millionen US-Dollar liegen soll. Zur gleichen Zeit übernahm Harris die Position des Projektmanagers bei Google. Im April 2013 verlieh Google Harris den neuen Titel »Design Ethicist & Product Philosopher«. Im Jahr 2013, während er für Google arbeitete (was er von November 2011 bis Januar 2016 tat), gründete er zusammen mit Aza Raskin (Interface-Designer und Unternehmer) »Time Well Spent«. Diesen Begriff hatte Harris gemeinsam mit dem Sozialwissenschaftler Joe Edelman geprägt.

James Williams und der Filmemacher Max Stossel (von Forbes zu einem der besten Geschichtenerzähler des Jahres 2016 ernannt), sind ebenfalls Mitbegründer von »Time Well Spent«. Zu Stossels Kunden für seine #TogetherStronger-Kampagne zählen laut Morningstar Caterpillar, eine für grobe Menschenrechtsverletzungen bekannte Firma , und National Geographic (eine führende Instanz bei der Monetarisierung der »Ökosystemleistungen« des Planeten). Bevor er die Time-Well-Spent-Kampagne mitbegründete, arbeitete Williams über ein Jahrzehnt bei Google und erhielt den Founder’s Award , die höchste Auszeichnung des Unternehmens, für seine Arbeit an Suchwerbung und -tools.

Die Zeitschrift The Atlantic schrieb in ihrer Novemberausgabe des Jahres 2016 über Harris: »Harris hofft, dass die Unternehmen eine gesündere Alternative zum derzeitigen Tech-Junkfood anbieten – vielleicht zu einem höheren Preis.«

 »Time Well Spent« und »Thrive Global« 

Aber im Jahr 2017 beginnt erst die große Medienkampagne, die Cory Morningstar nachzeichnet:

Am 7. April veröffentlichte Thrive Global, das fünf Monate zuvor vom Medienmogul Arianna Huffington gegründet worden war, seine ersten beiden, von Harris verfassten Time-Well-Spent-Artikel auf seiner Website. Am 26. Juli 2017 veröffentlichte Nicholas Thompson , Chefredakteur von WIRED, ein Interview mit Harris über »Time Well Spent« und *TED media einen TED-Talk von Harris, aufgenommen im April 2017. Ebenfalls am 7. April hatte Thrive Global den Auftritt von Harris in 60 Minutes with Anderson Cooper am 9. April 2017 angekündigt .

Cory Morningstar fügt hinzu, dass Peter Schwartz, Szenario-Mastermind für Rockefeller, Shell, World Economic Forum, US-Verteidigungsministerium usw., der als Senior Vice President Strategic Planning für Salesforce dient, bei der Gründung in Wired investiert hatte. Marc Benioff, Gründer und CEO von Salesforce, ist Mitglied des Kuratoriums des Weltwirtschaftsforums und Gründungsvorsitzender des Center for the Fourth Industrial Revolution des Weltwirtschaftsforums in San Francisco. TED ist im Besitz und kuratiert von Chris Anderson, Ehemann von Jacqueline Novogratz , die 2017 von Forbes als eine der »100 Greatest Living Business Minds« ausgezeichnet wurde, zudem Gründer und CEO von Acumen Investments und ein Pionier des Social Impact Investing.

The Atlantic berichtet, dass wir es wieder mit einem Zertifizierungs-Auftrag zu tun haben, dem Verharmlosen und »Normalisieren« von prinzipiell für die Umwelt und für Menschen schädlichen Projekten, was schon ganz am Anfang des Buches in Verbindung mit Greta Thunberg und ihren Förderern das große Thema war. Es geht also um die Ausstellung von Ablassbriefen:

»Harris hofft, eine »Time Well Spent«-Zertifizierung zu schaffen – vergleichbar mit dem Leed-Siegel oder einem Bio-Siegel –, um Software zu kennzeichnen, die unter Berücksichtigung dieser Werte hergestellt wurde.«

Die gleichzeitige TED- und WIRED-Medienberichterstattung verstärkte die zunehmende Aufmerksamkeit und beförderte Harris – zusammen mit der »Time Well Spent«-Bewegung – ins Rampenlicht. Gut sechs Monate später, am 4. Februar 2018, so recherchierte Morningstar, wurde Time Well Spent in Center for Humane Technology (CHT) umbenannt.

Dann ging es richtig los. Am 15. Mai 2019 besuchte Harris den zweiten Tech-for-Good-Gipfel. (Bereits am 23. Mai 2018 hatte er auf Einladung von Präsident Macron am ersten »Tech for Good« teilgenommen.) Drei Tage nach dem – wie Morningstar betont – »sehr weißen Ensemble von Industrieführern und Staatsoberhäuptern « gingen die Anti-Regierungs-Proteste der »Gelben Westen« in ganz Frankreich in ihre 27. Woche in Folge.

