Ein Meinungsbeitrag von Dirk C. Fleck.
„Fans von Nazisymbolen werde ich entfreunden und ihr 'Tahiti Buch' wandert in den Mülleimer.“
Das bekam ich eben auf dem Facebook-Messenger zu hören. Die Crux mit den gefaeserten Demokraten ist: sie schäumen vor Wut, wenn sie einen Nazi wittern. Und sie wittern ihn überall.
Zur Vorgeschichte: Ich hatte einen Post geliked, der verschiedene Formen der Swastika zeigt. Im Hinduismus, Jainismus und Buddhismus wird die Swastika bis heute als religiöses Glückssymbol verwendet. Auch in der tibetischen Kultur, auf Malta und Bali, in Japan, Griechenland, China, Lappland, bei den Juden, im Islam, um nur einige zu nennen, ist das Hakenkreuz ein positives Symbol. Schon die Kelten und Azteken benutzen es. Die Hopi-Indianer tun es noch heute. Das Kreuz mit den vier gleich langen, einheitlich abgewinkelten Armen kann nach rechts oder links zeigen, es kann flachwinkelig, rundgebogen und mit Kreisen, Linien, Spiralen, Punkten oder sonstigen Ornamenten verbunden sein - in jedem Fall steht die Swastika für eine positive Botschaft.
Der Name dieses Heilzeichens leitet sich aus dem Sanskrit her. Swasti ist das Sonnenrad, das Hakenkreuz, welches Glück und Wohlwollen symbolisiert. Auf vielen indischen Bildern, Tempelinschriften, Postkarten ist ein Swastika gemalt. Dass das Glücksrad im Nationalsozialismus als Symbol für ein menschenverachtendes, mörderisches, verbrecherisches Regime herhalten musste, gehört zu den makabersten Treppenwitzen der Geschichte.
Wenn die Unwissenheit der Gutmenschen die Debatte zu beherrschen beginnt, wandern Bücher wie „Das Tahiti-Projekt“, in dem eine sozio-ökologische Gesellschaft sinnlich erfahrbar gemacht wird und das nichts mit der Swastika zu tun hat, schon mal in den Mülleimer. Dem Autor wird öffentlich geraten, sich seine gesammelten Werke sonst wohin zu stecken. Bis zur Verbrennung ist es dann nicht mehr weit.
Vielleicht sollte ich mich über die Dummheit eines aufrechten Demokratiebewahrers, wie ihn sich die Regierungspropaganda gestrickt hat, nicht weiter aufregen. Ist nicht der Rede wert, Fleck, hör auf. Ist es doch. Ja, ist es. Weil uns diese Klabautermänner bei jeder freien Meinungsäußerung, die in ihrem Gesinnungskatalog nicht enthalten ist, zu umzingeln beginnen. Sie können sogar den Verfassungsschutz auf uns hetzen, der von Nancy Faeser gerade mit Vollmachten ausgestattet wird, dass wir uns demnächst tatsächlich unterm Hakenkreuz wähnen. Corona hat gezeigt, wie schnell sich die Schlinge zuziehen kann, wenn man nicht staatstragend mit marschiert.
„Leider ist die Zündschnur bei vielen Zeitgenossen sehr kurz, gepaart mit Engstirnigkeit und Nulltoleranz,“ kommentierte jemand die Swastika-Geschichte auf Facebook.
„Wir können nur in der Ruhe bleiben,“ fügte er hinzu, „und in der Liebe zentriert.“
Recht hat er.
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Dirk C. Fleck ist ein deutscher Journalist und Buchautor. Er wurde zweimal mit dem Deutschen Science-Fiction-Preis ausgezeichnet. Sein Roman “Go! Die Ökodiktatur” ist eine beklemmend dystoptische Zukunftsvision. 2023 erschien sein aktuelles Buch „HEROES. Mut, Rückgrat, Visionen“.
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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.
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Bildquelle: MikeSaran / Shutterstock.com
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