Ganz im Sinne seines Strebens nach dem Wohl der Bürger setzte Macrons Bereitschaftspolizei Tränengas und Gewalt ein, um die Menschenmassen zu zerstreuen.

»Nach Angaben der französischen Website Mediapart wurden 11 Menschen getötet, fünf verloren durch den Einsatz von Granaten ihre Hände und 23 ihr Augenlicht. Etwa 2.000 Menschen wurden bei den Demonstrationen verletzt. 268 davon erlitten Kopfverletzungen, 15 Handverletzungen, 64 Körperverletzungen, 26 Rückenverletzungen und 106 Beinverletzungen.«

Am 3. Dezember 2020 fand ein weiterer »Tech for Good«-Gipfel statt, organisiert von Roar Media. Dort waren die Gegenüber von Macron so illustre Herrschaften wie der ruandische »Präsident und Kriegsverbrecher Paul Kagame«, wie Morningstar erwähnt.

Zu »Tech for Good« ist auf einer Internetseite des World Economic Forums zu lesen:

»Neue Technologie ist immer disruptiv. Sie vernichtet Arbeitsplätze, schafft neue und leitet einen tiefgreifenden sozialen Wandel ein. Aber die halsbrecherische Geschwindigkeit und das schiere Ausmaß dieses technischen Wandels ist etwas anderes – er bedroht die eigentliche Definition des Menschseins. Wir werden mit einer Vielzahl von ethischen Dilemmata konfrontiert. Wie kommen wir zusammen, um die Regeln für Dinge wie gentechnisch veränderte Babys, Kriegsroboter und die Algorithmen, die unsere Lebenschancen bestimmen, zu vereinbaren?«

Cory Morningstar erinnert daran, dass die Initiative »Digital Africa« 2018 von Macron ins Leben gerufen worden war . Und, so argumentiert sie weiter:

»Im September 2020 drängte die Europäische Union darauf, die Wahlen im sozialistischen Venezuela zu verschieben. So sehen Kolonialismus und Imperialismus aus. Stellen Sie sich die Reaktion auf eine Initiative für ein digitales Frankreich vor, ins Leben gerufen vom iranischen Präsidenten Hassan Rouhani. Stellen Sie sich die Reaktion vor, wenn Venezuela von der Europäischen Union verlangen würde, Wahlen zu verschieben, um die Bedingungen der Bolivarischen Allianz für Amerika (ALBA) zu erfüllen, die eine Beobachtermission entsenden würde. Der Rassismus, der die Grundlagen einer auf weißer Vorherrschaft aufgebauten westlichen Gesellschaft untergräbt, lässt solche Gedanken jedoch nicht zu.«

Morningstar berichtet, dass die Filmemacher von The Social Dilemma eine Partnerschaft mit der NGO Amnesty International eingegangen sind. Amnesty International ist Partner der »Civil Society in the Fourth Industrial Revolution Initiative« des Weltwirtschaftsforums. Und, wie in mehreren Büchern von mir schon beschrieben , weitgehend ein Werkzeug der US-Außenpolitik.

2011 spielte Amnesty eine führende Rolle bei der Vernichtung von Libyen. Avaaz, ein weiteres Instrument des Imperiums, das zum Non-Profit-Industriekomplex gehört, war ebenfalls beteiligt. Avaaz und Purpose , die vielen der mächtigsten Konzerne und Institutionen auf dem Planeten dienen, kreieren emotionsgeladene Kampagnen gegen den Klimawandel, während sie gleichzeitig als Instrumente für Krieg und Besatzung von anvisierten souveränen Staaten dienen. Morningstar weist noch einmal auf die Ironie hin, dass das Militär ein Haupttreiber sowohl des Klimawandels als auch der ökologischen Verwüstung ist, was aber der kollektiven westlichen Bürgerschaft entgangen zu sein scheint.

Während die Märkte im Globalen Norden relativ gesättigt sind (durch Bürger und Staat, die beide verschuldet sind), versuchen die mächtigsten Institutionen der Welt inmitten einer globalen Machtkonsolidierung, den Globalen Süden zu rekolonisieren, erklärt Morningstar. »Tech for Good« sei die exponentielle »Skalierung der sozialen Transformation in der vierten industriellen Revolution« , welche Afrika in Datenkolonien verwandelt, die dem Westen dienen. Die Zurichtung von Menschen jeden Alters und allem Leben auf diesem Planeten zu Datenware – einer neuen Anlageklasse. Es handele sich um ein globales Projekt zur Verhaltensänderung, das in diesem Ausmaß noch nie dagewesen sei und bei dem zivilgesellschaftliche Gruppen und geschulte Influencer die Aufgabe hätten , den gesellschaftlichen Widerstand zugunsten einer sozialen Lizenz zu verdrängen. Und so schreibt das globale Beratungsunternehmen Accenture:

»Unternehmen müssen anders denken und handeln, um ihren Platz in diesen neuen digitalen Ökosystemen zu finden, die Märkte schaffen, in denen derzeit keine existieren – und die Innovatoren in die Lage versetzen, einen Teil einer Marktchance von 12 Billionen Dollar bis 2030 zu erobern.«

Am 29. Mai 2019 wurde die Mitbegründerin von Time Well Spent/Center for Humane Technology, Aza Raskin, Co-Vorsitzende des neu gegründeten Global Artificial Intelligence Council des Weltwirtschaftsforums. Dieser Rat wird eines von sechs Global Fourth Industrial Revolution Councils sein. Und dem Establishment ist wohl bewusst, welche Widerstände in der Bevölkerung überwunden werden müssen.

(…)

Time Well Spent , ein Projekt, das als »Bewegung« vermarktet wird, arbeitet in Verbindung mit Thrive Global. Thrive Global wurde von Arianna Huffington gegründet und ging am 30. November 2016 an den Start.

Thrive Global ist ein Medien- und Technologieunternehmen für Verhaltensänderungen mit Hauptsitz in New York und Büros in San Francisco, Mumbai, Athen und Melbourne. Zu den Partnern von Thrive Global gehören Accenture, JPMorgan Chase und Uber. Huffington sitzt in vielen Aufsichtsräten, etwa bei Uber, Global Citizen und Onex, einer Private-Equity-Firma, die ein Vermögen von 36 Milliarden US-Dollar verwaltet.

 (…)

Greta und der »Große Neustart«

Während der Corona-Krise war es relativ still geworden um Greta Thunberg. Es wurde lediglich bekannt, dass ihr Image nun den höchsten pekunären Wert eines Aktivisten darstellt .

Im Februar 2020 berichtete die taz unter dem Titel »Greta Thunberg kommerziell ausgenutzt - Aktivistin als Werbefigur« . Darin wird beschrieben, was man auch in diesem Buch lesen kann: wie clevere Unternehmer auf der Welle der Klimadiskussion schwimmen und damit sowie mit Greta viel Geld und Einfluss gewinnen.

Im November berichtet die Seite Finanzen100.de über die »erstaunlich lukrativen Geschäfte ihrer Hintermänner« . Ohne ordnungsgemäß zu gendern, leider. Aber auch in diesem Artikel fokussiert man sich auf die Rolle von Ingmar Rentzhog, ohne wirklich in die Tiefe zu gehen, wie Cory Morningstar es vorgemacht hat (und wie in diesem Buch zu lesen ist).

Immerhin wird dargestellt, dass Rentzhog Gretas Namen für seine Geschäfte missbraucht, sich aber dafür entschuldigt habe. Und dass die Geschäfte sehr gut weiter laufen.

»Das schwedische Wirtschaftsmagazin ›Di Digital‹ bezeichnet Nordvall als ›eine von Schwedens mächtigsten Tech-Investoren‹. Nun ist sie ›Chairwoman‹ bei ›We don’t have time‹ und erklärt: ›Unser Ziel ist es, das Facebook für den Klimawandel zu werden.‹ In einem gemeinsamen Brief an Investoren schreiben Rentzhog und Nordvall: ›Seit wir vor 18 Monaten gestartet sind, haben wir daran gearbeitet, das soziale Netzwerk auszubauen, Investoren anzuziehen und wichtige Klimawandel-Initiativen und junge Klima-Helden wie Greta Thunberg in Szene zu setzen.‹«

Der Artikel weist darauf hin, dass das Unternehmen offen erklärt, Gewinne erzielen zu wollen und es keinen Interessenkonflikt zwischen Klimaschutz und Geldverdienen gebe.

Am 2. Februar 2021 jedoch erschien im »Tagesspiegel« ein Artikel, der Greta als Verteidigerin des »Great Reset« erscheinen ließ. Der Artikel war zunächst unter diesem Link veröffentlicht worden. Der Titel lässt ahnen, dass der Grundtenor der Aussage die Unterstützung des »Neustarts« war. Allerdings wurde der Artikel zurückgezogen. Stattdessen findet man nun einen, der den Titel trägt: »Greta Thunberg kritisiert die Behäbigkeit der Politik«. Hier findet sich der Bezug zum Great Reset nur noch in einem Absatz.

 »Auch Greta Thunberg treibt die Sorge um, dass die Pandemie keine nachhaltige Veränderung im Kampf gegen den Klimawandel bringt. ›Wenn wir zur Normalität zurückkehren, kehren wir zu einer Krise zurück‹, warnte sie. Genau das befürchtet Neubauer im zweiten Lockdown: ›Ich beobachte, dass die Geduld zu Ende ist und sich die Menschen nach Normalität sehnen‹, sagte die 24-Jährige.«

Wobei Greta und Neubauer in einem Atemzug genannt werden. Also jene Luisa Neubauer, die auch bei NATO-Veranstaltungen auftritt . Jedoch nicht um die Beendigung von Einsätzen der NATO zu fordern, sondern über »sicherheitspolitische Aspekte« der Klimakrise zu diskutieren. Es ging ihr also nicht darum, die NATO, ihre Kriege und ihr Militär als Umweltkiller Nummer eins zu entlarven. Dabei geht es um einen Schadstoffausstoß, der dem von 140 Ländern entspricht .

Aber zurück von der »deutschen Greta«, wie Neubauer gerne genannt wird, zum schwedischen Original. Dort findet man auch Anfang 2021 eine seltsame Aussage, die Anlass zum Stirnrunzeln geben sollte.

Am 2. Februar twitterte Greta Thunberg, ganz im Einklang mit transatlantischen Verfechtern der Lieferung von »Freiheitsgas« aus den USA:

»Also entscheidet sich Europa im Jahr 2021 dafür, seinen Energiebedarf durch den Bau einer Pipeline zu decken, um mehr fossile Brennstoffe von denen zu transportieren, die dafür verantwortlich sind. Beschämend auf so vielen Ebenen. #FreeNavalny«

Sie stellt sich hinter eine politische Forderung zur »Befreiung« von Navalny, auf Kosten der Umwelt. Denn das Pipelinegas aus Russland ist nicht nur deutlich günstiger , sondern vor allen Dingen wesentlich weniger umweltschädlich als das von den US-Amerikanern »Freiheitsgas« genannte Fracking-Gas aus den USA. Dieses vergiftet nicht nur bei der Förderung die Böden in den USA und beeinträchtigt dort die Wasserwirtschaft, es muss zudem aufwendig verflüssigt, dann mit Tankern über den Atlantik gebracht werden, um hier wieder aufwendig in einen physikalischen Zustand versetzt zu werden, der das Einspeisen in die europäischen Pipeline-Systeme erlaubt.

Gas wird in jedem Fall als sauberste fossile Energieform noch für ein bis zwei Jahrzehnte benötigt, um die Lücke zum Ausbau der erneuerbaren Energieträger zu schließen.

Es stellt sich die Frage, ob Greta tatsächlich eine eigenständige Persönlichkeit oder inzwischen zu einer Marionette geworden ist. Denn diese Äußerung passt in keiner Weise zu denen einer Klimaaktivistin, die sich angeblich nicht um Politik, sondern nur um das Klima kümmert.

Es darf erwartet werden, dass »The Great Reset« und die Forderungen der Klimaindustrie im Laufe des Jahres zusammenwachsen werden. Beide haben mit Panikerzeugung und sektenähnlichen Verhaltensvorgaben große Erfolge darin erzielt, Zweifler und Kritiker als »Verschwörungstheoretiker« oder Schlimmeres zu diffamieren und so eine echte Diskussion zu unterbinden. Es steht zu befürchten, dass sie, vereint agierend, die Spaltung der Gesellschaft weiter vorantreiben werden, wohl wissend, dass dank der Unterstützung der Medien die Mehrheit auf ihrer Seite stehen wird.

So wie in Thailand der König 19 Militärputsche von 1945 bis 2014 legitimierte und das Militär im Gegenzug seine unglaublichen Privilegien schützte, so unterstützt die Klimabewegung den Great Reset, während die Profiteure der schönen neuen Welt dankbar die Klimabewegung nicht nur finanziell beschützen.

Wie Cory Morningstar in einem Tweet erklärt, bezieht sich Greta Thunberg auf einen CNN-Artikel, der Access Now als »eine Menschenrechtsgruppe, die sich für Internetfreiheit einsetzt« bezeichnet. Obwohl Access tatsächlich als Arm von Avaaz (Purpose) als weiteres Instrument der US-Außenpolitik gegründet wurde, um den Iran zu destabilisieren . Was durch die Organisation auch ganz offen in einer Werbung dokumentiert wird.

»Zielgerichtete Marken – Entwicklung von Strategien, Erzählungen und Identitäten, die Bewegungen anstoßen, Organisationen neu definieren und neue Kampagnen ins Leben rufen. (…) Neue Machttransformation – helfen Organisationen, neue Machtmethoden und Denkweisen in ihre Organisationen zu bringen, nach innen und außen.«     (…)

Die Auszüge sind aus "Greta, Klima und Corona", erschienen in 5 unterschiedlichen Formaten im gemeinnützigen Verein "Der Politikchronist e.V. i.Gr."

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags. +++ Bildquelle: Liv Oeian / shutterstock


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